Pinneberg. Das 240.000 Euro teure Gerät wurde in Pinneberg angezündet. Für Raser ist das allerdings keine gute Nachricht.

Der Groll auf die Radarfalle war offenbar groß: Bislang noch unbekannte Täter haben in der Nacht zum Donnerstag einen mobilen Blitzer in Pinneberg angezündet. Das Geschwindigkeitsmessgerät mit dem Namen „Zeus“ stand in einer Tempo-30-Zone an der Rellinger Straße. Das 240.000 Euro teure Gerät des Kreises wurde durch den Brandanschlag beschädigt.

Den ersten Polizeiangaben zufolge, hatte ein Anrufer den Brand am Blitzgerät gegen 0:17 Uhr entdeckt und die Leitstelle alarmiert. Daraufhin rückten die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg und die Polizei an die Unfallstelle aus.

Pinneberg: Brandanschlag auf Blitzanhänger „Zeus“ in Rellinger Straße

Während die Flammen an dem mobilen Blitzanhänger schnell gelöscht werden konnten – genau genommen waren sie schon vor dem Eintreffen der Polizei aus –, ist das Ausmaß der Beschädigungen noch unklar.

Polizeisprecherin Sandra Firsching sagte, es gebe Hinweise auf eine Brandstiftung. Ausgeschlossen sei das jedenfalls nicht. Der Brandort sei deshalb noch in der Nacht abgesperrt und beschlagnahmt worden. Die Kriminalpolizei wollte am Morgen die Untersuchungen fortsetzen.

An der Brandstelle selbst musste die Feuerwehr lediglich letzte Glutnester an der mobilen Blitzanlage kontrollieren. Die Polizei sicherte erste Spuren am Brandort. Offenbar führte der Brandanschlag zwar zu optischen Rußschäden, aber nicht zu einer Beeinträchtigung der Funktionstüchtigkeit des Blitzers.

Täter zünden das Gerät an – aber es blitzt trotzdem weiter

Denn Augenzeugen berichteten, dass noch während der Unfallaufnahme ein Autofahrer trotz der anwesenden Polizei mit erhöhter Geschwindigkeit durch die Rellinger Straße fuhr und vom beschädigten Tempomessgerät geblitzt worden sei. „Zeus“ funktioniert offenbar noch, seine teure Technik scheint erstaunlich widerstandsfähig.

Um die genaue Schadenshöhe sowie die Brandursache zu ermitteln, stellte die Kriminalpolizei in Pinneberg das Gerät sicher. Ob die Funktionstüchtigkeit doch beeinträchtigt wurde, könne laut Polizei nicht gesagt werden. Zur konkreten Schadenshöhe liegen auch noch keine Informationen vor.Hinweise zu möglichen Tätern nehmen die Beamten unter der Telefonnummer 04101/2020 entgegen.

Pinneberg: Mobiler Blitzer war erst vor zwei Jahren angeschafft worden

Der Blitzanhänger „Zeus“ war von der Pinneberger Kreisverwaltung erst im Jahr 2021 für etwa 240.000 Euro angeschafft worden. Der Vorteil des Geräts sei, dass es flexibel rund um die Uhr eingesetzt werden könne und in beide Fahrtrichtungen Raser fotografiert. Nach der Anschaffung war der mobile Blitzer schon mehrfach Ziel von Vandalismus.

Vor dem kostspieligen Kauf hatte der Kreis ein ähnliches Gerät in Kooperation mit der Polizei ausgiebig getestet. In den drei Probemonaten hatte „Zeus“ so viele Temposünder erwischt, dass mit 90.000 Euro Verwarn- und Bußgeldern die Miete wieder hereingekommen war. An 17 Orten im Kreisgebiet blitzte das Gerät 12.386 Raser.