Elmshorn. Buttermarkt wird umgebaut, deshalb sind die Marktbeschicker nun am Hafen zu finden. Am 21. Oktober wird der Umzug groß gefeiert.
Die Arbeiten für den Stadtumbau in Elmshorn rund um den Buttermarkt haben bereits begonnen, ein Riesenbohrer frisst sich dort durch den Untergrund. Nun wird es auch für die Marktbeschicker des Wochenmarktes ernst. Für sechs lange Jahre verlassen sie die angestammte Fläche zwischen Wedekamp, Probstendamm und Schauenburger Straße und ziehen ans Südufer des Hafens.
Am Sonnabend, 21. Oktober, werden die Händler erstmals frühmorgens ihre Stände auf dem neuen Areal aufbauen. Und das soll gefeiert werden. Die Feierlichkeiten starten um 9 Uhr am Südufer. Ansonsten gelten auf der neuen Fläche dieselben Marktzeiten wie bisher: mittwochs von 7 bis 12 Uhr, sonnabends von 7 bis 13 Uhr.
Elmshorner Wochenmarkt zieht um: Was sich für Kunden ändert
Mit dem dauerhaften Umzug soll vor allem Kontinuität gewährleistet werden, für Kundinnen und Kunden, wie auch für die Händlerinnen und Händler. Verlässliche Standplätze statt ständiger Umzüge, lautet die Devise. Die Stadt sei im konstanten Kontakt mit den Marktbeschickern gewesen, 59 – also alle bis auf einen – zögen mit ans Südufer, sagt Morten Boysen von der Stadt Elmshorn.
Die eine Ausnahme ist die Kaffeeklappe, die, wie einige andere auch, bislang in der Markthalle am Buttermarkt untergebracht war. Anke Rosenau, seit mehr als 13 Jahren die gute Seele des kleinen Frühstückscafés, hört auf. Grund soll die neue Verkaufsstätte sein. Die verzögert sich nämlich. Das bestätigt Morten Boysen. „Bei den Containern, die für die Händler aus der Markthalle gedacht sind, gibt es leider Lieferverzögerungen.“
Händler aus der Markthalle müssen mit Übergangslösung leben
Die Übergangslösung habe eher den Charakter eines Verkaufswagens, sagt Boysen. Das ist für die Kaffeeklappe offenbar nicht ausreichend als Überbrücken für die Zeit bis die Spezialcontainer geliefert werden können. Man bedauere, dass die beliebte Gastronomie nicht mit ans Südufer ziehe, arbeite aber an einer Lösung, damit auch künftig Kaffee und Frühstück auf dem Wochenmarkt angeboten werden könnten.
Die Verzögerungen betreffen alle Händler, die in die Container umziehen sollen. Denn diese werden verbunden und bilden dadurch eigene Bauwerke. Die Größe der neuen Wochenmarktfläche vor dem Haus der Technik ist nur geringfügig kleiner als der Buttermarkt. Rund 400 Quadratmeter weniger Raum gibt es am Südufer. Es fänden also alle Händler genügend Platz für ihre Stände, so Boysen. Ein Schulterschluss von Stadtmarketing, Stadt und Händlern machte den Umzug möglich.
Buttermarkt soll in den kommenden Jahren umgestaltet werden
Allerdings ist die Fläche langgezogener und schmaler als auf dem Buttermarkt. Ein Vorgeschmack auf den Wochenmarkt, wie er in einigen Jahren auf dem umgestalteten Marktplatz stattfinden wird. Denn nach dem Umbau wird auch der Buttermarkt schmaler sein, als er aktuell ist. Dafür wird die Fläche verlängert und sich künftig bis an die Berliner Straße hinter der Markthalle erstrecken.
Mit der Verlegung des Bahnhofs soll dort dann ein ansprechendes Entrée zur neugestalteten Innenstadt entstehen, eingerahmt von der jetzigen Innenstadt nördlich des Probstendamm sowie dem Quartier am Buttermarkt, den Knechtschen Hallen und dem neuen Rathaus im Süden des Platzes. Die Schauenburgerstraße wird für den Rathausneubau verlegt, die Kanalarbeiten haben bereits begonnen.
Elmshorn: Ausreichend Parkplätze in der Innenstadt
Durch den Umzug des Wochenmarktes fallen allerdings einige Parkplätze am Haus der Technik bzw. am Südufer des Hafens weg, zumindest an den Markttagen. Dafür werden trotz der Bauarbeiten Teile des Buttermarktes weiterhin zum Parken freigegeben, außerdem stehen Stellflächen auf dem Areal des ehemaligen Sky-Marktes zur Verfügung, der bereits abgerissen wurde. Es gebe also trotz des Umzugs ausreichend Parkplätze, so Morten Boysen.
Auf der Fläche des ehemaligen Supermarktes soll ein modernes Wohn- und Geschäftsquartier entstehen. Bis die Firma Semmelhaack, die das Areal gemeinsam mit den Knechtschen Hallen erworben hatte, mit den Arbeiten beginnt, ist die Fläche allerdings zur Nutzung freigegeben. „Der Stadtumbau ist da – und er macht große Fortschritte, wie anhand des vollendeten Sky-Abrisses deutlich zu erkennen ist“, sagt Baustadtrat Lars Bredemeier.
