Quickborn. Massive Personalausfälle wie 2022 sollen Geschichte sein. Mit neuen Leuten und einer kreativen Lösung werde der Badbetrieb gesichert.

Reduzierte Öffnungszeiten, ganze Tage ohne Betrieb, massive Personalausfälle – und das mitten im Sommer. Eine Seuchensaison wie im vergangenen Jahr soll sich im beliebten Quickborner Freibad nicht wiederholen. Dafür scheint nun eine stabile und unkonventionelle Lösung gefunden worden zu sein. Besucher dürfen sich also auf den Start der Saison am 1. Mai freuen.

Für Bürgermeister Thomas Beckmann ist das Bad ohnehin Chefsache. Denn: „Das Freibad Quickborn ist Kult, Quickborn ohne Freibad ist wie Hamburg ohne Alster.“ Diesen gewagten Vergleich zog Beckmann bei der Mitgliederversammlung der DLRG Quickborn. Dort wurden die guten Neuigkeiten zur Freibadsaison verkündet.

Nach Seuchensaison: Quickborn rettet sein „Kult-Freibad“

Demnach habe die Stadt nach den Katastrophen der Vorsaison mit einer eigens gebildeten Projektgruppe und großem Aufwand nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, um die Badesaison 2023 zu sichern. Es gab umfangreiche rechtliche Prüfungen und viele Gespräche zu Kooperationsmöglichkeiten mit umliegenden Bädern. Außerdem seien erfolgreich neue Wege der Personalgewinnung beschritten worden.

Hintergrund sind nun schon drei bescheidene Spielzeiten im Freibad: Nachdem die Jahre 2020 und 2021 von coronabedingten Einschränkungen geprägt waren, stand die Saison 2022 unter dem Einfluss massiver Personalausfälle, eingeschränkter Öffnungszeiten und dem vorzeitigen Ende der Badesaison.

Stadt zu Ausfällen: „Das war für alle Badegäste sehr ärgerlich“

„Das war für alle Badegäste sehr ärgerlich, für die Schwimmausbildung der Schulen und der DLRG zudem prekär“, resümiert die Stadt. Und das ist noch milde formuliert. Doch jetzt stünden die Zeichen auf Rettung.

Das neue Team für das Freibad Quickborn (v.l.): Paul Hutsch, Alina Kodritsch, Chris Kodritsch sowie Petra Paulick-Höflmeir.
Das neue Team für das Freibad Quickborn (v.l.): Paul Hutsch, Alina Kodritsch, Chris Kodritsch sowie Petra Paulick-Höflmeir. © HA | Stadt Quickborn

So seien mehrere Fachangestellte für Bäderbetriebe und Rettungsschwimmer für das Freibad gewonnen worden. Paul Hutsch etwa hat als neuer stellvertretender Badleiter seinen Dienst bei der Stadt Quickborn aufgenommen, zum 1. Mai stößt Chris Kodritsch als neuer Badleiter dazu.

Vier neue Mitarbeiter sind gefunden worden

Unterstützt werden die beiden künftig von Petra Paulick Höflmeir und Alina Kodritsch, so die Stadt. Die beiden Frauen sollen jeweils in geringfügiger Beschäftigung im Freibad tätig werden.

Sichern soll den Freibadbetrieb zudem eine „Änderung der maßgeblichen Rechtsvorschrift zum Betrieb des Bades“. Bedeutet: Der Betrieb des Bades sei nun auch ohne ständige Anwesenheit eines Fachangestellten oder einer Fachangestellten für Bäderbetriebe möglich.

Neue Rechtsgrundlage ermöglich Betrieb auch ohne Bademeister

In der Praxis sollen damit auch die qualifizierten Rettungsschwimmer der Stadt sowie der DLRG selbstständig den Badebetrieb beaufsichtigen dürfen. Das werde insgesamt zu einer Entspannung der Personalsituation beitragen, heißt es aus dem Rathaus.

Für alle Stammgäste gebe es eine weitere gute Nachricht: Die Benutzungsgebührensatzung sei mit geänderter Tarifstruktur und einer Entschädigungsmöglichkeit für die Saisonkarteninhaber der Saison 2022 bereits vom zuständigen Ausschuss beschlossen worden. Außerdem sei geplant, bei großem Andrang an stark frequentierten Tagen zusätzlich zum Kassenautomaten eine Kasse zu öffnen.

Die Stadt Quickborn freue sich nun auf den Start in die Badesaison am 1. Mai mit einem neuen, motivierten Team. Die Saisoneröffnung am 1. Mai soll jedenfalls mit einer Überraschungsparty gefeiert werden.