Elmshorn. Nach 95 Jahren keine Marktbeschicker mehr auf dem Buttermarkt. Kunden nehmen neuen Standort gut an – trotz strömenden Regens.
Nach 95 Jahren beginnt eine neue Ära: Der Elmshorner Wochenmarkt hat den Buttermarkt verlassen und für sechs Jahre übergangsweise ein neues Domizil am Südufer des Hafens gefunden. Dies ist notwendig, um die Sanierung des Gebietes Krückau-Vormstegen voranzutreiben.
Zum ersten Wochenmarkt am neuen Standort regnet es am Sonnabend wie aus Kübeln. Doch Alexandra Eltze, Marktmeisterin des Elmshorner Wochenmarktes, stört das nicht. „Schön, dass alles so gut geklappt hat und wir heute hier am Südufer des Hafens den ersten Wochenmarkt veranstalten können“, freut sich die Marktmeisterin.
Neuer Standort für Wochenmarkt Elmshorn: Marktmeisterin mit Premiere zufrieden
Alexandera Eltze übt diesen Job seit fünfeinhalb Jahren „sehr gerne aus“, wie sie selbst sagt. „Wir sind hier eine ganz große Familie und halten alle zusammen“, so Eltze weiter.
Das Besondere am neuen Standort ist für sie nach eigenen Worten „das wunderbare Flair hier direkt an der Krückau“. Mit dem neuen Standort wolle man sowohl den Kunden als auch den Händlern Kontinuität bieten. „Die Händler haben feste Standplätze“, so Alexandra Eltze. Interessierte können sich den Lageplan des Marktes auf der Internetseite der Stadt Elmshorn herunterladen.
Was Alexandra Eltze besonders freut: Alle 59 Händler haben den Umzug ans Südufer mitgemacht. Und so dürfen sich die Elmshorner auch weiterhin über ein großes und abwechslungsreiches Angebot auf ihrem Wochenmarkt freuen. Es reicht von Gemüse über Fisch und Fleisch bis hin zu handgefertigten Seifen.
Neuer Standort für Wochenmarkt Elmshorn: Nur die Kaffeeklappe ist nicht mit umgezogen
Ein Wermutstropfen für die Kunden gibt es: Die Betreiberin der Kaffeeklappe in der Markthalle, Anke Rosenau, hat als einzige den Umzug nicht mitgemacht. Die beliebte Kaffeeklappe bleibt also geschlossen.
Doch Ersatz ist schon gefunden: Ab Dezember werden die Betreiber des Café Königsberg aus Itzehoe die Markthändler und Kunden mit Frühstück, Wraps und Kaffee versorgen. Die Marktzeiten mittwochs von 7 bis 12 Uhr und sonnabends von 7 bis 13 Uhr bleiben am neuen Standort übrigens gleich.
Apropos Markthalle: Die Händler aus der Markthalle am Buttermarkt bieten ihre Waren aktuell noch aus Verkaufsanhängern an. Im Gespräch sei, so Eltze, dass die Spezialcontainer, die dann dauerhaft am Südufer installiert sein werden, Mitte Dezember aufgebaut werden könnten.
Wochenmarkt Umzug ist umgezogen: Ersatzbau für Markthalle kommt im Dezember
Diese verfügen über Abwasser-, Wasser- und Stromanschluss und werden miteinander verbunden sein. Sie bilden dadurch ein eigenes Bauwerk. Die Kosten für die „Ersatz-Markthalle“ liegen bei etwa 800.000 Euro.
Wer mit dem Auto zum Wochenmarkt kommt, kann auf der Fläche des ehemaligen Sky-Marktes parken. Und laut Eltze steht „auf jeden Fall für die nächsten eineinhalb Jahre die Parkfläche des Buttermarktes auf der Probstendamm-Seite“ zur Verfügung. Wer lieber mit dem Rad zum Wochenmarkt fährt, der kann selbiges an einem der 60 Fahrradstellplätze direkt am Südufer abstellen.
Der nasskalte norddeutsche Nieselregen kann auch den Besuchern und Stammkunden an diesem Sonnabendvormittag nichts anhaben. Immer wieder wird Alexandra Eltze gefragt, wo sich denn nun dieser oder jener Stand befinden würde.
Oberbürgermeister Volker Hatje eröffnet den Wochenmarkt am neuen Standort
Immer freundlich und hilfsbereit hilft die Marktmeisterin weiter. Mit einem Rahmenprogramm und einer Rede von Elmshorns Oberbürgermeister Volker Hatje wurde der erste Markttag am Südufer gestaltet. Besonders beliebt: Eine Schnitzeljagd, bei deren richtiger Lösung Kunden Gutscheine für die jeweiligen Marktstände gewinnen konnten.
Die Elmshornerin Annette Krause-Göring ist seit vielen Jahren Stammkundin bei Doris Mesch, die den Stand „Süß und würzig“ betreibt. „Die Gewürze hier haben Aroma und sind nicht gestreckt“, so Krause-Göring, deshalb kaufe sie gerne bei Doris Mesch ein.
Vor 35 Jahren stand die Standinhaberin das erste Mal auf dem Elmshorner Wochenmarkt. 300 bis 400 Gewürzsorten umfasst das Angebot. Doch auch Trockenfrüchte, Nusssachen, Bonbons und Duftöle gibt es bei Doris Mesch. „Mir macht es große Freude, meine Kunden zu beraten“, sagt die Markthändlerin.
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Kirsten Oster, die seit zwölf Jahren auf dem Wochenmarkt dabei ist und Heike Ellerbrock, die sogar seit knapp 30 Jahren dabei ist, verantworten die „Käse-Börse“ mit Sitz in Wedel. „Wir leben für den Käse“, so die beiden Frauen, die als ausgefallene Käsesorte zurzeit gerne einen Ziegenkäse mit Kräutern der Provence und Schimmelkultur empfehlen.
Andreas Schwentner von der Müller OHG aus Krempe ist der Fachmann für Obst, Gemüse und Blumen. Seit dem Jahr 1959 hat seine Familie schon den Stand auf dem Elmshorner Wochenmarkt.
Neuer Standort für Wochenmarkt Elmshorn: Alle 59 Händler sind mit umgezogen
„Ich habe hier als Junge auch schon mitgearbeitet“, sagt er. 200 bis 300 Sorten Obst und Gemüse hat Schwentner im Angebot. Seine Ware sei nicht gespritzt, dies passiere nur, wenn tatsächlich einmal „Gefahr im Verzug sei“, so der Kremper.
Seinen Beruf führt er nach eigenen Worten mit Herzblut aus, die Beratung der Kunden sowie der eine oder andere Klönschnack, auch mal über Rezeptideen, gehören für den Markthändler zum Arbeitsalltag. Der neue Standort in Krückaunähe gefalle ihm sehr gut, so Andreas Schwentner weiter.