Kreis Pinneberg. Arme Menschen, Kinder in Not: Weihnachten ist das Fest der Nächstenliebe. Bei diesen Aktionen im Kreis Pinneberg kann man Gutes tun.

In gut drei Wochen ist Weihnachten, doch während für viele Bürger im Kreis Pinneberg damit eine besinnliche Zeit mit der Familie ansteht oder auch die Geschenkeauswahl Kopfzerbrechen berietet, haben viele Menschen ganz andere Sorgen. Sei es aus finanzieller Not oder wegen der eigenen herausfordernden Situation.

Das Abendblatt hat deshalb einige Weihnachtsaktionen im Kreis Pinneberg zusammengestellt, um in Not geratenen Menschen Wertschätzung entgegenbringen oder sie unterstützen zu können. Das Netz der guten Taten zieht sich dabei durch den gesamten Kreis - von Elmshorn bis Wedel, von Rellingen bis Uetersen.

Wedel: Weihnachtspakete für Bedürftige im Wert von 30 Euro

In Wedel etwa gibt es schon seit 1991 die Aktion „Fröhliche Weihnachten“. Die Friedenswerkstatt sorgt gemeinsam mit dem Team des Stadtteilzentrums Mittendrin dafür, dass in Wedel Wohnungslose und Bedürftige nicht vergessen werden. Es werden erneut Päckchen mit Dingen des alltäglichen Bedarfs oder Lebensmitteln an Bedürftige verteilt. Die Organisatoren rechnen damit, dass etwa 80 Pakete verteilt werden können.

Der Inhalt soll in etwa einen Wert von 30 Euro haben. Es können sich auch mehrere Spender ein Paket teilen. Diese können bis Freitag, 15. Dezember, vormittags im Stadtteilzentrum an der Friedrich-Eggers-Straße 77 oder bei Familie Jasker (Hasenkamp 8, Telefon: 04103/3386) abgegeben werden. Auch reine Geldspenden für den Inhalt der Pakete oder Sachspenden sind möglich. „Jede noch so kleine Spende ist ein liebes Zeichen der Solidarität“, sagt Irmgard Jasker von der Wedeler Friedenswerkstatt.

Tatkräftige Unterstützung für weitere Not-Unterkünfte gibt es darüber hinaus auch von Schülerinnen und Schüler der Gebrüder-Humboldt-Schule Wedel, die Geschenke für Bewohner der Einrichtung am Seebullendamm zusammenstellen. Schüler der Ernst-Barlach-Schule verteilen Pakete an die Bewohner einer Unterkunft in der Bergstraße.

Weihnachtsaktion am Stadtteilzentrum Mittendrin: Leiter Rainer Bleuel (l.) sowie Irmgard und Wolfgang Jasker von der Friedenswerkstatt Wedel sorgen erneut für Freude bei den Bedürftigen.
Weihnachtsaktion am Stadtteilzentrum Mittendrin: Leiter Rainer Bleuel (l.) sowie Irmgard und Wolfgang Jasker von der Friedenswerkstatt Wedel sorgen erneut für Freude bei den Bedürftigen. © privat | Privat

Hilfsaktion zu Weihnachten: „Die ersten Anfragen sind schon da“

Menschen, die gern ein Paket bekommen möchten und an der Weihnachtsfeier im Mittendrin am 16. Dezember um 15 Uhr teilnehmen wollen, können sich ebenfalls bei den Organisatoren melden. Stadtteilzentrumsleiter Rainer Bleuel sagt: „Ja, die ersten Anfragen sind schon da. Und alle freuen sich, dass wir wieder gemeinsam in unseren Räumen feiern dürfen.“

Gefeiert wird am Sonnabend, 16. Dezember 2023, zwischen 15 und 17 Uhr in den Räumen des Stadtteilzentrums. Los geht es mit Kaffee und Kuchen, es folgt Gesang mit Gitarrenbegleitung durch Thomas Ferenz. Auch Gedichte können aufgesagt werden. Nach der Stärkung mit Kartoffelsalat und Würstchen gibt es für die Gäste die Weihnachtspakete.

