Pinneberg. Nach Jörg Heuer sprechen sich auch Paul Hoffmann und Hauke Röben für Voerste aus. Er tritt am 29. Oktober gegen Marco Bröcker an.

Das wird ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen um das Amt des Pinneberger Bürgermeisters. Es waren nur drei Stimmen, die sie in der ersten Runde trennten. Thomas Voerste (34,5 Prozent, 3575 Stimmen) und Marco Bröcker (34,6 Prozent, 3578 Stimmen) gehen am Sonntag, 29. Oktober, in die Stichwahl.

Das hat der Gemeindewahlausschuss am Dienstagabend bestätigt. „Der Gemeindewahlausschuss hat einstimmig festgestellt, dass das Ergebnis vom Wahlabend richtig ist und es keine Abweichungen gibt“, sagt Michael Scheel, stellvertretender Gemeindewahlleiter. Doch nun könnte Marco Bröcker seinen kleinen Vorsprung verlieren, denn die ausgeschiedenen Bürgermeisterkandidaten stellen sich hinter seinen Konkurrenten Thomas Voerste.

Ausgeschiedene Kandidaten sprechen sich für Thomas Voerste aus

Jörg Heuer hatte bereits am Sonnabend seine Unterstützung für Thomas Voerste bekannt gegeben: „Er ist die beste Wahl für Pinneberg.“ In der ersten Runde hatte Heuer als unabhängiger Einzelkandidat 9,9 Prozent der Stimmen geholt. „Meine Motivation für die Kandidatur war, für Pinneberg einen guten Bürgermeister zu bekommen“, sagt er.

Dr. Jörg Heuer stellt sich hinter Thomas Voerste.
Dr. Jörg Heuer stellt sich hinter Thomas Voerste. © Pinneberg | Martina von Prondzinski

Voerste hatte seine Kandidatur als Letzter bekannt gegeben. „Als ich mich entschieden habe, zu kandidieren, stand er nicht zur Wahl. Sonst hätte ich meine Kandidatur überdacht“, sagt Heuer. Schließlich habe der Wahlkampf viel Zeit und Geld gekostet. Er schätze auch Marco Bröcker, doch im Vergleich bringe Voerste bereits Führungsqualitäten mit. Zudem kenne er durch seinen bisherigen Job viele Leute in Kiel, das könne von Vorteil sein.

Buntes Pinneberg hält Thomas Voerste für einen guten Bürgermeister

Heuer ist Mitglied der Wählergemeinschaft Buntes Pinneberg. Die hatten den Mann aus ihren eigenen Reihen bei der Bürgermeisterwahl nicht unterstützt, sprechen sich nach dessen Ausscheiden nun aber offiziell dafür aus, Thomas Voerste zu unterstützen. Damit stehen nicht mehr nur SPD und FDP hinter ihm.

SPD, FDP und Buntes Pinneberg waren zuletzt in verschiedenen Abstimmungen gegen die Mehrheit von CDU und Grünen gescheitert. Beide Parteien stehen von Anfang an hinter Marco Bröcker (CDU) als Bürgermeisterkandidat. Bröcker leitet das Büro der Bürgermeisterin Urte Steinberg.

Buntes Pinneberg lobt Thomas Voerste in dem Schreiben als erfahrenen Verwaltungsexperten. „Bereits jetzt leitet Herr Voerste eine Anzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ungefähr der Größe der Stadtverwaltung von Pinneberg entspricht.“ Voerste ist seit 2018 Fachbereichsleiter in der Kreisverwaltung Rendsburg-Eckernförde für den Bereich Jugend, Familie und Schule. Des Weiteren erhoffen sie sich, dass Voerste, der in Altenholz bei Kiel lebt, von außen frische Impulse und innovative Ideen in die Pinneberger Stadtverwaltung einbringt.

