Quickborn. Land hat die Betreuung des 600 Hektar großen Naturschutzgebiets dem Quickborner Förderverein und der Torfbahn AG übertragen.
Jetzt hat das Land ganz offiziell die Pflege und Hege des Quickborner Himmelmoores, das seit diesem Jahr das 168. Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins ist, an die ehrenamtlichen Helfer vom Förderverein und der Torfbahn AG übertragen. „Wir haben schon vorher das Moor renaturiert und entkusselt“, erklärt Dan Zelck von der Torfbahn AG. „Nun ist das auch vertraglich geregelt.“
Der Betreuungsvertrag, der rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft trat, gilt zunächst einmal für drei Jahre. „Wenn die Betreuung zufriedenstellend verläuft, verlängert er sich automatisch um jeweils weitere sechs Jahre“, teilt dazu das Landesamt für Umwelt mit.
Quickborner Himmelmoor: Betreuer dokumentieren Tiere und Pflanzen
Zu den Aufgaben der ehrenamtlichen Moor-Betreuer gehören neben den jährlichen Pflegemaßnahmen jetzt auch das Dokumentieren der Entwicklung der moortypischen Pflanzen wie das Torfmoos und Tieren wie die Schlingnatter, erklärt Dan Zelck.
Wo diese gut gedeihen, wie sie sich entwickeln, welche Bedingungen die Standorte vorweisen, soll da beschrieben und festgehalten werden. Über die geleistete Arbeit ist jährlich Bericht zu erstatten.
Die fachliche Aufsicht hat die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Pinneberg. Dieser sollen die Naturschutzbeauftragten mögliche Maßnahmen vorschlagen und zur Genehmigung vorlegen, teilt das Landesamt weiter mit. Auch die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit über das Schutzgebiet ist den ehrenamtlichen Betreuern übertragen worden.
Förderverein Himmelmoor regelt den Besucherverkehr
Diese Aufgabe werde vornehmlich der Förderverein mit seinen 50 Mitgliedern übernehmen, erklärt Theo Hildebrecht. „Die Torfbahn AG kümmert sich überwiegend über den wenig zugänglichen westlichen Teil des Himmelmoores. Wir übernehmen den östlichen Teil mit dem Torfwerk und dem Moorlehrpfad.“ Der Förderverein regele auch den Besucherverkehr.
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Von besonderer Bedeutung für das 600 Hektar große Naturschutzgebiet ist für das Land der Erhalt der Restflächen des Hochmoores und der Moorwälder, der Niedermoorflächen, der Nasswiesen und des artenreichen Grünlandes, der Stillgewässer sowie der ehemaligen Abtorfungsfläche. Diese Lebensraumkomplexe böten spezielle Bedingungen, auf die eine Vielzahl seltener und teilweise europaweit gefährdeter Tier- und Pflanzenarten angewiesen seien.
Mit der Torfbahn durchs Himmelmoor: zu Ostern geöffnet
Zu Ostern werden auch Torfbahn und Torfwerk geöffnet sein. Am 9. und 10. April (Ostersonntag und –montag) starten die Torfbahnfahrten jeweils um 13 und 15 Uhr. Danach wieder zur selben Zeit an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat, kündigt Zelck. Jeder, der kommt, könne mitfahren. „Wir lassen keinen stehen und drehen notfalls auch noch Extrarunden.“