Im Wedeler Stadtteilzentrum wird am 16. Dezember gemeinsam gefeiert

Die Organisatoren haben eine Liste zusammengestellt, die aber nur als Ideensammlung oder Inspiration dienen soll. Eine schöne und respektvolle Geste sei es auch, eine Karte mit einem Weihnachtsgruß beizulegen.

Die Ideensammlung: Fertiggerichte in Dosen, Bauernmettwurst oder Salami, Leberwurst oder Rotwurst im Glas, Käse (z.B. Gouda eingeschweißt), Margarine, Speiseöl, Dose Würstchen, ein Christstollen, Weihnachtsgebäck und Schokolade, Kaffee als Instantpulver und Kondensmilch, Teebeutel und Würfelzucker, Brühe-Pulver oder Gewürzgurken.

Kinderschutzbund Elmshorn stellt sechs Wunschbäume auf

In Elmshorn hat der Kinderschutzbund sechs Wunschbäume aufgestellt. Sie stehen bei Media Markt, bei Optiker Schönberg, in beiden Filialen der Drogeriekette DM, bei Gartencenter Rostock und dieses Jahr neu im Modegeschäft Not Naked am Holstenplatz.

Insgesamt 160 Wunschzettel mit Kinderwünschen wurden bereits aufgehängt .„Wie jedes Jahr möchten wir Kindern und Jugendlichen aus bedürftigen Familien ermöglichen, ihre Wünsche erfüllt zu bekommen, auch wenn das Geld in den Familien für die Weihnachtsüberraschung fehlt. Jedes vierte Kind in Elmshorn wächst in Armut und mit der Unterstützung durch öffentliche Leistungen auf.“, erklärt Claas Schmidt-Riese, Vorsitzender des Kinderschutzbundes in Elmshorn.

Die Wünsche sind vielfältig – von Puppen bis zu einem ferngesteuertem Auto ist alles dabei

Und er sagt weiter: „Dabei ist es völlig egal, in welchen Kulturen die Kinder ihre Herkunft haben. Beim Kinderschutzbund feiern alle zusammen Heiligabend und wer damit nichts anfangen kann, dem erklären wir auch noch, worum es bei dem Fest eigentlich geht.“

Dieser Wunschbaum vom Kinderschutzbund Elmshorn steht beim Media Markt.
Dieser Wunschbaum vom Kinderschutzbund Elmshorn steht beim Media Markt. © Kinderschutzbund Elmshorn | Kinderschutzbund Elmshorn

Die individuellen Wünsche sind vielfältig. Von Puppen bis zu einem ferngesteuertem Auto im Wert von ungefähr 20 Euro ist alles dabei. Wer sich an der Aktion beteiligen und auch diesen Kindern zu Weihnachten eine kleine Freude machen möchte, kann sich einen Wunschzettel von einem der sechs Weihnachtsbäume abnehmen, das gewünschte Geschenk einkaufen, schön einpacken und beim Kinderschutzbund bis Mitte Dezember abgeben.

Elmshorn: Als Neuheit gibt es erstmals auch Wunschzettel vom Kinderschutzbund selbst

Als Neuheit gibt es in diesem Jahr auch Wunschzettel vom Kinderschutzbund selbst. Für die 125 Schuhgutscheine, die der Kinderschutzbund wieder im März an die Familien verteilen will, bittet er um Spenden.

„Wir haben in den letzten Jahren die Rückmeldung bekommen, dass viele Elmshorner es in der Vorweihnachtszeit nicht schaffen, auch noch Geschenke zum Kinderschutzbund zu bringen. Trotzdem haben viele das Bedürfnis, etwas Gutes zu tun. Also haben wir einen Spendenaufruf mit QR-Code auf die Wunschzettel gedruckt. Eine Überweisung geht natürlich auch“, betont Claas Schmidt-Riese. Er ist optimistisch, dass sich wieder genauso viele Elmshorner für die Kinder vor Ort engagieren wie bisher.

Verein „Der Norden hilft“ stellt vier Wunschbäume im Kreis auf

Auch der Verein „Der Norden hilft“ stellt traditionell Wunschbäume auf. 2485 Wünsche versucht der Verein, um seine Vorsitzende Elke Franke in diesem Jahr zu erfüllen. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 2086 Wünsche.

