Kreis Pinneberg. Das gilt für alle Haltestellen zwischen Elmshorn und der Hansestadt. Welche Verbesserungen es für die Gegenrichtung gibt.

Neue Hoffnung für die Bahnpendler im Kreis Pinneberg: Von Dezember 2025 an wird es eine durchgehend halbstündliche Bahnverbindung zwischen Elmshorn, Tornesch und Pinneberg zum Hamburger Hautbahnhof geben. Und für das seit Jahrzehnten geforderte dritte und vierte Fernbahngleis auf dieser Strecke gibt es nun „neuen Schub“, wie das Landesverkehrsministerium mitteilt.

So habe sich die Landesregierung erfolgreich dafür eingesetzt, diesen Schienenengpass beim Bund endlich zu einem Projekt von überragendem öffentlichem Interesse zu erklären.

Nahverkehr im Kreis: Freude bei Pendlern – Halbstundentakt nach Hamburg kommt 2025

„Wir haben im Bundesrat gemeinsam mit Baden-Württemberg erfolgreich den Antrag gestellt, alle Vorhaben, die unter das Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz fallen, ins überragende öffentliche Interesse zu stellen“, sagte Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide nach der Ratssitzung in Berlin. Zudem arbeite man mit Hamburg auf eine rasche Entscheidung über die Ausbau-Variante hin.

Die Landesregierung strebe nach den Worten des Staatssekretärs eine maximale Beschleunigung des Projekts an. „Der Landtag hat Mittel hierzu bereitgestellt, die Planungsvereinbarung liegt im Entwurf vor und soll baldmöglichst mit der Deutschen Bahn abgeschlossen werden.“ Kosten für Maßnahmen, die schon vor der Unterzeichnung der Vereinbarung umgesetzt werden können, übernähme das Land, so der Staatssekretär.

Mehr Personal für Planungen an Bahnstrecke Elmshorn – Pinneberg

So werde das Land der landeseigenen Bahn-Planungsgesellschaft Nah.SH für den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Elmshorn – Pinneberg „mindestens drei zusätzliche Personalstellen zur Verfügung stellen“, teilt das Ministerium weiter mit. Diese Personalaufstockung soll auch die Bahnverbindung zwischen Neumünster und Bad Oldesloe verbessern.

Das Land habe anerkannt, dass die Bahnstrecke zwischen Elmshorn und Pinneberg „seit Jahrzehnten als Nadelöhr in Schleswig-Holstein“ gelte und nun ausgebaut werden müsse. Zwischen Hamburg, Pinneberg und Elmshorn wird dann künftig auch die S-Bahn-4-West als Express-S-Bahn fahren.

Das Land favorisiert Erweiterrung um zwei Fernverkehrs-Gleise

Die vom Land auf Basis einer Machbarkeitsstudie bevorzugte Variante ist die Erweiterung um zwei Fernverkehrs-Gleise. Die Ausbaukosten liegen nach Angaben des Ministeriums bei rund 500 Millionen Euro und sollen zu 75 Prozent vom Bund getragen werden.

Die Elmshorner CDU-Landtagsabgeordnete Birte Glißmann sagt dazu: „Mit den weiteren Haushaltsmitteln und zusätzlichen Stellen bei Nah.SH bringen wir im Land wichtige Maßnahmen auf den Weg, um den Ausbau des dritten und vierten Gleises zu beschleunigen.“ Dass dies von überragendem öffentlichen Interesse sei, „drängt sich auf“

Bürgerinitiative „Starke Schiene“ wird halbstündige Taktung versprochen

Frohe Botschaft brachte auch Erhard Wasmann, Sprecher der Bürgerinitiative „Starke Schiene“ nach einem Gespräch mit Fachleuten der betroffenen Bahnunternehmen mit zurück nach Tornesch. So werde zum Fahrplanwechsel 2025/26 ein durchgehender Halbstundentakt für die Regionalbahnen 61 und 71 von Itzehoe/Wrist zum Hamburger Hauptbahnhof eingerichtet werden. „Die beiden Linien werden so gefahren, dass sich für die Halte zwischen Elmshorn und Hamburg Hauptbahnhof ein Halbstundentakt ergibt“, teilt Wasmann mit.

