Uetersen/Tornesch. Buhlen im Kreis Pinneberg: Während in Tornesch ein Anbieter die Nase vorn hat, geben Stadtwerke den Kampf um Uetersen nicht auf.
In den Städten Uetersen und Tornesch leben mittlerweile gut 33.000 Menschen. Damit ist die Region fast genaus so groß wie die Mittelstadt Wedel. Klar, dass die großen Unternehmen der Glasfaserbranche in diesem wachsenden Lebens- und Arbeitsraum gern Geschäfte machen wollen – die lukrativen Ballungs- und Wohngebiete sind da natürlich überall im Blick.
In Tornesch hat anscheinend der größte Anbieter des schnellen Datennetzes in Deutschland die Nase vorn. „In Kürze schon können 2082 Haushalte das Glasfasernetz der Telekom nutzen“, schreibt Unternehmenssprecherin Stefanie Halle. Bis Ende des Jahres will ihr Unternehmen 19 Kilometer Glasfaser verlegen und 32 Verteiler bauen. Knapp ein Drittel aller Haushalte würden damit erreicht.
Telekom aktiviert demnächst die ersten Anschlüsse in Tornesch
Die ersten Anschlüsse für Tornesch werden schon in wenigen Wochen bereitstehen. Stefanie Halle: „Damit haben Kunden einen superschnellen Anschluss für digitales Lernen und Arbeiten, Streaming und Gaming, alles gleichzeitig. Glasfaser ermöglicht die zuverlässigste und schnellste Verbindung im Vergleich zu anderen Übertragungswegen. Glasfaser steigert den Wert der Immobilie. Außerdem ist Glasfaser gut fürs Klima, weil weniger Energie verbraucht wird als im bestehenden Kupfernetz.“
Torneschs Bürgermeisterin Sabine Kählert freut sich über die Aktivität des Konzerns in ihrer Stadt. Sie weiß: „Glasfaser ist die Schlüsseltechnologie für unsere digitale Gesellschaft. Das neue Netz erhöht die Attraktivität unserer Stadt. Es sichert die Zukunftsfähigkeit als Wohn- und Wirtschaftsstandort.“
Vor dem Ausbau ist der Anschluss kostenfrei
„Hohe Geschwindigkeiten am eigenen Anschluss sind wichtig. Schließlich soll im WLAN zu Hause und im Betrieb alles stabil laufen“, sagt Carsten Hartung, Sales Regionalmanager der Telekom. Wer einen kostenfreien Hausanschluss zum Glasfasernetz haben möchte, muss jetzt einen Glasfasertarif buchen. Weitere Infos im Internet oder im Telekomshop an der Königstraße in Elmshorn. Später werden 800 Euro Anschlussgebühr fällig.
Neue Kunden hätte auch das Norderstedter Unternehmen wilhelm.tel gern in Tornesch gewonnen. Doch aus dem geplanten Ausbau wird zumindest vorerst nichts. Das bestätigt Unternehmenssprecher Oliver Weiß. „Die bisherige Quote an Kundenaufträgen ist deutlich zu gering, um dieses Vorhaben wirtschaftlich zu gestalten. Wir konzentrieren uns nun mit Priorität um die Kundengewinnung an den bereits erstellten Trassenabschnitten.“
Das in Norderstedt ansässige Unternehmen ist gut mit der Wohnungsbaugenossenschaft Adlershorst vernetzt. Die verfügt in Tornesch über einen großen Wohnungsbestand. Wilhelm.tel kündigt zudem an, mit den Mitbewerbern nach Lösungen zu suchen, „um im Einzelfall durch gemeinsame Verlegung von Glasfaser eine sowohl für die Haushalte als auch die ausbauenden Unternehmen eine gewinnbringende Lösung zu erzielen“.
In Uetersen verlängern die Stadtwerke Neumünster die Anmeldefrist
Auch im benachbarten Uetersen ist die Telekom munter bei der Akquise. Dort will die Stadtvertretung jedoch mit den Stadtwerken Neumünster einen Partner stark machen, der auch in wirtschaftlich nicht so gewinnträchtigen Bezirken das Glasfasernetz ausbaut. Die Stadtwerke Neumünster verfügen nach eigenen Angaben über das größte Glasfasernetz in Schleswig-Holstein.
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Bis Ende des Jahres wollten die Neumünsteraner genügend Kunden gewonnen haben, um Uetersen in dieses Netz einzubinden. Doch noch reichen die Quoten nicht aus. Aufgeben gilt hier nicht. Deshalb verlängert das Unternehmen die Frist, um einen Anschluss kostenfrei zu buchen, um ein Vierteljahr. Weitere Informationen geben Kampagnenmanager Matthias Ballweg und sein giga5-Team unter 04321/202-4552 oder finden sich im Internet.