Ehemalige Sky-Fläche soll für Parkflächen herhalten
Der Bauzaun wird versetzt, die Stadt gibt das Areal zur zwischenzeitlichen Nutzung frei. Die erfolge auf eigene Gefahr, wie Bredemeier betont. „Wir sind optimistisch, dass wir so für Autofahrende die temporäre Entlastung schaffen können, die wir in Aussicht gestellt hatten.“ Die Freigabe ist für Anfang der kommenden Woche vorgesehen.
Auf dem Sky-Areal soll in den kommenden Jahren ein lebendiges Quartier entstehen. Dort soll die von Bäumen gesäumte „Grüne Stadtkante“ mit ihren öffentlichen Parkplätzen beginnen. Außerdem wird die Berliner Straße ausgebaut, soll künftig in beide Richtung befahrbar sein und so den Verkehr aus er Innenstadt heraushalten. Das Quartier am Buttermarkt soll wesentlich zur Gestaltung und Belebung des Buttermarktes beitragen.
Quartier am Buttermarkt soll die Innenstadt beleben
Bis es mit den Arbeiten losgehen kann, wird es aber noch ein wenig dauern. Aktuell seien mehrere Architektenbüros beauftragt, ihre Visionen für das Quartier vorzulegen, um die städtebaulich beste Lösung zu finden. Wann die Arbeiten starten werden, steht daher noch nicht fest. Bis es so weit ist, kann auf der Fläche geparkt werden.
Auch wenn das Parken kein Problem darstellen soll, der Wochenmarkt soll für alle Verkehrsteilnehmer gut erreichbar sein. Fahrräder können vor dem Haus der Technik geparkt werden, auch die Fahrradständer am Buttermarkt bleiben bestehen.
Wochenmarkt-Umzug kostet Elmshorn rund eine Million Euro
Wer mit dem Bus kommt, kann wie bisher an den Haltestellen Probstendamm oder Wedenkamp aussteigen und den Markt zu Fuß erreichen. Die Haltestellen werden von mehreren Buslinien (185, 489, X89, 6501, 6502, 6503 und 6504) angefahren.
Rund eine Million Euro kostet der Wochenmarktumzug die Stadt, fast 800.000 Euro davon fließen in die Spezialcontainer. Außerdem wurde die neue Marktfläche geebnet, an einigen Stellen aufgeschüttet und die größten Löcher und Stolperfallen beseitigt. Damit ist nun eigentlich alles bereit für den neuen Wochenmarkt.
Eröffnung des neuen Wochenmarktes wird groß gefeiert
Die Eröffnung am neuen Standort soll am Sonnabend, 21. Oktober, groß gefeiert werden. Um 9 Uhr wird Oberbürgermeister Volker Hatje den neuen Marktplatz feierlich einweihen. Anschließend gibt es bis 13 Uhr Live-Musik mit Chrissy Torrey und Shehab. Außerdem können Kürbisse bemalt werden, es gibt Walking Acts und eine Schnitzeljagd. Wer möchte, kann zudem die MS Klostersande besuchen.
Auch das Haus der Technik öffnet an diesem Tag seine Türen, alle Etagen können besichtigt werden. Von dort gibt es nicht nur einen besonderen Blick auf den Elmshorner Hafen, sondern auch auf die Pumptechnik, mit der die Entwässerung der Stadt möglich wird.
Elmshorner Herbstmarkt am Wochenende auf dem Buttermarkt.
Der Elmshorner Wochenmarkt ist eine echte Institution in der Stadt. Seit 1741 gibt es das Marktgeschehen, seit 1928 auf dem Buttermarkt vor der Markthalle. Ein Klönschnack gehört ebenso zum Marktbesuch, wie frisches Gemüse, Fisch, Fleisch und Käse – oft Bio, fast immer direkt aus der Region. Kein Wunder also, dass Marktmeisterin Alexandra Eltze für ihren Markt schwärmt: „Der Wochenmarkt ist das Schönste, was Elmshorn zu bieten hat.“
Bevor die Baumaschinen den Buttermarkt voll und ganz für sich haben, abgesehen von einigen Parkplätzen, gibt es noch einmal andere Maschinen dort zu sehen. Denn noch bis Montag, 16. Oktober, steigt dort noch einmal der Elmshorner Jahrmarkt. Dann werden wieder Karussell, Essensbuden und Fahrgeschäfte in der Innenstadt aufgebaut.
Elmshorn: Familientag beim Jahrmarkt am Montag
Die Schausteller öffnen ihre Fahrgeschäfte und Buden auf dem Buttermarkt jeden Tag um 14 Uhr. Neben dem Autoscooter „Road of Dreams“ können die Besucherinnen und Besucher auch mit „American Flight“, „SuperHopser“ und „Crazy Wave“ ihre Runden drehen. Außerdem gibt es zwei Kinderkarussells, Spiel- und Losbuden sowie Zuckerwatte, Grillwurst und andere Leckereien.
„Vorbeikommen lohnt sich“, sagt Elmshorners Marktmeisterin Alexandra Eltze. Das gelte insbesondere für den Familientag. Der findet am Montag, 16. Oktober, statt. Auf dem Gelände sorgt während des Herbstmarktes ein Sicherheitsdienst für Ordnung. Dieser kontrolliert vor allem auch die Einhaltung des Mitbring-Verbots von Alkohol. „Alle unsere Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen und Spaß haben“, so Eltze.