Pinneberg/Itzehoe. Fast ein Jahr zog sich der Prozess, jetzt fällt das Landgericht Itzehoe ein Urteil gegen den 22-Jährigen. So entschied der Richter.
Seit dem 3. Januar wurde am Landgericht Itzehoe verhandelt, jetzt fällte das Gericht im Fall der Messerattacke am Pinneberger Bahnhof ein Urteil. Laut Medienberichten wurde der Angeklagte Jamal H. wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Dem Urteil vorausgegangen waren langwierige Verhandlungen und mehrere gescheiterte Versuche, das Verfahren zu Ende zu bringen. Der Angeklagte saß bereits seit Mitte Juli 2022 in Untersuchungshaft. Die Tat, bei der ein 19-jähriger Hamburger lebensgefährlich verletzt wurde, ereignete sich am Morgen des 6. Juli am Pinneberger Bahnhof.
Urteil nach Messerattacke Pinneberg: Täter muss in Haft
Der Angeklagte war am Tatabend erst später zu der Gruppe junger Männer gestoßen, die nach einem Rap-Videodreh im Parkhaus am Pinneberger Bahnhof hinter sich hatte. Im Laufe des Verfahrens räumte Jamal H. den Messerstich ein, gab aber an, aus Notwehr gehandelt zu haben.
Das Opfer, das aufgrund der schweren Verletzung nur mit einer Notoperation gerettet werden konnte, und der Angeklagte hatten sich in der Zwischenzeit auf eine Wiedergutmachungsvereinbarung geeinigt, die eine Zahlung von 5000 Euro beinhaltete. Laut Staatsanwaltschaft habe das Opfer Jamal H. von einer sich anbahnenden Schlägerei abhalten wollen.
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Messerattacke nach Rap-Video: Gerichtsverfahren endet nach elf Monaten
Daraufhin habe der Angeklagte dem Opfer das Messer in den Bauch gerammt, hieß es in der Anklageschrift. Jamal H. wurde im Prozess von einem Zeugen zweifelsfrei als Täter identifiziert. Dennoch brauchte das Gericht nun mehr als 20 Verhandlungstage, um zu einem Urteil zu kommen.
Nun hat das langwierige Verfahren, während dessen ungezählte Zeugen gehört wurden, einen Abschluss gefunden. Die Urteilsfindung, wie auch die Schlussplädoyers, hatten sich immer wieder verzögert: Mal gestaltete sich die Terminfindung schwierig, mal war eine Richterin erkrankt.