Klein Offenseth-Sparrieshoop. Der Zugvogel muss nun erst mal ein paar Tage im Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop bleiben.
Da ging beim Landeanflug offenbar irgendetwas schief. Das Storchenweibchen landete ausgerechnet in einem Güllebehälter. Zum Glück bemerkte ein Landwirt aus Bokholt-Hanredder die Misere. Dieser reagierte sofort und zog den Pechvogel aus der Gülle.
Nach telefonischer Rücksprache mit dem Team des Wildtier- und Artenschutzzentrums in Klein Offenseth-Sparrieshoop brachte er den Storch dorthin. Hier ist man spezialisiert auf das Reinigen von Vögeln, die zum Beispiel nach einer Tankerhavarie mit Schweröl verunreinigt sind.
Tierrettung: Nach dem Bad im Güllebecken wird der Storch aufgepäppelt
„Gülle ist zum Glück leicht zu entfernen“, erklärt Stationsleiter Christian Erdmann, der seit mehr als 20 Jahren weltweit zu Ölunfällen gerufen wird, um verölte Vögel zu reinigen. Das Storchenweibchen sei allerdings ziemlich dünn – wahrscheinlich durch den anstrengenden Rückflug aus den südlichen Gefilden.
Nun darf sich der Storch erst einmal in der Station satt fressen. In den nächsten Tagen wird er gewaschen. Dann soll die Storchendame schnell wieder in die Freiheit entlassen werden, damit ihr Storchenmann sich nicht eine andere Dame sucht für das Brutgeschäft.
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Es ist nicht der erste seltsame Vogel, der Rätsel aufgibt. Im Garten von Patricia Behm in Raa-Besenbek tauchte Anfang Januar 2022 ein Storchenweibchen auf – ohne Scheu vor Mensch oder Auto. Behm zog den Wildtierexperten Christian Erdmann zurate. Seine Vermutung: Beid er Störchin handle es sich um eine Handaufzucht.