Pinneberg. Die Arbeiten am Bahnhof sollen fertig, das Postareal abgerissen und viel Geld in Schulen und Kitas investiert werden.
Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos) geht davon aus, dass die Corona-Pandemie überwunden ist und es keine weiteren Mutationen geben wird. „Wir werden weiter mit einer Maskenempfehlung arbeiten und den Verwaltungsmitarbeitern Homeoffice ermöglichen.“ Anders als andere Städte und Gemeinden hat Pinneberg noch 40 freie Plätze, um Geflüchtete unterzubringen. Künftig würden ukrainische Flüchtlinge zudem in den Landesunterkünften bleiben, da viele wieder in ihr Land zurückkehren wollen.
Agenda 2023: Der Bahnhofsvorplatz wird zum Shared Space
1. Bahnhof Pinneberg und Kriegerdenkmal: Der Bahnhof wird inklusive Empfangsgebäude und Bahnhofsumfeld barrierefrei ausgebaut. Das denkmalgeschützte Gebäude wird im Auftrag der Deutschen Bahn entkernt und neu aufgebaut. Untergebracht werden darin Wartehalle, Fahrkartenschalter, Toiletten und ein Café. Der Spatenstich für die Pavillons ist für Mai geplant. Die Deutsche Bahn schätzt die Kosten auf sechs Millionen Euro. Auch die Restarbeiten in der Unterführung werden 2023 abgeschlossen.
Der Bahnhofsvorplatz wird zum Shared Space. Für Autofahrer bedeutet dies Schrittgeschwindigkeit. Es entstehen Park-and-Ride-Parkplätze. Auch eine Ersatzbushaltestelle wird eingerichtet. 720 Fahrradabstellplätze sind geplant – mit und ohne Dach sowie eingehaust. „Die Arbeiten an der Südseite sollen bis Ende 2023 fertig sein“, sagt Urte Steinberg.
Das umstrittene Kriegerdenkmal am Pinneberger Bahnhof soll durch ein Werk des Künstlers F. Jörg Haberland erweitert werden, so hat es die Politik beschlossen. Dafür werden noch 70.000 Euro an Spenden benötigt. In einer Gesprächsrunde am 17. Januar im Rathaus soll auf Einladung der Bürgermeisterin eine Beteiligung der Stadtverwaltung an der Spendenkampagne weiter ausgearbeitet werde.
2. Grund- und Gemeinschaftsschule: Etwa 75 Prozent des Etats 2023 will Pinneberg in die Schulen investieren. Alle Schulen sind mit WLAN und Touchpanels ausgestattet. Die Arbeiten sind so gut wie abgeschlossen. Auf dem Gelände der Grund- und Gemeinschaftsschule (GuGS) im Quellental wird ein Neubau errichtet. Der Innenausbau laufe, die verschiedenen Gewerke seien tätig. Der geplante Fertigstellungstermin im Dezember 2022 konnte aufgrund von Lieferengpässen sowie Ausfällen bei den Firmen nicht eingehalten werden und hat sich auf Anfang des zweiten Quartals 2023 verschoben. In den zwölf Klassenräumen mit den dazugehörigen Differenzierungsbereichen sollen 300 Grundschüler Platz haben.
Agenda 2023: Stadt investiert viel Geld in Schulen
3. Grundschule Thesdorf: Die Grundschule Thesdorf bekommt einen Ersatzbau. Der Innenausbau schreitet voran, die Arbeiten verlaufen planmäßig. Aufgeteilt ist der Neubau in den dreigeschossigen Bereich West mit Unterrichtsräumen, der Verwaltung, Fachräumen und Technik und den zweigeschossigen Gebäudeabschnitt Ost mit Aula, Mensa, Küche und Fachräumen. Außerdem gibt es einen zentralen Innenhof für die 300 Schüler. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für das Frühjahr 2023 geplant.
4. Grundschule Rübekamp: Eigentlich sollte im Sommer 2022 mit dem Bau für die Grundschule Rübekamp begonnen werden, doch die Haushaltslage hat es nicht zugelassen. Nun sind die Ausschreibungen für Rohbau/Verblendmauerwerk, Baustellenlogistik, Gerüstbau, Aufzugsanlage, Elektro- und Sanitärarbeiten abgeschlossen. Baubeginn für den Ersatzbau könnte im Sommer sein. Die Gesamtkosten wurden 2021 auf 7,7 Millionen Euro geschätzt. Mittlerweile hat sich alles verteuert. An der Grundschule Waldenau werden die Brandschutzmaßnahmen fortgesetzt – sie sollen im Sommer 2023 zum Abschluss kommen.
Agenda 2023: Kita in der Parkstadt Eggerstedt geplant
5. Kita am Ostermannweg: Am Ostermannweg entsteht auf 1270 Quadratmetern für 5,5 Millionen Euro eine neue Kita mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss für 140 Kinder. Richtfest war im September. Träger ist das Kita-Werk Hamburg-West/Südholstein, Bauherr ist das Bauwerk Kirchliche Immobilien des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein. Geplant sind eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe statt einer Gasheizung.
Die Stadt Pinneberg wird die Kita nach Fertigstellung mieten. Im Außenspielbereich wird auf etwa 1500 Quadratmetern eine Spielfläche entstehen und ein Garten mit Hochbeeten. Im Sommer 2023 soll die Kita bezugsfertig sein. Es sind dort zwei Hortgruppen mit je 15 Plätzen, vier Kindergarten-Gruppen mit je 20 Plätzen und drei Krippengruppen mit je zehn Plätzen vorgesehen. Die städtische Kita soll an der Saarlandstraße einen neuen Außenbereich erhalten. Eine zweite Kita in der Parkstadt Eggerstedt ist in Planung. Hier baut die Wabe.
