Elmshorn. Was die brandneue, 600.000 Euro teure Technik kann und wieso sie schon vor der Fusion der Kliniken Pinneberg und Elmshorn angeschafft wurde.

Ob Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche oder koronare Herzkrankheiten: Seit wenigen Monaten können sich Patientinnen und Patienten im Elmshorner Regio Klinikumnicht nur auf gut ausgebildete Mediziner, sondern auch auf modernste Technik verlassen. Denn das Klinikum hat ein brandneues Herzkatheterlabor.

Elmshorn: Brandneues Herzkatheterlabor mit modernster Technik

Nachdem das Elmshorner Katheterlabor zuletzt vor mehr als zehn Jahren, nämlich 2012, modernisiert wurde, ist in den Räumen nun eine der modernsten Anlagen eingezogen, die derzeit am deutschen Markt verfügbar sind.

Fast 600.000 Euro hat sich die Klinik ihre neue Spezialabteilung kosten lassen. Während der einmonatigen Umbauphase fand die komplette kardiologische Versorgung in Pinneberg statt. Auch hier gibt es ein Herzkatheterlabor.

Patienten profitieren von hochaufgelösten Bildern und weniger Strahlung

In den Laboren wird bei Verdacht einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt. So können Mediziner Verkalkungen, Verengungen oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße entdecken und anschließend therapieren.

Dr. med Ulf Radunski,Chefarzt der Klinik der Kardiologie, erklärt die hochauflösenden Bilder des neuen Gerätes.
Dr. med Ulf Radunski,Chefarzt der Klinik der Kardiologie, erklärt die hochauflösenden Bilder des neuen Gerätes. © Regio klinikum

Dazu wird minimal-invasiv durch eine kleine Einstichstelle am Handgelenk oder in der Leiste ein feiner Kunststoffschlauch, also ein Katheter, durch die Gefäße zum Herzen vorgeschoben.

So können im Übrigen nicht nur Gefäßverengungen überprüft werden. In Elmshorn kann am angeschlossenen Hybrid-OP etwa auch Vorhofflimmern abladiert werden. Auch dieser Eingriff ist schließlich Katheter-gestützt.

Das neue Herzkatheterlabor in Elmshorn punktet mit besonders hochaufgelöster Bildgebung, lässt das Klinikum mitteilen. Außerdem würden Patienten im neuen Herzkatheterlabor nur äußerst geringfügig mit Strahlen belastet.

Neues Herzkatheterlabor in Elmshorn ist Teil des Plans „Regio 2030“

Unter dem Projekttitel „Regio 2030“ sollen die Kliniken Pinneberg und Elmshorn in einigen Jahren zusammengeführt werden. Dass Elmshorn sich genau jetzt ein neues Herzkatheterlabor einrichtet, ist bewusster Teil dieses Plans.

So sieht das 600.000 Euro teure Herzkatheterlabor aus, das im Regio Klinikum Elmshorn installiert wurde.
So sieht das 600.000 Euro teure Herzkatheterlabor aus, das im Regio Klinikum Elmshorn installiert wurde.

„Das neue Herzkatheterlabor ist ‚state of the art‘. Damit sind Behandlungen auch bis zum Einzug in den geplanten Neubau auf allerhöchstem Niveau möglich“, erklärt Ulf Radunski, Chefarzt der Kardiologie an den Sana Regio Kliniken in Pinneberg und Elmshorn.

Regio Kliniken: Nach Fusion von Pinneberg und Elmshorn Herzlabor an einem Standort

In wenigen Jahren im Zentralklinikum soll dann weiterhin mit zwei Herzkatheterlaboren gearbeitet werden, dann allerdings nur noch an einem Standort. „Das bietet uns erhebliche Vorteile in Bezug auf Vorhaltung und Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Technik, die so eine hochspezialisierte Abteilung benötigt. Der Neubau wird eine hochmoderne Behandlung von Herzerkrankungen aller Art langfristig sichern“, so der Chefarzt.

Derzeit würden an den Kliniken in Pinneberg und Elmshorn bis zu 700 kardiologische Notfälle pro Jahr versorgt, 1400 Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt und rund 150 Herzschrittmacher implantiert.