Quickborn. Die Stadt feiert Jubiläum, ist aber finanziell gebeutelt. Darum sollen jetzt die Bürger kreativ und nachhaltig tätig werden.
Die Stadt Quickborn feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag. 700 Jahre alt wir die viertgrößte Stadt des Kreises Pinneberg. Das soll im Herbst zum Eulenfest gefeiert werden. Zurzeit sei dafür noch kein Geld da, sagt Bürgermeister Thomas Beckmann. Die Finanzierung stehe erst, wenn der neue Haushalt genehmigt sei. Bei 80 Millionen Euro Schulden und einem Defizit von 7,5 Millionen Euro dürfte das nicht einfach werden.
Darum sollen jetzt erst einmal die 11.469 Einwohnerinnen und 10.810 Einwohner der Jubiläums-Kommune in Vorleistung treten: Sie sind aufgerufen, mit eigenen Beiträgen kreativ und künstlerisch auszudrücken, was sie von ihrer Heimatstadt Quickborn halten.
Eulenfest Quickborn: 700 Jahre sollen groß gefeiert werden
Damit das Motto des Jubiläums „Quickborn blüht auf“ eine sichtbare, nachhaltige Wirkung erzielt, sollen Bürger nach einer Anfangsfinanzierung grüne Patenschaften für Pflanzenkübel übernehmen. Plakate, Banner und Fahnen werden bereits das ganze Jahr das Jubiläumslogo zeigen.
Den Kreativ-Wettbewerb loben die Volkshochschule, die Stadtbücherei und die Geschichtswerkstatt aus. Bis zum 31. Juli sind die Einwohner Quickborns aufgefordert, ihre Gedanken, Ideen, Vorschläge und Kritik über die Jubiläums-Kommune zu Papier zu bringen oder dreidimensional zu erschaffen.
Gesucht werden Anekdoten, Gedichte, Bilder, Plakate und Collagen
Das könnten Geschichten, Anekdoten oder Gedichte, Bilder, Plakate und Collagen, Installationen oder Skulpturen, Fotos und Filme sein, kündigt VHS-Leiterin Anette Ehrenstein an. Dabei sollten die Fragen beantwortet oder thematisiert werden, warum der- oder diejenige in Quickborn gerne leben mag, was er oder sie an der Stadt schätzt und was vielleicht nicht so gut gelungen ist.
„Es sollen aber keine Wunschzettel werden“, betont Irene Lühdorff von der Geschichtswerkstatt. Zukunftsvisionen möchte die Jury nicht dabei haben. Die Einsendungen sollen sich mit dem Hier und Jetzt und der Vergangenheit des altehrwürdigen Ortes beschäftigen, der im nächsten Jahr gleich das nächste Jubiläum begeht. Dann besitzt Quickborn seit 50 Jahren die Stadtrechte. Sie ist damit die zweitjüngste der acht Städte im Kreis Pinneberg.
Bürger sollen Geschichten schreiben – auf eine DIN-A-4-Seite
Alle EinwohnerInnen, die mindestens sechs Jahre alt sind, können mitmachen. Die schriftlichen Beiträge sollten auf einer DIN-A-4-Seite Platz haben. Die Ergebnisse werden bei einer Ausstellung gezeigt, die am Donnerstag, 5. Oktober, in der Stadtbücherei eröffnet wird.
Dort werden dann auch die ersten drei Gewinner ausgelost, die Preise erhalten sollen, die jetzt noch nicht feststünden, erklärt Bücherei-Leiterin Kristina Preiß. Die Beiträge sollen bei der VHS oder in der Stadtbücherei im Forum am Bahnhof bis zum Einsendeschluss abgegeben oder dorthin geschickt werden: vhs@quickborn.de oder stadtbücherei@quickborn.de.
Motto des Jubiläums: Quickborn blüht auf
Damit das Jubiläums-Motto: „Quickborn blüht auf“ auch im Straßenbild zu sehen ist, wird die Rotarier-Stiftung „Leben in Quickborn“ acht Blumenkübel mit bunten Blumen bepflanzen, die an besonderen Plätzen der Stadt aufgestellt werden. Dazu gehören das Bahnhofsforum, der ZOB, das Freibad und der Dorotheenplatz an der Bahnhofstraße.
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Bepflanzt werden sie zum Frühjahr Ende März, kündigt Heinz Wiedemann vom Vorstand der Stiftung an, die 5100 Euro in die Begrünungsaktion als Jubiläumsgeschenk investiert, die auch als Starthilfe gedacht sei.
700 Jahre Quickborn: Mit blühenden Landschaften ins Jubiläumsjahr
So sollen die bunten Blumeninseln keine einmalige Aktion bleiben, sondern in den nächsten Jahren gerne fortgesetzt werden, hofft auch Bürgermeister Beckmann. Als Vorbild lobt er da die Nachbarstadt Norderstedt, wo er die aufblühenden Bepflanzungen im Stadtgebiet im Frühjahr immer auf seinem früheren Weg zur Arbeit bewundert habe. „Das bringt Farbe und Leben in die Stadt und macht Quickborn lebenswerter“, ist der Diplombiologe überzeugt.
Dazu sollen dann vom nächsten Jahr an grüne Patenschaften helfen, Quickborn überall zu einer blühenden Stadt zu gestalten. Die Bürgerinnen und Bürger seien dann aufgerufen, ihre Terrassen, Balkone und Vorgärten selbst bunt zu bepflanzen, Flächen dafür zur Verfügung zu stellen oder gesäte Pflanzen zu bewässern.
„Wir alle wollen mithelfen, die Stadt Quickborn zu verschönern“, sagt dazu Geschäftsmann Max Winat von den Gewerbetreibenden der „Stadtmacher“.