Pinneberg. Eindeutiges Votum: Thomas Voerste erhielt 62,6 Prozent der Stimmen. Wahlbeteiligung sehr schwach. Das sagt der Sieger.
19.46 Uhr: Voerste ist überwältigt von dem klaren Ergebnis und dem entgegengebrachten Vertrauen und bedankte sich auch bei den anderen Kandidaten: „Das war ein intensiver und fairer Wahlkampf, den wir zusammen bestritten haben.“ Und weiter: „Heute wird gefeiert und morgen beginnt die Vorbereitung auf die Amtszeit. Ich habe großen Respekt vor der bevorstehenden Aufgabe und freue mich darauf.“
Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos) gratulierte ihm: „Ich wünsche Herrn Voerste alles Gute für seine Amtszeit, eine glückliche Hand und viel Freude an der Arbeit in Pinneberg.“
19.39 Uhr: CDU-Fraktionschef Florian Kisch sagt: „Ich hätte lieber Marco Bröcker als Bürgermeister gesehen. Aber wir werden auch mit Herrn Voerste konstruktiv zusammenarbeiten im Sinne der Stadt. Vielleicht wollten die Bürger jemand Externes haben, der nicht aus der Verwaltung kommt und frischen Wind reinbringt.“
19.18 Uhr: Pinneberg bekommt einen neuen Bürgermeister, und der heißt Thomas Voerste. 62,6 Prozent der Pinneberger Bürgerinnen und Bürger stimmten für ihn. Die Wahlbeteiligung liegt bei nur 25,3 Prozent. Von den abgegebenen 8482 Stimmen erhielt Voerste 5261 und Marco Bröcker 3143; wahlberechtigt waren 33.513 Pinneberger und Pinnebergerinnen.
19.13 Uhr: Der unterlegene Marco Bröcker sagt: „Das war ein langer spannender Wahlkampf – und durchweg fair. Die Analyse zum Wahlkampf werden wir in den nächsten Tagen machen. Heute Abend werde ich trotzdem noch mit meinen Wahlhelfern im Opposti anstoßen.“
19:02 Uhr: Nur noch ein Wahlkreis fehlt. Voerste liegt bei 62,9 Prozent. Er wird der neue Bürgermeister von Pinneberg. 23,8 Prozent der Pinneberger gingen an die Urne. Bröcker holt 37,1 Prozent der Stimmen.
19.07 Uhr: Thomas Voerste kann der Sieg nicht mehr genommen werden, er wird Pinnebergs neuer Bürgermeister. Nach Auszählung von 22 der 24 Wahlbezirke entfallen 63,8 Prozent der Stimmen auf ihn, 36,2 auf Marco Bröcker. Wahlbeteiligung: 22,2 Prozent.
19 Uhr: Thomas Voerste ist wohl nicht mehr einzuholen: Nach 21 von 24 Wahlbezirken entfallen 64,1 Prozent der Stimmen auf ihn. Pinnebergs SPD-Chef Kai Vogel: „Beide Kandidaten haben einen fairen Wahlkampf geführt. Die Tendenz ist sehr eindeutig. Die Bürger wollen einen Bürgermeister ohne Parteiprogramm im Kopf.“ Und die FDP-Ortsvorsitzende Birgit Klampe betont: „Herr Voerste konnte als Verwaltunsfachmann überzeugen. Wir freuen uns, dass wir auf den richtigen Kandidaten gesetzt haben.“
18.52 Uhr: Nach 19 von 24 Wahlbezirken liegt Thomas Voerste klar vorn: 64 Prozent der Stimmen entfallen auf ihn, 36 Prozent auf Marco Bröcker. Die Wahlbeteiligung klettert leicht auf 20,8 Prozent.
18.46 Uhr: Es sind nun 16 von insgesamt 24 Bezirken ausgezählt. Voerste bleibt weiter mehr als klar auf Kurs neuer Bürgermeister von Pinneberg. Er kommt auf 65,3 Prozent der Stimmen. Bröcker kommt nur auf 34,7 Prozent in der Wählergunst.
18.34 Uhr: Die Hälfte der Wahlbezirke ist ausgezählt: Es führt eindeutig Thomas Voerste. Auf ihn entfallen bisher 63,8 Prozent der abgegebenen Stimmen.
