Kreis Pinneberg. 2278 Wünsche sind eingegangen. Cheerleader aus Wedel unterstützen Aktion des Vereins Der Norden hilft.

Horst Bartels macht zwei Kindern eine Riesenfreude. Der Uetersener „pflückt“ bei Haushaltswaren Lembke zwei Zettel vom Wunschbaum, der voll ist mit den Herzenswünschen bedürftiger Kinder zum Weihnachtsfest. Sechs solcher Wunschbäume hat der Verein Der Norden hilft in Uetersen, Elmshorn, Barmstedt und Wedel aufgestellt – in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie etwas früher als sonst.

„Die Idee ist einfach gut“, sagt Horst Bartels, der zuvor noch nie an der Aktion teilgenommen hat. Eine Freundin habe ihn auf die Wunschbäume aufmerksam gemacht und ihm erzählt, dass er auf diese Weise dafür sorgen kann, dass auch Kinder aus sozial schwächeren Familien ein Weihnachtsgeschenk erhalten. Es geht um Dinge, die nicht die Welt kosten, die jedoch für die Eltern der Kinder nicht leistbar sind. In der Regel liegt die Obergrenze für die „Wunscherfüller“ bei 15 Euro. Die Eltern haben entsprechende Nachweise ihrer geringfügigen Einkünfte vorgelegt, sodass ein Missbrauch nicht möglich ist.

2278 Wünsche sind eingegangen

2278 Wünsche haben die Vereinsvorsitzende Elke Franke in diesem Jahr erreicht – fast 300 mehr als im Vorjahr. „Wir werden nicht alle Wünsche erfüllen können, es sind einfach zu viele“, bedauert die Vereinschefin. Um so viele wie möglich umsetzen zu können, stehen bereits seit etwas mehr als einer Woche die Wunschbäume im Barmstedter Rathaus, bei Haushaltswaren Lembke (Großer Sand 116) in Uetersen sowie in Elmshorn bei Not Naked (Königstraße 4), Hoth’s Tabakshop am Holstenplatz sowie Optiker Schönberg an der Königstraße.

Frühstart wegen Corona? Ja. Sollte es infolge des Lockdowns noch zu Geschäftsschließungen kommen, wären viele Wünsche nicht mehr erfüllbar. Daher hat die Vereinschefin die Wunschbäume schon etwas früher als sonst in den Geschäften platziert. Die Wünsche sind ohnehin schon teilweise vor Monaten bei ihr eingetroffen. Die Kinder haben dazu zumeist ein Bild gemalt, um den „Wunscherfüllern“ etwas zurückgeben zu können.

Viele Kinder wünschen sich einen Duden

Viele Wünsche betreffen Spielsachen aus Lego oder von Playmobil, aber auch Spiele wie etwa Memory. Auch sind wieder viele Duden darunter, die für die Schule benötigt werden. Diese werden zentral vom Verein gekauft, damit nicht, wie wie in der Vergangenheit vorgekommen, der falsche Duden geschenkt wird. Wer also diesen Wunsch „pflückt“, sollte das Geld dafür an den Verein überweisen. Er oder sie kann aber trotzdem für das jeweilige Kind ein Päckchen vielleicht mit einer kleinen Süßigkeit packen, Elke Franke und ihre Mitstreiter legen dann den Duden dazu.

Wer einen Wunsch pflücken und erfüllen möchte, bringt sein Paket rechtzeitig vor dem Fest – spätestens aber bis zum 4. Dezember – wieder in das Geschäft zurück. Die Vereinsmitglieder holen dann die Pakete ab und stellen sie in diesem Jahr jedem Kind persönlich zu, da eine zentrale Abholung wie bisher wegen Corona nicht mehr möglich ist. „Wir haben da alle Hände voll zu tun“, sagt Elke Franke. Um alles abliefern zu können, wären Spenden für Treibstoff in Höhe von insgesamt 400 Euro sehr hilfreich.

Cheerleader aus Wedel unterstützen die Aktion

Der Verein „Der Norden hilft“, der 2017 aus der Vorgängerorganisation Holsteiner helfen Holsteinern hervorging, will auch dieses Jahr nicht nur Kinder, sondern auch bedürftige Familien und eventuell auch einsame Menschen mit einem Päckchen zu Weihnachten überraschen. „Wir würden uns dazu über Kaffeespenden freuen“, sagt Elke Franke, die 200 solcher Pakete packen möchte. Wunscherfüller können, falls sie es erübrigen können, ein Paket Kaffee dazulegen.

In Wedel kümmert sich der Cheerleader-Verein WSC-Cheerleading darum, die Wünsche weiterzuleiten. Hier kann jeder, der einem der Kinder gern eine Freude bereiten möchte, eine E-Mail an die E-Mail-Adresse (siehe unten) schicken. Anschließend wird einem ein Wunsch zugesendet. Das erwünschte Geschenk kann dann möglichst in einem lokalen Geschäft besorgt und schön verpackt werden. Bei einem Sammeltermin sollen die Geschenke dann kontaktlos zusammengetragen und schließlich an den Verein Der Norden hilft weitergegeben.

Not ist in der Corona-Krise größer geworden

Gesucht werden auch einige Dinge, die unter Umständen etwas teurer sind als 15 Euro – etwa ein Zauberkasten, ein Playmobil-Bauernhof oder eine Standtafel für Kreide. Auch Gutscheine von Rossmann, Deichmann, C&A und Douglas wären hilfreich. Das Spendenkonto des Vereins Der Norden hilft wird bei der VR Bank in Holstein geführt, die IBAN lautet DE90 2219 1405 0045 6666 10. Die Vereinsvorsitzende ist für Fragen unter ihrer Handynummer 0171/213 89 54 zu erreichen.

„Seit März erreichen uns täglich E-Mails und telefonische Anträge auf Unterstützung“, sagt die Vereinsvorsitzende, die ein erhöhtes Aufkommen an Anfragen seit Beginn der Corona-Krise registriert. Der Verein hat reagiert und in Barmstedt in einem leerstehenden Geschäft am Marktplatz übergangsweise eine Kinderkleiderkammer eröffnet, die gut angenommen wird. Aktuell nimmt Elke Franke jedoch keine Kleiderspenden an. „Wir konzentrieren uns ganz auf die Wunschbaumaktion.“ Wer sich nicht in eines der Geschäfte traut, um einen Wunsch zu „pflücken“, kann sich mit Elke Franke in Verbindung setzen, um einen anderen Weg zur Wunscherfüllung zu finden.

Internet: www.der-norden-hilft.de

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