Helgoland. Für 3,5 Millionen Euro wurde eine Ausstellung in den Fels geschlagen, die die Geschichte der Insel in der Nordsee erzählt.
Es ist vollbracht: Nach zweijähriger Bauzeit, viel Lärm, reichlich Schmutz, starker Beeinträchtigung des Insellebens und einigen Verzögerungen hat die Gemeinde Helgoland die Arbeiten am neuen Bunkermuseum abgeschlossen. Die neue Attraktion der zum Kreis Pinneberg gehörenden Hochseeinsel soll am 7. Dezember offiziell eröffnet werden. Zuvor hatte sogar die britische „Times“ über das spektakuläre Projekt berichtet.
Helgoland: Neues Bunkermuseum soll am 7. Dezember eröffnen
Wie das Abendblatt mehrfach berichtet hat, soll der pädagogisch wertvoll aufgearbeitete Bunkerstollen das Museum Helgoland erweitern. Der künftige Eingang befindet sich am Fahrstuhl im Unterland. Geplant sind 14 Stationen, in denen es um Zwangsarbeit auf Helgoland oder die Angst der Menschen und ihren Widerstand geht. Zum Ende soll im Bunker mit dem Thema Hoffnung etwas Positives stehen. Alte Volksempfänger wurden zu Hörstationen mit Reportagen. Schwarz-Weiß-Aufnahmen und Dokumente ergänzen die Ausstellung, durch die Besucher selbstständig gehen.
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Das neue Angebot richtet sich vor allem an Tagestouristen, die keine Zeit für eine Führung im Zivilschutzbunker im Oberland haben. Es soll aber keine Konkurrenz sein, so der scheidende Museumschef Jörg Andres. „Das eine ergänzt das andere.“ Weil einige Ausstellungsstücke noch gefehlt haben und es wie überall Lieferengpässe gab, verzögerte sich die Eröffnung. Eigentlich sollte das neue Bunkermuseum schon im Sommer, zur Hochsaison eröffnet werden.
Helgoland: Bunkermuseum liefert Einblick in Geschichte der Insel
Der Bedarf sei vorhanden: „Das Interesse an der Geschichte dieser einzigartigen Insel ist ungebrochen und erfordert eine Erweiterung des Museums“, sagte Museumsleiter Andres schon beim Start der Arbeiten. Der Bunkerstollen war durch Sprengungen der Alliierten teilweise verschüttet. Insgesamt 250 Meter werden nun wieder begehbar sein. Dafür musste ein Zugang in den Fels geschlagen werden. Der Stollen war früher die Verbindung vom Unterland zu den Bunkern.
Jährlich nehmen 20.000 Besucher an den Bunkerführungen im Oberland teil. Das neue Museum kostete 3,5-Millionen-Euro. Der Eintritt soll sieben Euro kosten, der Bunker täglich geöffnet sein.