Kreis Pinneberg. „Der Norden hilft“ sucht Personen, die armen Kindern einen Weihnachtswunsch erfüllen. An welchen Orten die Wunschbäume stehen.
- Viele Kinder aus armen Familien bekommen Weihnachten keine Geschenke.
- 2485 Wünsche versucht der Verein „Der Norden hilf“ zu erfüllen.
- Sieben Wunschbäume stellt der Verein auf, davon vier im Kreis Pinneberg.
In gerade einmal einem Monat ist Heiligabend. Doch viele Familien haben kein Geld, ihre Kinder zu beschenken. Damit die an Weihnachten nicht leer ausgehen, springt der Verein „Der Norden hilft“ ein. Er hat seine traditionelle Wunschbaumaktion gestartet.
Die Bitte um Hilfe – sie wird jedes Jahr größer. „Wir mussten erstmals 1000 Wünsche ablehnen, das kriegen wir logistisch nicht hin“, bedauert die Vereinsvorsitzende Elke Franke.
Wunschbaum-Aktion wird von neun Mitgliedern des Vereins gestemmt
Neun Mitglieder des Vereins engagieren sich für die Aktion – natürlich ehrenamtlich. Allein fünf sind damit beschäftigt, die Geschenke den Empfängern zu bringen. „Allein dafür rechnen wir mit 900 Euro an Benzinkosten“, sagt Elke Franke.
2485 Wünsche versucht der Verein in diesem Jahr zu erfüllen. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 2086 Wünsche. Bevor die Geschenke bei den Empfängern ankommen, müssen sie erst einmal gekauft werden.
„Wunscherfüller“ kann jeder werden. Bei der Wunschbaum-Aktion geht es um Dinge, die nicht die Welt kosten, die jedoch für die Eltern der Kinder nicht finanzierbar sind.
Die Obergrenze für die Wunscherfüller liegt bei 20 Euro
In diesem Jahr liegt die Obergrenze für die Wunscherfüller erneut bei 20 Euro. Die Eltern haben Nachweise ihrer geringfügigen Einkünfte vorgelegt, sodass ein Missbrauch ausgeschlossen ist.
Die Zahl der Wünsche, die an den Verein herangetragen werden, steigt seit Jahren sprunghaft an. Rekordpreise für Sprit, hohe Heiz- und Stromkosten bringen viele Alleinerziehende und auch Familien in Existenznöte. Weihnachtsgeschenke für die Kinder sind dann nicht mehr drin.
Die Wünsche, die der Verein zu erfüllen versucht, betreffen häufig Spielsachen von Lego oder von Playmobil, aber auch Gesellschaftsspiele, Puppen, Filzstifte, Stofftiere, Bücher, CDs, Spielzeugautos oder Federtaschen.
Bei den Wünschen sind auch Dinge darunter, die für die Schule benötigt werden
Auch sind viele Duden darunter, die für die Schule benötigt werden. Diese werden stets zentral vom Verein gekauft, damit nicht, wie schon vorgekommen, der falsche Duden geschenkt wird. Wer diesen Wunsch „pflückt“, sollte den Kaufpreis für das Nachschlagewerk an den Verein überweisen.
Wie üblich, haben die meisten Kinder ein Bild gemalt, um den Wunscherfüllern etwas zurückgeben zu können. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Bei älteren Kindern ab 14 Jahren hat Elke Franke nicht mehr auf das Malen bestanden.
Sieben Wunschbäume hat „Der Norden hilft“ in diesem Jahr aufgestellt
„Wir haben erstmals direkt vom Hersteller eine Palette Playmobil-Spielzeug bekommen“, freut sich Elke Franke. Noch mehr würde sie sich freuen, wenn möglichst viele Wünsche von den Wunschbäumen gepflückt werden.
Sieben Wunschbäume hat „Der Norden hilft“ in diesem Jahr aufgestellt, vier davon im Kreis Pinneberg. In Elmshorn steht einer bei der „Glückmacherei“ an der Marktstraße, in Uetersen bei „Traumland“, Am Markt 21.
Ab dem 27. November steht ein Wunschbaum im Stadtzentrum Schenefeld
Auch das Stadtzentrum Schenefeld baut auf dem Marktplatz wieder einen Wunschbaum auf, der wird ab kommenden Montag, 27. November, stehen.
