Halstenbek. Mehr als 90 Feuerwehrleute mussten zum stundenlangen Großeinsatz ausrücken. Drei Familien sind nach dem Brand vorerst obdachlos.
Ein Mittelreihenhaus in Halstenbek ist am Donnerstagabend bei einem Großfeuer zerstört worden. Knapp 90 Kräften der Feuerwehren Halstenbek und Schenefeld gelang es trotz des immensen Schadens, ein Übergreifen der Flammen auf die beiden angrenzenden Gebäude zu verhindern.
Kurz vor 18.30 Uhr gingen in der Regionalleitstelle Elmshorn die ersten Anrufe ein, die auf eine starke Rauchentwicklung im Siebentunnelweg im Orteil Krupunder aufmerksam machten. Die Disponenten lösten zunächst Vollalarm für die Feuerwehr Halstenbek aus und riefen wegen des hohen Anruferaufkommens zwei Minuten später auch die Wehr der Nachbarstadt Schenefeld dazu.
Großfeuer Halstenbek: Löscharbeiten sind zu Beginn sehr personalintensiv
„Das war gut so, denn die Löscharbeiten waren gerade zu Beginn sehr personalintensiv“, so Halstenbeks Vize-Wehrführer Torsten Seck, der die Einsatzleitung übernahm. Er berichtet, dass beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges der Siebentunnelweg „komplett vernebelt“ gewesen sei.
Als das Fahrzeug vor dem betroffenen Reihenhaus stoppte, „hat das Feuer durchgezündet“. In der Folge seien meterhohe Flammen aus dem Dachstuhl emporgeschossen.
Die Bewohner hatten das Gebäude bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr verlassen. Seck schickte sofort Einsatzkräfte in das betroffene Gebäude, um von innen löschen zu können. Auch in den links und rechts gelegenen Reihenhäusern postierten sich Feuerwehrleute im Dachgeschoss, um einen Flammenüberschlag zu verhindern.
Nahegelegene Hochspannungsleitung macht die Anfahrt der Drehleiterfahrzeuge schwierig
Parallel dazu brachten die Einsatzkräfte die Halstenbeker Drehleiter vor dem Gebäude in Stellung, um über den sogenannten Werfer der Drehleiter einen massiven Außenangriff starten zu können. Wenig später kam auch die Drehleiter aus Schenefeld dazu. Leichte Probleme bereitete eine nah am Gebäude vorbeiführende Oberleitung, die das Anfahren der großen Fahrzeuge erschwerte.
Im weiteren Einsatzverlauf rissen die Einsatzkräfte von den Drehleitern aus die Dachpfannen herunter, um an eventuell darunterliegende Glutnester gelangen zu können. Aufgrund des schnellen und gezielten Einsatzes der Einsatzkräfte konnte sich das Feuer nicht weiter ausbreiten und es wurde auf das Mittelreihenhaus begrenzt.
Die Ende der 60er-Jahre erbauten Reihenhäuser sind zwar durch Brandschutzmauern getrennt, über den Dachbereich hätte das Feuer jedoch auf die anderen Gebäudeteile übergreifen können. Weil der Dachstuhl des betroffenen Gebäudes zwischenzeitlich einsturzgefährdet war, mussten die Feuerwehrleute den Innenangriff abbrechen. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Löscharbeiten nur noch von außen erfolgen.
Bevölkerung wurde per Warnapp aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Zwischenzeitlich wurde die Bevölkerung über die Warnapp NINA aufgefordert, wegen der starken Rauchentwicklung Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Gegen 22.15 Uhr war das Feuer gelöscht. Zu diesem Zeitpunkt befand sich bereits ein Spezialist des Technischen Hilfswerks (THW) aus Pinneberg vor Ort, der die Statik des Dachstuhls unter die Lupe nahm. Im Anschluss kam die Höhenrettungsgruppe des THW zum Einsatz, um den ausgebrannten Dachstuhl mit Planen abzudecken, damit das offen liegende Gebäude vor eventuellem Regen geschützt ist.
Für diese Arbeiten, die mehr als drei Stunden dauerten, wurde weiterhin die Drehleiter der Halstenbeker Feuerwehr benötigt. Um Mitternacht konnten die ersten Feuerwehrleute die Brandstelle verlassen. Einsatzende für alle Kräfte war 3 Uhr nachts.
Großfeuer Halstenbek: Bewohner von drei Reihenhäusern kamen bei Freunden und Verwandten unter
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Neben dem zerstörten Mittelreihenhaus sind die Gebäude links und rechts davon zwar um einen Brandschaden herumgekommen, jedoch sind leichte Schäden durch Löschwasser entstanden. Daher konnten auch die Bewohner dieser Gebäude die Nacht nicht in den eigenen vier Wänden verbringen.
Halstenbeks Bürgermeister Jan Krohn war selbst vor Ort und bot den Bewohnern der drei betroffenen Reihenhäuser die Hilfe der Gemeinde bei der Unterbringung an. Letztlich kamen alle bei Freunden und Verwandten unter..
Großfeuer Halstenbek: Noch keine Angaben zur Ursache und Schadenshöhe
Beamte des Kriminaldauerdienstes nahmen noch am Abend die Ermittlungen bezüglich der Brandursache auf. Die Brandstelle wurde beschlagnahmt. Angaben zur möglichen Ursache sowie zur Schadenshöhe lagen am Freitagvormittag noch nicht vor.