Kreis Pinneberg/Kiel. Schleswig-Holsteins Landesregierung will die Finanzierung des Zentralkrankenhauses im Kreis Pinneberg sichern. Wie das gelingen soll.

Ein besseres Ergebnis ihres Besuchs im Kieler Landeshaus hatte die Leitung der Regio Kliniken nicht erwartet. Die Spitzenvertreter der Landesregierung, die sie am Mittwochmorgen sprechen konnten, sagten ihnen zu, dass sie „alle Schritte unternehmen werden, die Finanzierung des geplanten Klinikneubaus im Kreis Pinneberg sicherzustellen“, zitierte Klinikchefin Regina Hein danach die Kernaussage der Ministerinnen Kerstin von der Decken (Gesundheit) und Monika Heinold (Finanzen).

Kreis Pinneberg: Günther nennt Zentralklinik „Leuchtturmprojekt“

Ministerpräsident Daniel Günther habe sogar von einem „Leuchtturmprojekt“ gesprochen, das die Regio Kliniken sowie die beiden Gesellschafter Sana AG und der Kreis Pinneberg mit dem 500-Millionen-Euro-Neubau mit 870 stationären Betten und dem Gesundheitscampus für Pflegeausbildung und Medizinische Versorgungszentren mit den niedergelassenen Ärzten bis 2032 realisieren wollen.

„Das ist der Wahnsinn. Das ist ein gutes Commitment“, freute sich Regina Hein, die von Mitgeschäftsführer Gundolf Thurm, den Ärztlichen Direktoren und dem Betriebsrat des mit 2500 Beschäftigten größten Arbeitgebers im Kreis Pinneberg an die Förde begleitet wurde. „Nun können wir in Ruhe weiterplanen.“ Sie habe nicht befürchtet, dass der Klinikneubau auf der Kippe stehe. Aber auch eine Verzögerung, weil die Finanzierung nicht gesichert sei, hätte die Planung weit zurückgeworfen. „Es ging nie um das Ob, sondern immer nur um das Wie, das hier auf dem Spiel stand“, sagt Regina Hein. „Jetzt darf dieser Rückenwind aber nicht wieder abflauen.“

Standortfrage der Zentralklinik soll bis Ende März geklärt werden

Nun könne, wie geplant, bis Ende März der Standort nach genau festgelegten Kriterien zusammen mit Sana und dem Kreis festgelegt werden, so Hein weiter. Wenn dann klar sei, welches der drei jeweils etwa zehn Hektar großen Grundstücke in Pinneberg oder Elmshorn der Standort werden soll, würden die Verhandlungen mit dem Eigentümer geführt und abgeschlossen.

Bis 2026/27 werde dann zusammen mit den Bauexperten von Sana die gesamte Bauplanung entwickelt und die Baugenehmigung beantragt, erläutert die Klinikchefin das weitere Vorgehen. Das werde bereits etwa sieben Millionen Euro kosten und ein „weiterer Riesen-Meilenstein für unser Neubauprojekt sein“, so Hein. Dann müssten die Regio Kliniken auch die Finanzierung beim Land mit konkreten Zahlen und dem Raumprogramm beantragen. Wenn das dann endgültig gesichert sei, könnte 2027 oder 2028 „der erste Spatenstich erfolgen“, sagt Hein.

Kreis Pinneberg: Zentralklinik wichtiger Baustein für Gesundheitsversorgung

Noch während die Vertreter der Regio Kliniken mit Daniel Günther und seinen Ministerinnen sprachen, verschickte die Pressestelle des Gesundheitsministeriums eine Erklärung, die diese Aussagen der Klinikleitung voll bestätigten. Darin wird beschrieben, dass das Land und die Kreise bis 2033 jeweils weitere 110 Millionen Euro für die Krankenhäuser bereitstellen würden.

Wörtlich betont darin Ministerin von der Decken: „Das Ziel der Landesregierung ist, die bestmöglichen Bedingungen für eine qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen in unserem Land zu schaffen. Mit der jetzigen Entscheidung der Landesregierung kann auch die geplante Zusammenlegung der Kliniken Pinneberg und Elmshorn weitergehen. Dieses Großprojekt ist neben der Zentralklinik in Flensburg ein entscheidender Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein – auch im Sinne der geplanten Krankenhausreform des Bundes.“

Wobei der Bund aufgefordert sei, „sich im Rahmen der geplanten Krankenhausreform finanziell an den dadurch verursachten Investitionsbedarfen zu beteiligen.“