Ellerbek. Frau findet beim Gassigehen 20 Kilogramm schwere Schildkröte. Was über das Tier bekannt ist und warum es keine Überlebenschance hatte
Die Schildkröte hatte keine Chance – es war draußen einfach zu kalt: Am Donnerstag fand eine Hundegassigängerin bei Ellerbek eine große Landschildkröte und verständigte sofort den Pinneberger Tierschutzverein. Mitglieder des Vereins bargen das schwere Tier und brachten es in das Wildtier und Artenschutzzentrum nach Sparrieshoop. Dort konnte Stationsleiter Christian Erdmann aber leider nur noch den Tod der fasst 20 Kilogramm schweren afrikanischen Spornschildkröte feststellen.
Ob das wärmelbedürftige Tier draußen verstorben ist oder tot entsorgt wurde, darüber könne nur spekuliert werden, so Erdmann. „Die derzeitigen Außentemperaturen bedeuten jedenfalls den Tod für die in Afrika lebende Schildkrötenart. Diese Schildkrötenart macht keinen Winterschlaf wie die bekannten Griechischen Landschildkröten“, teilt der Stationsleiter mit.
Tod der exotischen Tiere wird von Haltern in Kauf genommen
Für Erdmann sind solche exotischen, ausgesetzten Tiere leider keine Seltenheit. Durch die erhöhten Energiekosten entledigten sich viele Halter von ihren aufwendig zu haltenden, exotischen Haustieren. Der Anschaffungspreis der Tiere ist meist so gering, dass ein Aussetzen und der damit verbundene Tod der Tiere offenbar in Kauf genommen werde.
Gerade erst besuchte Erdmann mit dem TV Sender Kabel 1 die Reptilienbörse in Hamm. Erdmann: „Auf dieser Exotenbörse ist es möglich, von völlig unerfahrenen Händlern, die nicht einmal deutsch sprechen, alle möglichen Reptilien zu kaufen. Alles zu Schleuderpreisen“, so Erdmann. Es seien einige Auflagen, die für diese Börse vom Ordnungsamt und Veterinäramt festgelegt worden waren, nicht eingehalten worden. Das alles sei dokumentiert worden. Nach Rückfrage beim Amt seien diese Missstände dann bestritten worden.
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„Wenn selbst die Ordnungsbehörde sich nicht an Regeln hält, dann brauchen wir hier nicht versuchen den ,Gaul aus dem Dreck‘
zu ziehen. Uns veranlassen diese Umstände vielmehr, eine weitere kostenintensive Aufnahme von solchen Exoten zu überdenken“, resümiert Erdmann.