Schenefeld. Zum letzten Mal stellte die Ratsversammlung vor der Kommunalwahl Weichen. Es gab noch eine Reihe von wichtigen Projektbeschlüssen.

Zum letzten Mal kam die Ratsversammlung Schenefeld vor der Kommunalwahl zusammen. Und die Kommunalpolitiker gaben noch grünes Licht für mehrere wichtige Projekte – etwa für eine Änderung bei der Ortskernentwicklung und für ein neues Gewerbegebiet am Osterbrooksweg.

Der Rahmenplan für den neuen Ortskern, im Mai 2021 vom Rat beschlossen, erfuhr einstimmig eine Änderung. Grund ist die gute Bausubstanz des ehemaligen Postgebäudes am Heisterweg gegenüber dem Rathaus.

Schenefeld: Altes Postgebäude bleibt – neues Gewerbegebiet kommt

Die Immobilie gehört der Stadt und war im Rahmenplan für den Abriss vorgesehen. Dort sollte ein Neubau entstehen, der drei Meter von der Straße zurückversetzt werden sollte.

Inzwischen besteht eine Absichtserklärung zur Übernahme des Gebäudes mit der Baugenossenschaft Wohnungsverein Hamburg von 1902, die bereits mehrere Wohnimmobilien aus städtischem Besitz übernommen hat. Die Genossenschaft hat die ehemalige Post inspiziert und erhält sie für erhaltenswert. Dem schließt sich die Stadt an. Das Gebäude soll nun um einen Anbau ergänzt werden.

Politiker fassen Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 91 Teenbargen

Für den ehemaligen Spar-Parkplatz am Osterbrooksweg fassten die Kommunalpolitiker den Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 91 Teenbargen. Er sieht vor, aus der mit Altlasten belasteten Fläche ein kleinteiliges Gewerbegebiet zu machen

Ursprünglich hatte die Stadt die Fläche den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) für den Neubau ihres Betriebshofs für Elektrobusse angeboten. Das Unternehmen winkte aufgrund der Altlastenproblematik ab.

In einem Jahr könnte der B-Plan rechtskräftig werden

Mit dem Aufstellungsbeschluss geht das B-Plan-Verfahren in die finale Phase. Nun folgen etwa die Auslegung und die Beteiligungsmöglichkeiten von Bürgern und Trägern öffentlicher Belange (TöB). „Mit etwas Glück haben wir in einem Jahr einen rechtskräftigen B-Plan“, so der Büroleitende Beamte Melf Kayser auf Abendblatt-Anfrage.

Dann könne man sich an die Erschließung sowie die Vergabe der Flächen machen. Das Areal wird kein Standort einer Sporthalle für Blau-Weiß 96 Schenefeld werden. Die CDU hatte einen entsprechenden Prüfauftrag beantragt, nachdem der Verein den Bau einer Halle auf einem der bisherigen Grandplätze an der Blankeneser Chaussee aufgeben musste.

CDU-Antrag scheitert – keine Sporthalle am Osterbrooksweg

Dort entsteht auch ein Kindergarten, der verbliebene Platz reicht nicht mehr für die Halle. Der Antrag, ihre Ansiedlung am Osterbrooksweg zu prüfen, wurde mehrheitlich abgelehnt. Redner der anderen Fraktionen wiesen darauf hin, dass die Stadt jeden Meter an Gewerbefläche dringend benötigen würde.

Mit den Stimmen von SPD und Grünen, aber gegen die Mandatsträger der CDU – die beiden übrigen Fraktionen stimmten nicht einheitlich ab – beschloss die Ratsversammlung, Gespräche mit der Inter-Bau aufnehmen zu wollen. Der Gesellschaft gehören marode Wohnblocks in der Parksiedlung.

Schenefeld: Stadt will Gespräche mit der Interbau führen

Konkret geht es dabei um das Gebiet nördlich und östlich der Straße Kurzer Kamp, westlich Parksee, südwestlich Lornsenstraße sowie östlich und teilweise nördlich der Straße Parkgrund. Die Interbau möchte die Altbauten abreißen und dort neue Gebäude errichten.

Weil die Bebauung massiver ausfallen würde als bisher, lehnt die CDU das Projekt ab. Grüne und SPD stehen dem aufgeschlossener gegenüber, weil Wohnraum in Schenefeld dringend benötigt wird. Was dort letztlich gebaut wird, wird erst nach der Kommunalwahl entschieden.

Schenefeld: Veränderungssperre verlängert und Teilnahme an Modellprojekt

Einstimmig verlängert wurde die Veränderungssperre für den Bereich Blankeneser Chaussee/Wurmkamp/Kykerweg. Sie gilt seit zwei Jahren und wird um ein Jahr verlängert. Parallel wird der B-Plan 89 überarbeitet.

Einstimmig wurde ebenfalls beschlossen, dass sich die Stadt als Modellkommune an dem Förderprojekt „TransKommunal – Wärmewende in Bestandsquartieren“ beteiligt. Gegenstand des Projektes ist die Wärmeversorgung von Quartieren mit Bestandsgebäuden. In diesem Rahmen wird die Stadt eine für fünf Jahre geförderte Planstelle für das Quartiersmanagement erhalten.