Kreis Pinneberg. Wie lief das Jahr für die Betreiber im Kreis Pinneberg? Was waren die Herausforderungen? Und welche Bäder sind noch geöffnet?
Nach schönen Spätsommertagen zieht langsam der Herbst das Wetterzepter an sich – und damit endet auch unmissverständlich die Freibadsaison. Folglich ist es Zeit für die Freibäder im Kreis Pinneberg, die Anlagen winterfest zu machen und die Saison zu resümieren. Oder gibt es noch Unerschrockene, die weiterhin geöffnet haben? Das Abendblatt gibt einen Überblick zu einer Freibadsaison mit vielen Hindernissen und Herausforderungen.
Freibäder im Kreis Pinneberg ziehen durchwachsene Bilanz
Im Freibad Ellerau etwa kann der Sommer tatsächlich noch bis zum letzten Tag genossen werden. Das Bad schließt erst am Sonnabend mit einem Livekonzert der Top-Seven-Band (siehe Infotext). Gleichzeitig wird damit das Ende einer besonderen Saison gefeiert: „50 Jahre beheiztes Freibad Ellerau“. Über den gesamten Sommer hinweg fanden Aktionen wie ein Arschbombenwettbewerb und die Verteilung von Gutscheinen statt. Die Prokuristin Elke Gerick bilanziert: „Die Saison lief eigentlich recht gut – wir sind zufrieden.“
Auch die Badestelle am Rantzauer See hat noch bis zum 15. September für alle hartnäckigen Freibadgänger geöffnet. Das Naturfreibad Oberglinde, sofern das Wetter mitspielt, noch bis zum 11. September.
Bei manch anderem Freibad ist die Saison schon seit einiger Zeit vorbei. Energiekrise und Personalmangel waren so gut wie überall im Kreis spürbar.
Freibad in Wedel spart Heizkosten für den Außenbereich
So hatte das Freibad der Badebucht in Wedel lediglich vom 2. Juli bis 21. August geöffnet. Das Bad nutzte die in diesem Jahr guten Wetterbedingungen und sparte sich die Heizkosten für den Außenbereich. Die Wassertemperatur lag wegen der vielen Sonnenstunden immer zwischen 24 und 26 Grad. „Die Badegäste gingen gelassen damit um“, so Badleiter Karsten Niß. An einigen Tagen mussten sogar Einlassstopps verhängt werden – so groß war der Andrang.
Am 20. Juli etwa, dem besucherstärksten Tag, zählte das Bad 1566 Gäste, wobei das die Besucher im Innen- und Außenbereich waren. Der Zulauf hatte auch damit zu tun, dass in Hamburg viele Bäder wegen des Personalmangels gar nicht auf hatten. Ein Problem, mit dem auch in Wedel gekämpft wurde: An manchen Tagen konnte auch dort nur der Innen- oder der Außenbereich geöffnet werden.
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Im Badepark Elmshorn war die „Sommerinsel“ vom 15. Mai bis zum 4. September geöffnet. Insgesamt war die Saison „zufriedenstellend“, bilanziert Sören Schuhknecht, Leiter der Stadtwerke. 65.000 Besucher wurden in den dreieinhalb Monaten gezählt. Die meisten Gäste, 26.000, kamen im August. Nichtsdestotrotz spiegeln die Zahlen auch das durchwachsende Wetter.
An Tagen mit Hitzerekorden wurden bis zu 3500 Gäste gezählt; aber es gab auch Tage mit nur 150 Besuchern. Nicht nur das Wetter habe die Saison geprägt, auch Corona war immer noch ein Thema. Gerade bei ohnehin knappem Personal: „Wir waren froh, dass es keine Coronaeinschränkungen gab, aber auch wir hatten Coronafälle unter den Mitarbeitern. Da war es schon schwieriger den Betrieb aufrecht zu erhalten“, sagt Schuhknecht.
Freibad in Quickborn musste frühzeitig schließen
In Pinneberg hat der Außenbereich bereits seit dem 14. August geschlossen. Björn Pätzel, Betriebsleiter der Bäder Pinneberg, sagt „einfach weil wir wissen, was nächstes Jahr oder schon diesen Herbst auf uns zukommt. Da machen wir, was jeder normale Haushalt auch macht“. Trotz der kurzen Saison und ohne Zahlen zu nennen, bilanziert Pätzel, dass es ein guter Sommer gewesen sei, wenn auch nicht so viele Gäste kamen wie im Rekordjahr 2018.
In Quickborn verlief die Saison besonders holprig. Das Bad startete bereits mit einem Mangel an Fachkräften, von denen krankheitsbedingt nach und nach alle ausfielen. Folge: Der Badespaß musste frühzeitig beendet werden. Das betraft nicht nur Freizeitschwimmer, sondern auch etwa 240 Schwimmkursteilnehmer, die vor der Ungewissheit standen, ob sie ihren Kursus noch beenden können. Schon wegen Corona mussten viele Kinder in den vergangenen zwei Jahren darum bangen. Entsprechend groß war der Andrang.
Die DLRG in Quickborn fand mit der Verwaltung der Stadt eine Lösung. Das Bad wurde für die Schwimmkurse geöffnet, die Aufsicht übernahm ein DLRG-Mitglied, das auch ausgebildete Fachkraft für Bäderbetriebe war. Trotz dieser Widrigkeiten und einer sehr schmalen Besucherausbeute wird der offizielle Saisonabschluss in Quickborn am 10. September mit einem „Mini Erste-Hilfe-Kursus“ und einem Fest gefeiert.