Quickborn. Neue Wirtschaftsförderin tritt ihren Dienst an. Sie soll Unternehmen mit Nöten und Wünschen helfen – und eigene Ideen entwickeln.

Die Stadt Quickborn hat ihre Wirtschaftsförderung neu aufgestellt, die personell weiter ausgebaut werden soll. Linda Vogt-Gröncke ist jetzt die neue Wirtschaftsförderin im Quickborner Rathaus. Sie löst damit Maren Rusch in diese Funktion ab, die jetzt für den Katastrophenschutz zuständig ist.

Die Diplomgeografin Vogt-Gröncke, die im Nachbarort Ellerau wohnt, soll enger als bisher mit den örtlichen Unternehmen zusammenarbeiten und in einer umfassenden Bedarfsanalyse deren Sorgen, Nöte und Wünsche abklopfen, kündigt Bürgermeister Thomas Beckmann an.

Wirtschaftsförderin: Neue Gewerbeflächen für die zukünftige Entwicklung der Stadt

Zudem sei sie damit beauftragt, mögliche neue Gewerbeflächen in der Stadt zu ermitteln. Wenn in etwa vier Jahren die 20 Hektar des gerade fertig erschlossenen EQ-Businessparks an der Pascalstraße an der A7-Anschlussstelle belegt seien, müsse Quickborn ansiedlungswilligen Unternehmen alternative Angebote machen können. Im EQ-Businesspark, der im April mit Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen eingeweiht wurde, dürfen die Betriebe weder Gas, Heizöl oder Pellets zum Verfeuern verwenden. Stattdessen müssen sie ihre Energiezufuhr mit Windkraft, Solarthermie, Photovoltaik, Erdwärmepumpen oder Strom abdecken.

„Wirtschaftsförderung ist ein ganz zentraler Baustein für die weitere Entwicklung Quickborns“, betont Beckmann. Wenn er mit Unternehmern in der Stadt sprach, habe er oft die Klage gehört, dass diese einen direkten Ansprechpartner im Rathaus vermissten, der oder die sich sofort ihrer Angelegenheiten annähme. „Der Eindruck war, es kümmert sich hier keiner um sie.“

Neue Wirtschaftsförderin sieht sich als Kümmerin für die Unternehmen

Damit sei jetzt durch die Neubesetzung mit Linda Vogt-Gröncke Schluss, die zuvor für eine Hamburger Unternehmensberatung und den Kreis Steinburg mit ähnlichen Aufgaben betraut war. „Ich sehe mich als Kümmerin für die Quickborner Unternehmen und Gewerbetreibenden“, sagt die neue Wirtschaftsförderin über ihr Selbstverständnis.

Damit nicht genug. Bürgermeister Beckmann möchte noch eine zweite Personalstelle im Zentralbereich Wirtschaftsförderung schaffen. Dafür brauche er die Unterstützung der Politik, die ihm dies im Frühjahr beim Stellenplan noch versagte. Stattdessen sollte die Verwaltung externe Beratungsbüros zu Hilfe nehmen, lautete der Ratsbeschluss. Bis zu 250.000 Euro könnten dafür ausgegeben werden.

CDU-Fraktionsvize Eike Kuhrcke hält die Argumentation für schlüssig

Beckmann möchte nun einen Teil dieses Budgets für einen weiteren Mitarbeitenden im Rathaus ausgeben und das Budget entsprechend kürzen. Sein ehrenamtlicher Stellvertreter und CDU-Vizefraktionschef Eike Kuhrcke kann das durchaus nachvollziehen. „Ich finde die Argumentation schlüssig“, sagt er. Das müsse aber noch fraktionsintern besprochen werden.

Aber wenn Quickborn externe Beratungs- und Ingenieurbüros beauftragen möchte, was wohl unumgänglich sein werde, müssten diese auch von eigenen Mitarbeitern der Stadt Quickborn entsprechend gebrieft und mit Daten versorgt werden können, unterstützt Kuhrcke diesen Vorschlag, über den der Hauptausschuss im Oktober beraten und entscheiden wird.

Quickborn liegt genau im Zentrum zwischen Nordgate und WEP

Für Bürgermeister Beckmann befindet sich die Stadt Quickborn genau zwischen zwei großen Wirtschaftsverbänden. So ist die Stadt seit gut 15 Jahren im sogenannten Nordgate-Verbund, der entlang der A7 von Norderstedt bis Neumünster reicht.

Zudem arbeitet die Stadt seit Jahrzehnten eng mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WEP des Kreises Pinneberg eng zusammen, die auch den EQ Businesspark geplant hat, der jetzt gemeinsam vermarktet werden soll. Im Jahr 2024 sollen sich dort die ersten Betriebe ansiedeln können.

Quickborn: Neue Gewerbeflächen sollen verkehrsgünstig liegen

Linda Vogt-Gröncke, die bereits seit Juli im Quickborner Rathaus beschäftigt ist, sei bereits eifrig dabei, potenzielle Flächen in der Stadt zu eruieren, die als künftige Gewerbeflächen in Frage kämen. Diese sollten vornehmlich an der A7 oder der B4 liegen. Aber auch andere, verkehrsgünstig gelegene Standorte würden berücksichtigt. Dazu analysiere sie die Bebauungspläne und weitere Potenzialflächen, kündigt die neue Wirtschaftsförderin an. Bis zu 100 Hektar habe die Verwaltung bereits im Blick.

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Parallel dazu werde sie eine umfassende Befragung aller Unternehmen und Gewerbetreibenden vornehmen, kündigt sie an. Was wünschen die sich von der Stadt für ihren Betrieb? Was könnte besser laufen? Reicht die vorhandene Infrastruktur aus, was Größe, ÖPNV-Anbindung oder Angebote von Gastronomie bis Klimaschutz angeht? Welche Branchen passen überhaupt zu Quickborn?, beschreibt Linda Vogt-Gröncke die wichtigsten Aussagen, die dabei erörtert werden sollen.

Damit soll der Kontakt zur Wirtschaft verbessert, ein Netzwerk aufgebaut und eine qualitativ und quantitative gute Grundlöge für die Flächenbereitstellung erarbeitet werden.