Pinneberg. Die unscheinbare Ebertpassage zwischen Volksbank, Modehaus Kunstmann und Garagen soll komplett neu gedacht werden – auch fürs Klima.

Die Ebertpassage soll für die Pinneberger zu einem grünen Refugium werden – mit vielen Bäumen und Bänken zum Ausruhen. Wo liegt die Ebertpassage eigentlich, werden sich jetzt vielleicht einige Menschen fragen. Gemeint ist die Fläche zwischen Volksbank, dem ehemaligen Modehaus Kunstmann und einigen Garagen, bisher mehr Parkplatz als Wohlfühlgelände.

Bislang ist das Areal wenig attraktiv und häufig zugeparkt. Künftig sollen dort Flächen mit guter Aufenthaltsqualität entstehen, eine Kombination aus Wohnungen, Dienstleistung und Einzelhandel. Es sollen viele Bäume gepflanzt und Bänke aufgestellt werden.

Ebertpassage in Pinneberg: Bäume und Bänke statt Parkplätze

Die Stadt Pinneberg ist Eigentümerin der für den ersten Bauabschnitt benötigten Flächen zwischen Bismarckstraße bis hin zum rückwärtigen Bereich des Grundstück Dingstätte 36. Der zweite Bauabschnitt umfasst die Flächen zwischen dem rückwärtigen Bereich des Grundstücks Dingstätte 36 bis hin zur Elmshorner Straße. Die Verwaltung geht davon aus, dass der zweite Abschnitt spätestens 2024 ebenfalls rechtskräftig sein wird. Das wäre der Startschuss für den zweiten Bauabschnitt.

Die Planungen des Areals haben eine lange Vorgeschichte. Die Ratsversammlung hatte bereits im September 2012 das Ergebnis der vorbereitenden Untersuchungen für die Entwicklung der Pinneberger Innenstadt vorgestellt. Eine wesentliche Maßnahme im Sanierungsgebiet war und ist der Ausbau der Ebertpassage von der Bismarckstraße im Osten bis hin zum westlichen Eingangsbereich in die Innenstadt an der Elmshorner Straße.

Erste Pläne für Ebertpassage in Pinneberg sahen viele Parkplätze vor

Für den Ausbau der Ebertpassage wurden Flächen benötigt, die überwiegend in Privatbesitz waren. Die Verhandlungen waren langwierig und komplex, aber Voraussetzung für städtebauliche Fördermittel. Erste Entwurfsüberlegungen für die Ebertpassage lagen 2016 vor. Ziel war es, möglichst viele ebenerdige Parkplätze zu schaffen. Dafür hätten weitere Flächen im öffentlichen Raum versiegelt werden müssen.

Nicht mehr zeitgemäß, findet nun die Verwaltung und schlägt der Politik im Stadtentwicklungsausschuss am heutigen Dienstag, 21. März, vor, auf Parkplätze zugunsten von Grünfläche zu verzichten. In der Begründung heißt es, dass Klimaschutz und Anpassung an die klimatische Veränderungen eine immer größere Rolle spielten und die Innenstadt bereits einen hohen Versiegelungsgrad aufweise.

Bislang wenig attraktiv: Hinter dem ehemaligen Modehaus Kunstmann stehen Garagen, die nach den Plänen der Stadtverwaltung weichen sollen.
Bislang wenig attraktiv: Hinter dem ehemaligen Modehaus Kunstmann stehen Garagen, die nach den Plänen der Stadtverwaltung weichen sollen. © Anne Dewitz

Zudem seien Grünflächen für die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und für die Gesundheit der Menschen immer wichtiger. Die Bedeutung von Freiraum für Besucher und Bewohner steige deutlich. Beim Ausbau der Ebertpassage sollen diese Aspekte nun stärker zum Tragen kommen.

Ebertpassage: Pinneberger sollen in Planung eingebunden werden

Außerdem würden rund um die Ebertpassage ausreichend Parkplätze (zum Beispiel Parkhaus VR-Bank) vorhanden sein. Das Büro TGP wird im Ausschuss einen neuen Vorentwurf vorstellen. Die Ansätze müssen dann im weiteren Verfahren mit unterschiedlichen internen und externen Fachdienststellen und Stabsstellen abgestimmt werden.

Angrenzende Grundstückseigentümer sowie die Öffentlichkeit sollen in die Überlegungen einbezogen werden. Insofern werden sich die präsentierten Ideen im weiteren Verfahren bis zum umsetzbaren Ausbauentwurf weiter angepasst.

Finanziert wird das Projekt zu zwei Dritteln aus Mitteln der Städtebauförderung des Landes. Die Mitteln sind bereits bewilligt. Den Rest muss die Stadt Pinneberg selbst tragen. Die Baumaßnahme muss allerdings spätestens bis Ende 2026 abgeschlossen sein.