6. Post-Areal an der Friedrich-Ebert-Straße: Das Areal in der Innenstadt wird abgerissen. Unter anderem will Investor Quarterback einen Neubau mit 160 Wohnungen bauen. Für den westlichen Teil, derzeit der Kundenparkplatz, liegt für Wohnen und Post eine Baugenehmigung sowie ein genehmigter Vorbescheid für eine Kita vor. Bauträger für die Kita ist die Wabe. Der Bauabschluss ist für 2024 geplant. Die Postbank zieht mit ihrer Filiale von der Friedrich-Ebert-Straße an den Fahltskamp 2 in die ehemaligen Räume von Budnikowsky.
Agenda 2023: Gewerbegebiete werden entwickelt
7. Gewerbegebiet Müssentwiete: Das Gewerbegebiet, das sich im städtischen Besitz nahe der Autobahnauffahrten Pinneberg-Nord und Pinneberg-Mitte befindet, soll 2023 komplett erschlossen werden. „Die Hälfte der Grundstücke ist schon verkauft“, sagt die Bürgermeisterin. Für weitere Grundstücke gebe es Interessenten. Zwei Grundstücke seien reserviert, für eins gebe es mehrere Interessenten. Auf dem 197.500 Quadratmeter großen Gebiet sollen im neuen Jahren Straßen entstehen. Ein Teil wurde von der Politik bereits beschlossen, ein anderer Teil befindet sich noch in Verhandlung. Eine Entscheidung soll im Februar gefällt werden.
8. Gehrstücken: Für das Gebiet Gehrstücken-Süd (begrenzt durch Düpenau und Autobahn) steht derzeit noch die Entscheidung über den Entwurf des Bebauungsplanes aus. Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat die Vorlage vertagt. „Die geplanten Gewerbegebiete schaffen Arbeitsplätze und bringen Gewerbesteuern“, sagt Steinberg. Außerdem sollen Wohnungen gebaut werden.
9. Zentralkrankenhaus: Pinneberg und Elmshorn bewerben sich als Standort für den Bau eines Zentralkrankenhauses der Regio Kliniken. Als mögliche Standorte in Pinneberg kommen das Rehmenfeld und der Ossenpadd infrage. Zuvor müssen alle Anwohner zu dem Thema umfassend befragt werden. Eine Mammutaufgabe für die Stadtverwaltung. „Wir haben intern ein Projektteam mit zehn Personen gebildet“, sagt Steinberg, die die Zentralklinik zur Chefsache erklärt hat. Regio Kliniken, Kreisverwaltung und das Land Schleswig-Holtein werden die Standortfrage wahrscheinlich im März 2023 klären.
10. Waldenau-Datum: Es war das Aufregerthema der letzten Bürgerversammlung in Waldenau-Datum: Die Landesplanung wünscht sich eine bauliche Nachverdichtung in dem dörflich geprägten Ortsteil. Das stößt bei Anwohnern auf wenig Gegenliebe. Ein Entwicklungskonzept von 2019 soll Grundlage für Planungen sein. Im Gespräch ist auch die Bebauung einer grünen Fläche nördlich vom Waldenauer Weg. „Wir stehen noch ganz am Anfang“, so Steinberg. Sie wünscht sich von der Politik für das kommende Jahr eine Online-Befragung, um die Waldenauer an den Entscheidungen zu beteiligen.
Agenda 2023: Hauptwache der Feuerwehr in der Innenstadt ist marode
11. Feuerwehr: Mehr als 400 Einsätze hat die Pinneberger Feuerwehrnormalerweise pro Jahr. 2022 waren es Mitte Dezember mehr als 800. Allein beim Starkregen im August waren es mehr als 250 Einsätze. Das Pensum ist für die drei hauptamtlichen Gerätewarte und die etwa 115 ehrenamtlichen Einsatzkräfte kaum noch zu schaffen. Die neue Wache soll als Hauptwache dienen und die Feuerwache in Waldenau ersetzen. Die Politik hat sich gegen den Standort Eggerstedt entschieden.
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Im Gespräch ist noch ein Standort an der Datumer Chaussee auf der freien Fläche neben einer Baumschule. Die Hauptwache in der Innenstadt ist marode. Ob das Gebäude renoviert oder neu gebaut werden soll, wurde noch nicht entschieden. Für Anfang Januar ist ein runder Tisch geplant.
12. Badepark: Der Badepark an der Burmeisterallee ist seit November wegen der hohen Energiekosten geschlossen und wird vor Ostern auch nicht mehr öffnen. „Das Gebäude kann nicht mehr energetisch saniert werden. Ziel ist daher ein Neubau, der hinter der heutigen Halle entstehen soll“, sagt die Bürgermeisterin. Um das neue Schwimmbad finanzieren zu können, werde man sich um Fördermöglichkeiten bemühen.
Agenda 2023: Kunstrasenplatz für den SCP
13. Ernst-Paasch-Halle: Die Stadt will 2023 mit den Planungen für die Sanierung der Ernst-Paasch-Halle beginnen. Planungskosten wurden in den Haushalt eingestellt. Für den Umbau der Halle in ein Kulturzentrum stehen Fördergelder in Höhe von 590.000 Euro bereit. Mit einem Baubeginn ist nicht vor 2024 zu rechnen.
14. Sport Club Pinneberg: Der SCP soll einen neuen Kunstrasenplatz bekommen. Das lässt sich die Stadt 250.000 Euro kosten. Zusätzlich müssen Fördermittel vom Land eingeworben werden. Für die Sanierung der Kampfbahn B hat die Stadt einen Zuschuss von 1,22 Millionen Euro bekommen – 85 Prozent der Gesamtkosten. Die Planungen laufen, sodass 2024 mit dem Bau begonnen werden könnte.