Kreis Pinneberg. Nach langer Vakanz komplettiert nun Daniel Benedict die Geschäftsführung der Abfallgesellschaft des Kreises Pinneberg.

Die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung mbH (GAB) hat bald wieder einen zweiten Geschäftsführer. Die beiden Gesellschafter – Kreis Pinneberg (51 Prozent) und Remondis (49 Prozent) – haben jetzt den Diplomkaufmann Daniel Benedict zum 15. Juli in die Geschäftsführung der Abfallgesellschaft des Kreises Pinneberg berufen.

Benedict wird neben Michael Finnern, der seit Juli vorigen Jahres die GAB alleine geleitet hat, gleichberechtigter Geschäftsführer sein.

GAB Pinneberg: Neuer Geschäftsführer hat die Gesellschafter überzeugt

Der neue Geschäftsführer Benedict (47) bringe umfassende Kenntnisse in der Leitung von abfallwirtschaftlichen Betrieben mit, teilt GAB-Sprecher Julian Jenkel dazu mit. Er habe den Gesellschafterkreis der GAB mit seinen Kenntnissen und seinem Auftreten im Rahmen eines Auswahlverfahrens überzeugen können.

„Mit Herrn Benedict konnten wir eine erfahrene Führungskraft für die Geschäftsführung der GAB gewinnen“, sagt Landrätin Elfi Heesch, die zugleich Aufsichtsratsvorsitzende der GAB ist. „Wir freuen uns darüber, dass er sein Fachwissen und seine Managementfähigkeiten hier vor Ort einsetzen wird, um die GAB erfolgreich weiterzuentwickeln und damit zukunftsfähig aufzustellen.“

Wer ist der Neue? Ein Mann aus dem Norden

Der in Güstrow in Mecklenburg geborene Benedict hat an der Hochschule Wismar Betriebswirtschaft studiert und war zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung der Müllverbrennung in Kiel und der Projektentwicklungsgesellschaft MPK in Melsdorf, an der ebenfalls wie hier bei der GAB der europaweit größte Abfallkonzern Remondis beteiligt ist. Die GAB mit Sitz in Kummerfeld betreibt unter anderem eine Müllverbrennungsanlage in Tornesch-Ahrenlohe, die etwa 80.000 Tonnen Hausmüll im Jahr verbrennt.

Herbert Schultze, der zwischenzeitlich die vakante zweite Geschäftsführung der GAB übernommen hatte, wird nach einer Übergangsphase aus der Geschäftsführung austreten und in den Ruhestand verabschiedet, den er bereits erreicht hatte.

GAB: Nach Querelen mit altem Boss trat der neue erst gar nicht seinen Dienst an

Bereits zum 1. Januar dieses Jahres schien der vakante Posten der GAB-Geschäftsführung vergeben zu sein. Ein Mann aus der Abfallwirtschaft in Freiburg war bereits eingestellt worden, kam aber ums Leben, bevor er die Stelle hier antreten konnte.

Das Jahresgehalt des neuen GAB-Chefs wird brutto rund 200.000 Euro betragen. Benedicts Amtsvorgänger Jens Ohde erhielt zuletzt ein Grundgehalt von 134.000 Euro brutto im Jahr, die sich mit Tantiemen, Altersversorgung und geldwerten Vorteilen auf eine Summe von rund 203.000 Euro brutto summierten.

Ohde war im März vorigen Jahres plötzlich als Geschäftsführer abberufen worden. Die Entscheidung zur Abberufung hätten die beiden Gesellschafter einvernehmlich getroffen, hieß es aus der Kreisverwaltung. Als Grund wurde damals der Vorwurf verschiedener Unregelmäßigkeiten angegeben. Später einigten sich die Parteien. „Die GAB und Herr Ohde haben ihre Zusammenarbeit in gegenseitigem Einvernehmen beendet“, teilte die Kreisverwaltung dazu mit. Ohde arbeitet inzwischen für das Betriebsamt in Norderstedt.

Die GAB erwirtschaftete 2021 einen Jahresumsatz von 54,9 Millionen Euro und einen Überschuss von 4,7 Millionen Euro Das Unternehmen beschäftigt mit den 13 Auszubildenden rund 240 Mitarbeitende.