Hetlingen. Telekom hält drei Reparaturtermine nicht ein. Gut zwei Monate „Kein Anschluss unter dieser Nummer“. Das hat jetzt ein Ende.

Vor gut zwei Monaten war für vier Hetlinger Haushalte plötzlich ihr Festnetzanschluss tot (das Abendblatt berichtete). Nach unzähligen Beschwerden sowie drei zugesagten, aber nicht eingehaltenen Reparaturterminen hat es die Telekom kurz vor Weihnachten doch noch geschafft, die Verbindung wiederherzustellen.

Hetlingen: Anwohner erleichtert, dass Festnetzt funktioniert

„Das ist natürlich eine gute Nachricht“, sagt Maren Wrage, die sich zusammen mit ihrem Vater Günther für ihre Großmutter Marianne Wrage um den Ärger mit dem Telekommunikationsriesen gekümmert hat. Eine Bestätigung kommt von Nico Göricke, Pressesprecher der Telekom: „Alle betroffenen Anschlüsse funktionieren jetzt wieder einwandfrei. Leider haben sich die Arbeiten aufgrund von Frost verzögert.“

Vier ältere und zum Teil betagte Damen aus dem Bereich Hauptstraße und Op’n Feld konnten am 20. Oktober plötzlich nicht mehr telefonieren. Neben Maren und Günther Wrage nahm daraufhin Wolfram Hartwig den Kampf mit der Telekom auf. Er ist Rentner, wohnt ebenfalls in diesem Teil Hetlingens und ist eine Art Kümmerer für die älteren Nachbarinnen.

Die drei können über eine umfangreiche Kommunikation via SMS, WhatsApp und Telefon mit der Telekom berichten. Es gab einen Reparaturtermin am 18. November, also gut vier Woche nach Ausfall der Hausanschlüsse. Doch es tat sich nichts. Nach weiteren Beschwerden wurde der 2. Dezember von der Telekom als Reparaturtermin genannt. Wieder tat sich nichts.

Hetlinger warteten zwei Monate auf Festnetzanschluss

Dann wurde der 16. Dezember genannt, und dieser Termin am 13. Dezember noch einmal bestätigt. Doch wieder tat sich nichts. Am 17. Dezember, also einen Tag nach dem dritten, nicht eingehaltenen Termin, bekam Hartwich die Auskunft von der Telekom, dass am 6. Januar 2023 der Reparaturtrupp anrücken soll. An der Hauptstraße muss aufgegraben werden.

Dass bestätigte die Vermutung der Hetlinger, dass ein Glatteisunfall Anfang 2021 die Ursache für den Festnetzausfall sein könnte. Damals wurde ein Verteilerkasten der Telekom unweit der Siedlerhäuser der vier älteren Damen von einem VW-Bulli umgefahren. Die Telekom ließ den Kasten abbauen und veränderte die Anschlüsse in den Häusern der Hetlingerinnen.

Nach der neuerlichen Vertröstung auf einen Termin elf Wochen nach dem Ausfall des Festnetzes platzte Hartwig endgültig der Kragen. Er wollte sich nicht mehr von Mitarbeitern des Störungsdienstes hinhalten lassen. Er wollte einen Vorgesetzten sprechen. Doch die Mitarbeiterin des Callcenters wimmelte ihn mit dem Hinweis ab, dass ihr Vorgesetzter auch nichts anderes sagen könne als sie.

Hetlingen: Telekom sorgt noch vor Weihnachten für Lösung

Kurz nach dem 4. Advent dann die Überraschung. Arbeiter gruben an der Hauptstraße und arbeiteten an den Telekom-Leitungen. Dem zufällig vorbeikommenden Bürgermeister Michael Rahn (FW) erklärte der Vorarbeiter, dass die Festnetzanschlüsse noch am selben Tag wieder funktionieren sollten. Und so kam es dann auch.

Für Maren Wrage bleibt ein bitterer Nachgeschmack: „Wenn wir uns nicht ans Abendblatt gewandt hätten und der Bürgermeister nicht für uns Druck gemacht hätte, dann hätte wohl erst wieder im Januar, Februar oder März telefoniert werden können.“ Grundsätzlichen Handlungsbedarf sieht der Hetlinger Bürgermeister. „Es gibt immer wieder Probleme mit den alten Festnetzanschlüssen der Telekom. Das Unternehmen sollte sich dafür eine Lösung einfallen lassen.“