Bürgermeisterwahl Pinneberg: Paul Hoffmann wählt Thomas Voerste

Sie sprechen ihm soziale Kompetenz und lösungsorientiertes Vorgehen zu, um „eine zeitgemäße und motivierende Führung in die Verwaltung hineinzutragen“. Und weiter: „Sein teamorientierter, kooperativer und an zukunftsfähigen Lösungen interessierter Ansatz hat unsere Fraktion in einem ausführlichen und offenen Gespräch überzeugt. Wir vertrauen darauf, dass er die offenen Baustellen in Pinneberg parteiübergreifend erfolgreich angehen wird und dabei politische Beschlüsse schnell umsetzt, verbunden mit konstruktiven und alternativen Lösungsmöglichkeiten.“

Auch Paul Hoffmann, der mit 17,4 Prozent als Drittplatzierter bei der Wahl ausschied, stellt sich hinter Voerste: „Ich stehe selbst ja nicht mehr zur Wahl und möchte natürlich das Beste für Pinneberg. Also habe ich mich entschieden, Thomas Voerste zu wählen, und das auch öffentlich zu machen, da ich doch eine gewisse Reichweite habe.“ Diese Position hatte der Berufsfeuerwehrmann auch über Instagram bekannt gegeben und in dem Video dazu aufgerufen, zur Stichwahl zu gehen.

Stichwahl für das Bürgermeisteramt der Stadt Pinneberg am 29. Oktober

Auch Hauke Röben, der es als jüngster Kandidat in der Runde nur auf 3,5 Prozent schaffte, tendiert zu Voerste: „Auf Veranstaltungen mit beiden Kandidaten hat sich ein Bild bei mir durchgesetzt, dass ich menschlich auf der Höhe von Thomas Voerste bin. Inhaltlich lagen wir ja alle dicht beieinander. Allerdings ist ja auch noch etwas Zeit bis zur Bürgermeisterwahl. Vielleicht passiert ja noch etwas, was mich umstimmt.“

Hauke Röben war der jüngste von fünf Bürgermeisterkandidaten.
Hauke Röben war der jüngste von fünf Bürgermeisterkandidaten. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

Marco Bröcker kommentiert die Unterstützung von Thomas Voerste so: „Die Wahl wird entschieden zwischen einem Kandidaten, den SPD und FDP vorgeschlagen haben, und einem Kandidaten, den CDU und Bündnis 90/Die Grünen vorgeschlagen haben. Keiner von beiden kann behaupten, er sei unabhängig. Die unabhängigen sind im ersten Wahlgang ausgeschieden.“

Marco Bröcker sieht die Mehrheit der Ratsversammlung hinter sich

Die Pinneberger könnten sich jetzt entscheiden zwischen einem Kandidaten, der von außerhalb komme und einem, der hier in Pinneberg verwurzelt sei, so Bröcker. „Mit den Kandidaten der SPD von außerhalb haben die Pinneberger bereits ihre Erfahrungen gemacht“, sagt er.

Entscheidend für einen Bürgermeister sei, dass er den Rückhalt in der Ratsversammlung habe. Ohne diesen könne kein Bürgermeister seine Ideen umsetzen. „CDU und Bündnis90/Die Grünen stellen die Mehrheit in der Ratsversammlung“, so Bröcker.

Nun werden für die Bürgerinnen und Bürger, die eine Briefwahl beantragt haben, die Briefwahlunterlagen für die Stichwahl am 29. Oktober gedruckt und versandt. Die Wähler, die sich in den Herbstferien im Urlaub befinden, können sich die Briefwahlunterlagen auch an ihre Ferienadresse senden lassen. Dafür müssen sie eine Mail an wahl@stadtverwaltung.pinneberg.de schicken.

Briefwahlbüro zehn Tage vor Bürgermeisterwahl in Pinneberg geöffnet

Das Briefwahlbüro wird von Donnerstag, 19. Oktober, an wieder geöffnet sein. Die Briefwahlunterlagen können im Briefwahlbüro der Stadt Pinneberg abgeholt werden. Und dort kann auch sofort gewählt werden. Einfach vorbeikommen, gültigen Personalausweis oder Reisepass und gegebenenfalls Wahlbenachrichtigung mitbringen, Unterlagen abholen, vor Ort ausfüllen, in den Briefwahlumschlag stecken und zukleben und direkt im Rathaus abgeben oder per Post schicken an: Stadt Pinneberg, Wahlbüro, Bismarckstraße 8, 25421 Pinneberg

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Das Briefwahlbüro finden Sie im Rathaus im Sitzungsraum C (Erdgeschoss, Eingang neben dem Opposti). Die Öffnungszeiten sind (bis 27. Oktober) Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 8.30 bis 13 Uhr, Dienstag 14.30 bis 18 Uhr. Am Mittwoch ist das Briefwahlbüro nicht geöffnet. Am Freitag, 27. Oktober, ist zusätzlich bis 18 Uhr geöffnet. Der Wahlbrief muss spätestens am Sonntag, 29. Oktober, bis 18 Uhr, im Rathaus eingegangen sein.