Kreis Pinneberg. Fahrplan der AKN brach wegen Personalmangels zusammen. Massive Kritik aus Quickborn. Nun wird umgestellt. Was sich für Pendler ändert.

Es war eine Nachricht, die bei vielen Fahrgästen in der Region für Ärger sorgte. Ende vergangener Woche musste die AKN ihren Zugverkehr auf mehreren Linien nahezu einstellen, zahlreiche Fahrten fielen aus, nur wenige Züge wurden durch Busse im 50- bis 100-Minuten-Takt ersetzt. Die Folge: Chaos an den Bahnhöfen und verärgerte Fahrgäste. Nun reagiert das Unternehmen und stellt die Fahrplan um.

Quickborns Bürgermeister Thomas Beckmann ärgerte sich zuvor jedoch maßlos: „Die Situation ist unfassbar, inakzeptabel und unzumutbar für alle Fahrgäste.“ Wenn Zugausfälle nicht zu vermeiden seien, müsse alles erdenklich Mögliche getan werden, um zumindest einen organisierten Ersatzverkehr bereitzustellen.

HVV: „Unzumutbare Situation“ – Ärger nach AKN-Ausfällen ist groß

Fahrgäste auf der AKN-Linie A1 sind ohnehin seit Jahresbeginn gebeutelt, da die Strecke für die Verlängerung der S-Bahn ausgebaut wird. Deshalb muss auf einigen Streckenabschnitten auf einen Busersatzverkehr ausgewichen werden.

Viele Fahrgäste hätten Verständnis für die Maßnahmen, auch wenn diese mit massiven Einschränkungen einhergingen. Vor allem die Fahrzeiten verlängern sich durch den Ersatzverkehr, heißt es von der Stadt Quickborn.

Quickborns Bürgermeister übt scharfe Kritik an AKN

Kein Verständnis habe man aber dafür, dass sogar das eingeschränkte Angebot der AKN nicht aufrechterhalten werden könne. Das Verkehrsunternehmen hatte die Ausfälle vergangene Woche mit Personalmangel begründet und kurzfristig zahlreiche Verbindungen nicht bedienen können.

In den vergangenen Wochen hätten weder das Wochenendangebot noch die Taktverdichtung im Berufsverkehr sichergestellt werden können, heißt es von der Stadt Quickborn. Die AKN habe vergangene Woche ohne Vorankündigung den Verkehr eingestellt, es sei nur ein rudimentärer Ersatzverkehr eingerichtet worden.

Zugverkehr auch über das Wochenende eingeschränkt

Gemeinsam mit der VHH habe man eine Stärkung des Busersatzverkehrs erreichen können, so Bürgermeister Thomas Beckmann. „Sehr enttäuscht hat mich, dass die Geschäftsführer der AKN sowie der für den Schienenverkehr zuständigen Stelle des Landes, der Nah.SH, nicht erreichbar sind. Die Situation ist beispiellos und hat viele Berufspendler in Not gebracht. So geht es nicht.“

Am Freitag konnte die AKN den Ersatzverkehr leicht ausbauen, der Zugverkehr blieb aber bis zum Sonntag noch eingeschränkt. Am Montag kündigt das Nahverkehrsunternehmen nun an: Der bestehende Fahrplan für die Linie A1 soll angepasst werden.

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Die angepasste Taktung zielt darauf ab, die Zuverlässigkeit des Fahrplans zu verbessern. Von montags bis freitags soll auf der Linie A1 zwischen Burgwedel und Quickborn ein durchgängiger 20-Minuten-Takt eingeführt werden. Die Pendelzüge im 10-Minuten-Takt entfallen ersatzlos. Dies begründet die AKN damit, dass der Ersatzverkehr mit Bussen deutlich langsamer als der nächste Taktzug wäre.

Von den Zugausfällen waren auch Fahrgäste auf der Linie A3 betroffen. Für diese Linie kündigt die AKN allerdings keine Änderungen an. Weitere Informationen zu den Fahrplänen der AKN und möglichen Störungen gibt es auf www.akn.de und beim Service-Telefon unter 04191/933 933.