Kreis Pinneberg. Landesbetrieb stellt sein Straßenbauprogramm vor: Wo Einschränkungen drohen, mit welchen Verkehrsbehinderungen zur rechnen ist.

Das Land Schleswig-Holstein hat jetzt sein Straßenbauprogramm für das laufende Jahr vorgestellt – und für die Region konkretisiert. Im Kreis Pinneberg werden demnach in diesem Jahr zwei Landesstraßen (L109 und L112) sowie eine Bundesstraße (B431) und eine Bushaltestelle (L105) erneuert.

Etwa acht Millionen Euro werden dafür im Kreis ausgegeben, kündigt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) an. Die Ortsdurchfahrt in Appen (L106) ist wie berichtet noch nicht dabei. Die stark beschädigte Hauptstraße käme erst 2026 dran, so der LBV. Solange wird dort wohl Tempo 30 eingerichtet sein, um Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.

Verkehr Pinneberg: Die großen Baustellen im Kreis – der Überblick

Das sichtbarste und langwierigste Straßenbauvorhaben betrifft weiterhin die B431 in Elmshorn. Dort wird zurzeit im dritten Bauabschnitt die Fahrbahn der Hamburger Straße auf 500 Metern Länge zwischen dem Hainholzer Damm und der Kreuzung Langelohe/Adenauer Damm komplett saniert.

2,3 Millionen Euro soll allein dieser Streckenabschnitt kosten. Zwei der vier Fahrbahnen sind wegen der Baustelle nicht zu befahren. Voraussichtlich im September soll der Abschnitt fertig saniert sein, kündigt der LBV an. Insgesamt hat das Land hier bisher in die Sanierung der B431 rund 7,8 Millionen Euro investiert.

Elmshorn Bürgermeister hofft auf Baustart für vierten Abschnitt

Dass dieser Zeitplan eingehalten wird, wünscht sich auch Elmshorns Bürgermeister Volker Hatje. „Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr mit dem vierten Bauabschnitt auf der B431 anfangen können“, sagte er. Die Bauarbeiten für die Abwasser- und Regenwasserleitungen würden Ende März ausgeschrieben, die ebenso wie die der Bürgersteige und die Verlegung von Glasfaser- und neuen Frischwasserleitungen von der Stadt parallel miterneuert würden. Die Stadt investiert in den Kanalbau selbst etwa neun Millionen Euro, erklärt Bürgermeister Hatje.

Elmshorns Bürgermeister Volker Hatje hofft auf den vierten Bauabschnitt an der B431.
Elmshorns Bürgermeister Volker Hatje hofft auf den vierten Bauabschnitt an der B431. © Arne Kolarczyk | Arne Kolarczyk

Der vierte Bauabschnitt wird die Hamburger Straße bis zur Einfahrt zum Klinikum sanieren. Mit dem fünften Abschnitt bis kurz vor der Tankstelle „Grauer Esel“ und der Wittenberger Straße wird dieses Mega-Straßenbauvorhaben in der größten Stadt des Kreises voraussichtlich im Jahr 2026 enden. Dann wird es ziemlich genau zehn Jahre gedauert haben, die B431 auf etwa vier Kilometern Länge im Elmshorner Stadtgebiet komplett erneuert zu haben. Alles weitgehend bei laufendem Verkehr.

Straßenbaustelle: Seit 2016 wird in Elmshorn gebaut

Den Anfang machte ab Sommer 2016 das Teilstück der Westerstraße zwischen Vormstegen und Hafenspange mit der Erneuerung der Fahrbahndecke und einem Teil der Kanalisation. Außerdem wurden die Geh- und Radwege verbreitert sowie das Blindenleitsystem und Sicherheitsstreifen zur Straße saniert. Im Jahr darauf folgte der Abschnitt Gerberstraße/Sandberg/Am Deich/Kruck, wo der LBV wieder für die Fahrbahnsanierung und die Stadt für die Erneuerung die Parkstreifen zuständig war.

Wegen der Sperrung der Wittenberger Straße musste die eigentlich für 2017 geplante Sanierung der Hamburger Straße verschoben werden. Der Teilbereich zwischen Steindamm und Hainholzer Damm wurde erst von März 2018 bis November 2019 erneuert. Dies geschah dann sogar teilweise unter Vollsperrung der Straße. Nun soll bald der dritte Abschnitt, der im August 2021 begann, fertig ausgebaut sein.

Im Detail: Das sind die Straßenbauprojekte in diesem Jahr im Kreis Pinneberg

Fahrbahnerneuerung der L112 von Steinburg bis Brande-Hörnerkirchen. Geplant ist die Sanierung der Restabschnitte zwischen A 23 und Hörnerkirchen. Die Ortsdurchfahrt in Brande-Hörnerkirchen wird von der Gemeinde abgewickelt und ist bereits beauftragt.

Der Abschnitt zwischen der A 23 und Westerhorn soll von Mai bis Dezember 2023 erfolgen. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Westerhorn wird voraussichtlich im nächsten Jahr folgen. Eine Umleitung ist über die L100 (Horst) und L288 in Groß Offenseth-Aspern nach Brande Hörnerkirchen vorgesehen. Die Gesamtkosten der Sanierung der neun Kilometer langen L112 betragen einschließlich der bereits 2020 sanierten Teilstrecke zwischen Steinburg und A 23 rund zehn Millionen Euro.

Fahrbahn der L109 wird bis Elmshorn erneuert

Die L 109 soll von September bis November 2023 saniert werden. Die Sanierung wird voraussichtlich in drei Abschnitten erfolgen, um die Einschränkungen für Anlieger zu reduzieren. Der tatsächliche Baustart ist von den laufenden Arbeiten zur Anbindung des LNG-Terminals Brunsbüttel an das Gasnetz abhängig, die zu einer Verschiebung der ursprünglich für Frühjahr 2023 geplanten Sanierung geführt hat. Die Kosten für die 3,3 Kilometer lange Erneuerung der Fahrbahndecke betragen etwa eine Million Euro.

„Die Sanierung der L109 auf Kurzenmoor inklusive des Radweges ist längst überfällig.“, freut sich die Elmshorner CDU-Landtagsabgeordnete Birte Glißmann über diese Sanierung. Es sei gut für die Region, dass es im Anschluss an den Bau der Gasleitung nun mit der Sanierung losgeht, die gesamte Strecke vom Ortsausgang Elmshorn bis zum Übergang in die K19/Abzweigung Finkenburg und auch der Radweg von der Sanierung umfasst sind. „Das Land liefert – nun muss der Kreis mit einer zeitnahen Sanierung der K19 im weiteren Verlauf nachziehen“, fordert sie.

Neubau der Bushaltestelle in Wedel

In Wedel wird eine dringend benötigte Bushaltestelle verwirklicht. Im Zuge dieser Maßnahme wurde die vorhandene Bushaltestelle im Eggernkamp als Bushaltestellenbucht an die Landesstraße 105 verlegt. Die Arbeiten sind nach Angaben des LBV mittlerweile abgeschlossen. Das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich mit 56.135 Euro an den Gesamtkosten.

Insgesamt wird das Land in diesem Jahr nach Angaben des LBV für rund 20 Millionen Euro 34 Kilometer Straßen und 28,4 Kilometer Radwege erneuern.