18.30 Uhr: Nach der Auszählung von acht der 24 Wahlbezirke entfallen auf Thomas Voerste 65,1 und auf Marco Bröcker 34,9 Prozent der Stimmen. Wahlbeteiligung: magere 15 Prozent.
18.20 Uhr: Thomas Voerste ist im Rathaus eingetroffen. Er hat den Tag im Fitnessstudio verbracht, ehe er mit seiner Familie nach Pinneberg gefahren ist. Er kommt gerade aus dem Zeitgeist, wo seine Unterstützer die Wahl verfolgen.
18.10 Uhr: Bürgermeisterin Urte Steinberg und Kandidat Marco Bröcker erscheinen. Auch da: Bürgermeisterin Sabine Kählert und Pinnebergs Wirtschaftsförderin Birgit Schmidt-Harder, um bei der Auszählung dabei zu sein.
18 Uhr: Die Wahllokale schließen, die Wahlurnen werden aufgeschlossen, und die Wahlhelfer beginnen mit der Auszählung.
17.45 Uhr: Volles Foyer vor dem Ratssaal. Parallel führt das Forum Theater Monsieur Pierre geht online auf. Das nahezu ausverkaufte Stück beginnt 18 Uhr – wenn nebenan die Wahlurnen geöffnet werden und die Wahlhelfer anfangen zu zählen.
Die Pinneberger haben an diesem Sonntag, 29. Oktober, den Bürgermeister für die kommenden sechs Jahre bestimmt. Thomas Voerste (parteilos) und Marco Bröcker (CDU) traten zur Stichwahl für das höchste Amt in der Pinneberger Verwaltung an. Es war letztlich doch kein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nachfolge von Urte Steinberg. Anders war es in der ersten Runde: Dort waren es nur drei Stimmen, als noch fünf Kandidaten zur Wahl standen, trennten.
Marco Bröcker hatte mit 34,6 Prozent und 3578 Stimmen nur einen minimalen Vorsprung vor Thomas Voerste (34,5 Prozent, 3575 Stimmen). Beide hoffen diesmal auch auf eine höhere Wahlbeteiligung. Die lag am 8. Oktober lediglich bei 31 Prozent. An diesem Sonntag sind die 18 Wahllokale wieder von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Auch die Briefwahlunterlagen können noch bis Sonntag 18 Uhr in den Briefkasten der Stadt eingeworfen werden. Alles Wissenswerte lesen Sie ab sofort in unserem Live-Ticker.
CDU und Grüne unterstützen Bröcker, SPD, FDP und Buntes Pinneberg Voerste
Marco Bröcker wurde 2020 Wirtschaftsförderer im Pinneberger Rathaus und leitet seit zwei Jahren das Bürgermeisterbüro. Der 50-Jährige ist gemeinsamer Kandidat von CDU und Grünen. Bröcker saß von 2008 bis 2014 für die CDU im Pinneberger Kreistag. Sechs Jahre als Referent für Sozialpolitik in der CDU-Landtagsfraktion gehören ebenfalls zu seiner Vita. In Lübeck führte er als Referent die Geschäfte der Christdemokraten.
SPD und FDP unterstützen von Anfang an Thomas Voerste (parteilos). Als klar war, dass es auf eine Stichwahl zwischen ihm und Marco Bröcker hinausläuft, hat sich auch Buntes Pinneberg offiziell hinter Voerste gestellt.
Ausgeschiedene Einzelkandidaten stehen hinter Voerste
Auch die drei bereits ausgeschiedenen Kandidaten Jörg Heuer, Paul Hoffmann und Hauke Röben hatten sich für Voerste ausgesprochen. Hauptbrandmeister Paul Hoffmann (34) schied mit 17,4 Prozent als Drittplatzierter bei der Wahl aus. Jörg Heuer (60), promovierter Naturwissenschaftler im Bereich Chemiepharmazie, hatte 9,9 Prozent der Stimmen geholt. Hauke Röben (27), Vermessungstechniker im Pinneberger Rathaus, schaffte es als jüngster Kandidat im ersten Durchgang nur auf 3,5 Prozent. Alle drei Kandidaten waren am 8. Oktober als Einzelbewerber angetreten.