Wie immer beteiligt sich auch der SC Rist. In dessen Geschäftsstelle in Wedel am Steinberg können montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr Kinderwünsche abgeholt werden.
Drei Wunschbäume stehen außerhalb des Kreises
Neu sind drei Standorte außerhalb des Kreises. In Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) steht einer in der Buchhandlung Schopf an der Koogstraße.
Und in Itzehoe, der Kreisstadt des Kreises Steinburg, stehen Wunschbäume bei Hennecke Bürobedarf, Leuenkamp 6, sowie bei „Zimtmädchen“, Breite Straße 46.
Verein hat im September in Itzehoe eine zweite Kinderkleiderkammer eröffnet
In Itzehoe hat der Verein seit vorigen Monat auch seine zweite Kinderkleiderkammer eröffnet – neben der in Barmstedt, wo der Verein mietfrei in einem ehemaligen Optikergeschäft mit der Adresse Am Markt 2 Unterschlupf gefunden hat.
Das unmittelbar gegenüber dem Rathaus gelegene Haus soll, ebenso wie ein benachbartes, leerstehendes Hotel, irgendwann einem Neubauprojekt weichen. „Wir haben dort keinen Strom, keine Heizung und keine Toilette“, sagt Elke Franke.
Das ist in Itzehoe, wo die Kinderkleiderkammer an der Anschrift Sandberg 7 residiert, anders. Dort bezahlt eine Stiftung für drei Jahre die Mietkosten. Die Räume, die jahrzehntelang von einem Damensalon genutzt wurden, hat der städtische Leerstandsmanager Mirko Heim vermittelt.
Auch in Barmstedt wird eine Kinderkleiderkammer betrieben
Beide Kleiderkammern öffnen derzeit nur nach Absprache mit der Vereinsvorsitzenden. Ab Januar soll es dann zumindest in Itzehoe regelmäßige Öffnungszeiten geben.
„Aktuell legen wir den Fokus auf die Wunschbaumaktion“, so die Vereinsvorsitzende. Wer einen Wunsch pflücken und erfüllen möchte, sollte den auf den Bildern enthaltenen Code auf das verpackte Geschenk schreiben, damit es richtig zugeordnet werden kann.
Verein packt zusätzlich 500 Päckchen für sozial Schwache
Die Geschenke müssen dann dort wieder abgegeben werden, wo der Wunsch gepflückt wurde – und zwar bis spätestens 6. Dezember. Eine Ausnahme bildet das Stadtzentrum Schenefeld, wo die Wunscherfüller bis zum 13. Dezember Zeit haben.
Der Verein „Der Norden hilft“, der 2017 aus der Organisation „Holsteiner helfen Holsteinern“ hervorging, wird auch in diesem Jahr zusätzlich 500 bedürftige Familien, Alleinerziehende und Alleinstehende mit einem Päckchen zu Weihnachten überraschen.
- „Unfassbar“: Todkranker Familienvater überwältigt von riesiger Hilfe
- Dieser Baum voller Wünsche lässt Kinder auf Geschenk hoffen
- Nicht mal Mindestlohn: Gibt es bald keine Bürgermeister mehr
„Wir würden uns dazu wie immer über Kaffeespenden freuen“, so Elke Franke. Wunscherfüller können, falls sie es erübrigen können, ein Paket Kaffee dazulegen. Um die Päckchen auch mit Lebensmittelgutscheinen ausstatten zu können, ist der Verein dringend auf Geldspenden angewiesen.
Geldspenden werden auch benötigt, um die anfallenden Benzinkosten zu decken. Außerdem benötigt der Verein Finanziers für einen neuen Anhänger. Der alte ist nicht mehr durch den TÜV gekommen, der neue Anhänger hat 1800 Euro gekostet.
Wer keinen Wunsch pflücken kann, kann sich an die Vereinsvorsitzende wenden
Übrigens: Wer keine Gelegenheit hat, einen Wunsch zu „pflücken“, kann sich mit Elke Franke in Verbindung setzen, um einen anderen Weg zur Wunscherfüllung zu finden. Sie ist unter der Telefonnummer 0171/213 89 54 zu erreichen.
Nähere Informationen zum Verein, den verschiedenen Aktivitäten und der Wunschbaum-Aktion unter www.der-norden-hilft.de. Das Spendenkonto des Vereins „Der Norden hilft“ wird bei der VR Bank in Holstein geführt, die IBAN lautet DE 90 2219 1405 0045 6666 10.