Dies gelte für den gesamten Bahnverkehr auf dieser Strecke vom frühen Morgen an (5.04 Uhr von Elmshorn, 5.09 Uhr von Tornesch, 5.12 Uhr von Prisdorf und 5.15 Uhr von Pinneberg) bis zum späten Abend, fast bis Mitternacht. Auch in umgekehrter Richtung werde es eine Verbesserung geben, die vor allem bahnfahrende Theaterbesucher und Pistengänger freuen dürfte, erklärt Wasmann.

Bürgerinitiative „Starke Schiene“ wird halbstündige Taktung versprochen

So soll es dann noch eine zusätzliche Bahnverbindung gegen Mitternacht vom Hauptbahnhof geben, die auch in Prisdorf und Tornesch hält. Bislang startet der letzte Zug um 23.06 Uhr am Hauptbahnhof und hält um 23.28 Uhr in Prisdorf und um 23.32 Uhr in Tornesch.

Die Regionalbahn 71 fährt bisher zum Bahnhof Altona und wird künftig wie die RB 61 zum Hauptbahnhof fahren. „Die meisten Bahnpendler aus dem Kreis Pinneberg wollen zum Hauptbahnhof“, weiß Wasmann.

Bahnverkehr: 43-minütige Lücke in den Abfahrten nach Hamburg wird geschlossen

Dieser neue Takt werde endlich die bisherige 43 Minuten dauernde Lücke zwischen 9.30 und 13.30 Uhr an den Bahnhöfen in Tornesch, Prisdorf und Pinneberg schließen. „Damit erfüllt sich der seit acht Jahren vorgetragene Wunsch unserer Bürgerinitiative, die bisherige Lücke von 43 Minuten zwischen den Abfahrten nach Hamburg in den Normalverkehrszeiten zu verringern“, freut sich Wasmann.

Die BI danke den Verantwortlichen im Verkehrsministerium und Nah.SH dafür „im Namen der vielen Bahnpendler“.BI-Mitbegründerin Gisela Hüllmann freut sich: „Diese Verbesserung macht uns glücklich.“ Und der zweite BI-Sprecher Gerhard Quast sagt: „Ein durchgehender Halbstundentakt verbessert in der gesamten Region Tornesch-Uetersen mit einem Einzugsbereich von etwa 50.000 Einwohnern die Nutzung der Bahnen im Verkehr nach Hamburg.“

Die seit gut acht Jahren sehr aktive BI „Starke Schiene“ hat bereits einige Verbesserungen für die Bahnpendler erreichen können. So startet jetzt jeden Morgen um 7.20 Uhr eine zusätzlicher Zug der Nordbahn (RB 61) direkt in Tornesch, der um 7.23 Uhr in Prisdorf und 7.26 Uhr in Pinneberg hält, zum Hauptbahnhof, sodass die Tornescher Bahnpendler frühmorgens auf dem Weg zur Arbeit oder Schule auf jeden Fall einen Sitzplatz abbekommen sollten.

Zug-Pendler im Nahverkehr können sich freuen – alle halbe Stunde nach Hamburg

Zusätzlich verkehren weiterhin die Regionalbahnen, die jeweils um 7.09, 7.28 und 7.45 Uhr in Tornesch in Richtung Hamburg halten. Inzwischen startet dieser Zug bereits in Elmshorn und ist mit einer sogenannten Doppeltraktion ausgestattet, womit das Sitzplatzangebot fast verdoppelt wird.

Die Rückfahrt erfolgt nachmittags um 16:49 vom Hamburger Hauptbahnhof. Und es wurde ein weiterer zusätzlicher Zug eingerichtet, der bereits um 14:48 Uhr in Hamburg abfährt. Damit werde dem häufig früheren Arbeitsende Rechnung getragen, lobt BI-Sprecher Wasmann diese bereits realisierten Verbesserungen im Bahnverkehr.