Voerste ist seit 2018 Fachbereichsleiter in der Kreisverwaltung Rendsburg-Eckernförde, hat früher aber in Pinneberg gearbeitet. Er absolvierte eine Ausbildung zum Baumschulgärtner in Barmstedt und betreute bei der AWO in Pinneberg Jugendliche einer Wohngruppe. Daraufhin studierte er Sozialpädagogik und schlug im Bereich Soziales eine Verwaltungskarriere ein. Der 53-Jährige hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Lebenspartnerin und ihren Töchtern in Altenholz bei Kiel.
Stichwahl Pinneberg: Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Kandidaten
Thematisch liegen beide Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters dicht beieinander. Sie wollen die Verwaltung modern, digital und bürgerfreundlich aufstellen, das Image der Stadt verbessern, sich für Klimaschutz, bezahlbare Wohnungen und den Ausbau von Schulen und Kitas einsetzen, die Bürgerbeteiligung ausbauen und Pinneberg finanziell voranbringen, indem sie Gewerbe ansiedeln, die Wirtschaft stärken sowie die Innenstadt beleben.
Worin sie sich unterscheiden? Marco Bröcker ist in Pinneberg geboren und hier aufgewachsen. Thomas Voerste wohnt nicht in Pinneberg. Das möchte er ändern, wenn er zum Bürgermeister gewählt wird; dann würde er sich in der Stadt eine Wohnung nehmen. Beide Kandidaten verfügen über Erfahrungen in der Verwaltung.
Bürgermeisterwahl in Pinneberg: ein Kandidat hat ein Parteibuch
Im Unterschied zu Bröcker leitet Voerste als Fachbereichsleiter im Kreis Rendsburg-Eckernförde eine Abteilung mit 250 Mitarbeitern. Das entspricht in etwa der Größe der Pinneberger Verwaltung. Damit verwaltet er bereits jetzt einen Etat, der den Haushalt von Pinneberg deutlich übersteigt. Bröcker kennt dafür die Pinneberger Stadtverwaltung von innen sehr gut.
Beide unterscheiden sich zudem auf parteipolitischer Ebene, zum einen, was die unterstützenden Parteien betrifft, zum anderen was die Zugehörigkeit zu einer Partei betrifft. Marco Bröcker ist seit 20 Jahren MItglied der CDU (in Pinneberg stärkste Kraft), Thomas Voerste tritt ohne Parteibuch an. Im Amt des Bürgermeisters wollen beide Kandidaten parteilos agieren.
So läuft die Bürgermeisterwahl in Pinneberg ab
Die Vorlage einer Wahlbenachrichtigung zur Stimmabgabe an der Stichwahl ist nicht zwingend erforderlich. Es reicht die Vorlage eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses im Wahllokal, wie die Stadtverwaltung informiert.
Die Präsentation des Wahlergebnisses wird wieder im Foyer des Sitzungstrakts des Pinneberger Rathauses, Bismarckstraße 8, erfolgen. Auch das Hamburger Abendblatt wird an dem Abend berichten. Das amtliche Endergebnis wird der Gemeindewahlausschuss am Montag, 30. Oktober, ab 17.30 Uhr (Rathaus, Rockville-Zimmer) feststellen und beschließen.
Bürgermeisterin Urte Steinberg möchte vor Ablauf der Amtszeit aufhören
Hintergrund der verfrühten Wahl: Amtsinhaberin Urte Steinberg (parteilos) geht mit Ablauf des 9. Januar 2024 in den Ruhestand. Sie hatte um vorzeitige Entlassung gebeten, dem der Hauptausschuss Anfang März zugestimmt hatte. Die Amtszeit der 65-Jährigen würde offiziell erst ein Jahr später, am 9. Januar 2025, enden.
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Die Rathauschefin war im November 2012 als gemeinsame Kandidatin von CDU mit SPD mit 57,46 Prozent der Stimmen gewählt worden. Ihr Amt trat sie dann offiziell im Januar 2013 an. 2018 setzte sie sich bei ihrer Wiederwahl mit 72,5 Prozent der Stimmen gegen den indischstämmigen Taxifahrer Jitendra Sharma durch.