Pinneberg. Auch eine Kita ist im Zentrum Pinnebergs geplant. Investor hat das Projekt weiterverkauft. So groß sollen die Wohneinheiten werden.

Es war ein langer Weg, jetzt kann mit den Bauarbeiten für das neue Wohn- und Geschäftsgebäude auf dem ehemaligen Postareal mitten in Pinneberg begonnen werden. 165 Wohnungen sollen hier entstehen, davon 45 sozial gefördert.

„Eine wertvolle Ergänzung für den Pinneberger Wohnungsmarkt“, wie Bürgermeisterin Urte Steinberg sagt. Auf dem Gelände soll zudem eine Kindertagesstätte mit 100 Betreuungsplätzen entstehen, Betreiber wird Wabe e.V. werden. „Die Plätze kann die Stadt gut gebrauchen“, so Steinberg.

Pinneberg: Wohnungen auf dem ehemaligen Postareal – Arbeiten beginnen

Bis Mitte 2025 sollen die Pläne in der Pinneberger Innenstadt Realität werden. Nun liegt die Baugenehmigung vor. Noch im Februar soll mit den Abrissarbeiten begonnen werden. Der Bau sei ein sehr großes Projekt für die Stadt, insbesondere für die City, sagt die Bürgermeisterin.

„Mit den hohen Energiestandards wurde bei dem Neubau auch an Nachhaltigkeit und Klimaschutz gedacht“, sagt Anja Epper, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung. Laut Investor Quarterback soll das Gebäude nach Fertigstellungen dem hohen Energiesparstandard mit der kryptischen Kennung KfW 40 NH entsprechen.

Pinneberg: Investor setzt auf grüne Dächer und Solarenergie

„Ich freue mich wirklich sehr, dass wir unsere Planungen an diesem herausragenden Standort dank großartiger Teamarbeit finalisieren konnten“, sagt Jens Funck, Geschäftsführer der Hamburger Quarterback-Niederlassung. Geplant ist ein Mix von Ein-Zimmer-Wohnungen bis zu Einheiten mit fünf Zimmern und 150 Quadratmetern Wohnfläche.

Investor Quarterback setze bei dem Bauvorhaben auf Ressourcenschonung und Ökologie, so Funk. „Wir haben uns der Verarbeitung nachhaltiger Materialien verschrieben.“ Vorgesehen sei eine Kombination aus begrünten Dächern und Solaranlagen. Zudem ist eine Tiefgarage mit 140 Stellplätzen für Pkw sowie ausreichend Raum für Fahrräder geplant. Der Außenbereich soll mit zahlreichen Bäumen und Sitzgelegenheiten gestaltet werden.

Pinneberg: Ehemaliges Postareal wurde 2021 verkauft

Erste Pläne, das Areal an der Friedrich-Ebert-Straße zu bebauen, gab es schon 2016. Ursprünglich wollten die Investoren Senectus und die Bremer Specht Gruppe dort ein Pflegeheim errichten. Die Pläne wurden aber von der Politik abgelehnt, die Pflegeeinrichtung schließlich in Kummerfeld gebaut.

Auf dem ehemaligen Postareal in Pinneberg an der Friedrich-Ebert-Straße beginnen die Bauarbeiten für ein Wohn- und Geschäftsgebäude mit 165 Wohnungen.
Auf dem ehemaligen Postareal in Pinneberg an der Friedrich-Ebert-Straße beginnen die Bauarbeiten für ein Wohn- und Geschäftsgebäude mit 165 Wohnungen. © Marvin Mertens | Marvin Mertens

Ende 2021 kaufte die Leipziger Quarterback Immobilien AG das 11.000 Quadratmeter große Grundstück. „Die Metropolregion Hamburg hat besonders aktuell, aber auch auf lange Zeit gesehen, einen immens hohen Wohnraumbedarf. Zugleich wird für immer mehr Menschen das Leben in einer Großstadt zu kostspielig, sodass sie sich im Umland ein neues Zuhause suchen“, sagte Jens Funk damals zur Übernahme.

Investor: Pinneberg biete ein großes Entwicklungspotenzial

„Pinneberg mit seiner hervorragenden Lage nahe Hamburg und idyllisch an der Pinnau bietet vor diesem Hintergrund ein großes Entwicklungspotenzial“, so Funk. Potenzial, das offenbar auch andere sehen. Ende Januar 2023 wurde das Projekt als Teil eines Portfolios an die HIH Invest Real Estate verkauft.

Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Forward Funding. Das bedeutet, Quarterback ist weiterhin für den Bau der Immobilie und die Entwicklung des Areals verantwortlich, anschließend geht das Ensemble dann in den Besitz der HIH Invest über.

Entwurf für das Pinneberger Postareal „städtebaulich fragwürdig“

Die ursprünglichen Pläne aus dem Jahr 2020 sahen noch 100 Wohnungen vor, diese Zahl wurde später um 60 weitere Wohnungen aufgestockt. Die Gesamtwohnfläche wurde von 9500 auf 18.100 Quadratmeter erhöht, „die gesamte Bruttogeschossfläche steigt von bisher rund 20.900 Quadratmeter auf rund 28.200 Quadratmeter“, hieß es im April 2022.

Damals äußerten Politiker hinter vorgehaltener Hand Kritik an dem Entwurf. Zu massiv sei der Baukörper, „städtebaulich fragwürdig.“ Doch die Kritik verhallte, auch weil der Investor anführte, in der Umgebung gebe es weitere große Bauten, etwa den Rathaus-Komplex mit seinen sieben Stockwerken.

Pinneberg: Postbankfiliale zieht in die Innenstadt

„Insofern fügt sich eine Bebauung mit bis zu fünf Vollgeschossen sowie einer Abstufung zur Pinnau in die Umgebung ein“, hieß es in einem Papier, dass der Pinneberger Politik 2022 im Stadtentwicklungsausschuss vorgelegt wurde.

Bis Ende Januar 2023 wurde das Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße noch von der Post und der Postbank genutzt. Mittlerweile ist die Postbank am Fahltskamp in der Pinneberger Fußgängerzone ansässig.