Bönningstedt. Zwei Personen kommen mit Rauchvergiftung in Klinik. Feuerwehr rettet Bewohner. 120 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Schaden ist immens.

Flammen schlugen am Mittwochabend aus dem Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Bönningstedt. Mehr als 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr eilten kurz vor 19 Uhr an die Kieler Straße, um das Feuer zu bekämpfen.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte brannte im rückwärtigen Bereich des Wohnhauses ein Schuppen in voller Ausdehnung. Die Flammen hatten bereits auf den Dachstuhl des Gebäudes übergegriffen.

Feuer Bönningstedt: Dachstuhl in Flammen – Feuerwehr muss Personen retten

Da sich zu diesem Zeitpunkt noch mehrere Personen in dem Haus aufhalten sollten, drangen mehrere Feuerwehrkräfte unter Atemschutz ins Innere vor, um nach den Bewohnern zu suchen.

Sie entdeckten in den Räumen fünf Personen und brachten diese ins Freie. Laut Polizeiangaben befanden sich beim Ausbruch des Feuers neun Menschen im Gebäude. Parallel zur Personenrettung forderte Einsatzleiter Thomas Brilsky, der Wehrführer in Bönningstedt ist, weitere Kräfte an.

Einsatzkräfte konnten den Brand nur von außen bekämpfen

Aufgrund der starken Brandausbreitung im Dachstuhl mussten die Kräfte das Gebäude verlassen und konnten den Brand lediglich von außen bekämpfen. Dazu setzten sie mehrere Strahlrohre ein und postierten die Drehleiter am Gebäude, um auch von dort löschen zu können.

Letztlich musste die Dachfläche größtenteils geöffnet werden, um an die darunter liegenden Brandnester zu gelangen. Das erfolgte von der Drehleiter aus. Eine zweite Drehleiter der Feuerwehr Norderstedt-Garstedt rückte nach.

Weitere Atemschutzgeräteträger kommen aus Ellerbek

Da ein Großteil der Arbeiten nur unter Atemschutz erfolgen konnte und weitere Atemschutzträger benötigt wurden, alarmierte die Leitstelle gegen 19.30 Uhr weitere Kräfte der Feuerwehr Ellerbek. Der massive Außenangriff über die beiden Drehleitern brachte letztlich den erhofften Erfolg.

Gegen 20.20 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle gebracht. In der Folge konnte auch wieder von innen heraus gelöscht werden. Da sich das Feuer in der hölzernen Zwischendecke stark ausgebreitet hatte, mussten große Teile der Zwischendecke geöffnet und abgelöscht werden.

Feuerwehr kann den Einsatz nach fast vier Stunden abschließen

Die letzten Glutnester im Außenbereich und im Dachstuhl waren gegen 22.45 Uhr gelöscht. Nach und nach kehrten die Einsatzkräfte daraufhin in die Wachen zurück. Die Polizei hatte die Kieler Straße für die Löscharbeiten voll gesperrt. Die Sperrung dauerte bis 23.30 Uhr an.

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Alle Bewohner des Gebäudes wurden vor Ort von Rettungssanitätern untersucht. Zwei von ihnen, ein 81 Jahre alter Mann und eine 68 Jahre alte Frau, mussten mit Verdacht auf eine leichte Rauchgasvergiftung in die Klinik nach Pinneberg gebracht werden. Zwei Bewohner waren zudem von einer Katze gebissen worden, die bei der Rettung in Panik geraten war.

Dachstuhl in Flammen: Polizei schätzt den Schaden auf 500.000 Euro

Beamte des Kriminaldauerdienstes nahmen noch am Mittwochabend die Ermittlungen auf und ließen die Brandstelle zunächst beschlagnahmen. Angaben zur Brandursache gibt es noch nicht. Die Schadenshöhe gibt die Polizei mit 500.000 Euro an. Das Gebäude soll nicht mehr bewohnbar sein.

Die Kripo sucht Zeugen, die zur Zeit des Brandausbruchs Beobachtungen vor Ort gemacht haben. Hinweise dazu an die Ermittler unter der Telefonnummer 04101/20 20.