In diesem Jahr liegt die Obergrenze für die Wunscherfüller erneut bei 20 Euro. Die Eltern haben Nachweise ihrer geringfügigen Einkünfte vorgelegt, sodass ein Missbrauch ausgeschlossen ist.

Wunschbäume stehen in Elmshorn, Uetersen, Schenefeld und Wedel

Sieben Wunschbäume hat „Der Norden hilft“ in diesem Jahr aufgestellt, vier davon im Kreis Pinneberg. In Elmshorn steht einer bei der „Glückmacherei“ an der Marktstraße, in Uetersen bei „Traumland“, Am Markt 21. Auch das Stadtzentrum Schenefeld hat seit dem 27. November einen Wunschbaum aufgestellt.

Elke Franke, Vereinsvorsitzende von
Elke Franke, Vereinsvorsitzende von "Der Norden hilft", vor einem der sieben Wunschbäume des Vereins. © Arne Kolarczyk | Arne Kolarczyk

Wie immer beteiligt sich auch der SC Rist. In dessen Geschäftsstelle in Wedel am Steinberg können montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr Kinderwünsche abgeholt werden.

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Die Geschenke müssen dann dort wieder abgegeben werden, wo der Wunsch gepflückt wurde – und zwar bis spätestens 6. Dezember. Eine Ausnahme bildet das Stadtzentrum Schenefeld, wo die Wunscherfüller bis zum 13. Dezember Zeit haben.

Erstmals baut die Gemeinde Rellingen einen Wunschbaum im Rathaus auf

In Rellingen wird im Rathausfoyer erstmals ein Wunschbaum Platz finden. Er ist mit Wunschsternen geschmückt. Es handelt sich um eine Aktion für alle einkommensschwachen Rellinger jeden Alters, die das Weihnachtsfest nicht so unbeschwert genießen können, wie viele andere.

,,Viele Rellinger Bürger möchten aktiv Menschen in der Gemeinde unterstützen, für leuchtende Augen sorgen und ihnen eine Freude zum Weihnachtsfest bescheren‘‘, sagt Jessica Müller, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit in der Gemeinde. So sei die Idee zur Aufstellung eines Wunschbaumes aufgekommen.

Jessica Müller (Öffentlichkeitsarbeit, v.l.) Bürgervorsteher Martin Claussen, Michaela Warnecke (Fachbereichsleitung Bürgerservice, Sicherheit und Soziales) und Bürgermeister Marc Trampe stellen die Wunschbaumaktion im Rathaus vor.
Jessica Müller (Öffentlichkeitsarbeit, v.l.) Bürgervorsteher Martin Claussen, Michaela Warnecke (Fachbereichsleitung Bürgerservice, Sicherheit und Soziales) und Bürgermeister Marc Trampe stellen die Wunschbaumaktion im Rathaus vor. © Gemeinde Rellingen | Gemeinde Rellingen

Seit dem 24. November und noch bis zum 6. Dezember können alle einkommensschwachen Rellinger ihren Wunsch mit einem maximalen Wert von 25 Euro im Rathaus einreichen. Hierfür liegen Wunschzettel in Papierform aus oder stehen unter www.rellingen.de als Download zur Verfügung.

Rellingens Bürgermeister beschwört den Zusammenhalt in der Gemeinde

Ab dem 4. Dezember können dann die ersten Wunschsterne in anonymisierter Form vom Wunschbaum während der Öffnungszeiten des Rathauses gepflückt und erfüllt werden. Bis zum 14. Dezember müssen dann alle Wünsche, bereits als Geschenk verpackt, zusammen mit dem abgenommenen Wunschstern vom Baum, wieder im Rathaus abgegeben werden.

Alle Beschenkten werden dann zwecks Abholung der Geschenke informiert. Bürgermeister Marc Trampe sagt: ,,Der Zusammenhalt in der Gemeinde Rellingen ist groß. Wir hoffen, dass viele Wünsche mit Unterstützung der Rellinger Bürger zum Weihnachtsfest erfüllt werden können.“

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