Kreis Pinneberg. Nach dem Wirrwarr und nicht erbrachten Leistungen fordern drei CDU-Chefs ein Zeichen des neuen Entsorgers RMG. Worum es geht.
Während sich viele Kunden im Kreis Pinneberg nach wie vor über den missglückten Tausch der Gelben Tonnen ärgern, bringt die CDU in Tornesch, Moorrege und Uetersen einen überraschenden Vorschlag zur Wiedergutmachung ins Spiel. Die Unionsvorsitzenden der drei Kommunen nennen ihren Einfall selbst sogar eine „charmante“ Idee.
Gelbe Tonne: CDU fordert Wiedergutmachung vom neuen Entsorger
Bekanntlich gab es wegen des Entsorgerwechsels von der GAB-Umweltservice zur RMG Rohstoffmanagement GmbH jede Menge Ärger, weil der neue Entsorger wegen Lieferschwierigkeiten nicht alle Haushalte mit neuen Tonnen beliefern konnte. Teilweise muss der Verpackungsmüll stattdessen jetzt wieder in Gelben Säcken entsorgt werden.
Normalerweise, so die CDU-Vorsitzenden Daniel Kölbl aus Tornesch, Martin Balasus aus Moorrege und Baris Karabacak aus Uetersen, würden sich Dienstleister und Kunde in einer solchen Situation wahrscheinlich auf eine Rechnungskürzung wegen nicht erbrachter Leistungen einigen. Im Fall der nicht erbrachten Gelben Tonnen werde der Dienstleister aber nicht direkt von den Bürgerinnen und Bürgern beauftragt und bezahlt. Deshalb könne die RMG den Kunden auch nicht direkt etwas von der Rechnung erlassen.
Gelbe Tonne: Entsorger soll an Freiwillige Feuerwehren spenden
Stattdessen, so die CDU-Chefs in einem offenen Brief an die RMG und die Kreispolitik, könne der neue Entsorger aus Hessen aber seiner Entschuldigung auch ein Zeichen für das Gemeinwohl folgen lassen. Die Unionspolitiker schlagen deshalb eine Spende der RMG an die Freiwillige Feuerwehren der Gemeinden vor.
„Gerade in Zeiten, in denen Rettungskräfte zunehmend Gewalt ausgesetzt sind und es immer herausfordernder wird, Menschen für das Ehrenamt zu begeistern, können die Freiwilligen Feuerwehren jede Unterstützung gebrauchen“, so das Trio in einer gemeinsamen Erklärung. „Damit würden sie in jedem Fall den Menschen in unseren Orten etwas Anerkennung zeigen, die im Zweifel unter Einsatz ihres Lebens und unter Opferung ihrer Freizeit rund um die Uhr zur Stelle sind, wenn jemand in Not ist.“
Zudem würde solch eine Spende als Ausdruck des guten Willens begriffen und als Zeichen verstanden werden, „dass Ihnen an einer vertrauensvolle Zusammenarbeit gelegen ist“, schreiben die Lokalpolitiker in ihrem offenen Brief.
- Warten auf die Gelbe Tonnen dauert noch einen Monat
- Nach Verhandlungspoker: Ärger um Gelbe Tonnen geht weiter
- Chaos um Austausch der Gelben Tonnen: „So was von peinlich!“
Gelbe Tonne: Bürger im Kreis Pinneberg genervt vom Umtausch-Chaos
Hintergrund ist, dass seit dem 1. Januar die neuen RMG-Tonnen allen Kunden bereit stehen sollten, sie tun es aber in vielen Teilen des Kreises immer noch nicht. Dass es überhaupt zu dem Tonnentausch kam, lag auch daran, dass sich beide Unternehmen nicht auf einen Übernahmepreis für die alten GAB-Tonnen einigen konnten.
Immer mehr Bürgerinnen und Bürger waren und sind genervt, weil ihnen der neue Dienstleister noch keine neuen Gelben Tonnen ausgeliefert hat. Sie müssen bis auf weiteres ihren Plastikmüll wieder in gelben oder durchsichtigen Säcken entsorgen. Die RMG bittet Kunden zwar um anhaltende Geduld – die ist bei vielen Bürgerinnen und Bürgern allerdings langsam überstrapaziert. Zumal auch die Gelben Säcke in einigen Orten schwer zu bekommen oder oft vergriffen sind.
Auch Tornesch, Moorege und Uetersen seien von dem anhaltenden Müll-Chaos betroffen. All diese Umstände haben zu vermehrten Beschwerden bei Vertretern der Verwaltung über die Entsorgungsleistung geführt. Das sei der Grund für die „charmante Idee“ der örtlichen CDU-Vorsitzenden.