Uetersen. Kirchengemeinde will zwar Energiesparen, setzt Vorgaben des Kirchenkreises nur teilweise um. Was stattdessen geplant ist.
Die Kirchengemeinde Uetersen will im Winter Energie sparen, allerdings nicht so radikal wie es der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein empfohlen hat. Die dauerhaften fünf bis acht Grad wird es während der Gottesdienste in Uetersen nicht geben.
„Wir befürchten, dass dann die Menschen wegbleiben“, berichtet Pastor Joachim Bornholdt von der Entscheidung des Kirchengemeinderat, die Anfang Oktober gefällt worden ist und die er mit mit den beiden stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchengemeinderates, Gabriele Schley und Harald Tobies, vorstellte. Dann wird der Ort des Gottesdienstes auf 16 Grad hochgeheizt. Vor dem Ukrainekrieg waren es 18 Grad.
Energiekrise: Uetersener Kirchengemeinde will Gläubige nicht frieren lassen
Allerdings wird für die Erlöserkirche und der Kirche am Kloster – die beiden Gemeinden fusionierten zum 1. Januar 2022 zur Kirche in Uetersen – eine „Winterkirche“ eingeführt, „damit wir die großen Kirchensäle nicht heizen müssen“, so Bornhold. Von Anfang Oktober bis Ende März werden Gottesdienste, bei denen weniger als 40 Besucher erwartet werden, in den Gemeindesälen abgehalten. Für die Erlöserkirche ist es der Gemeindesaal neben dem Gotteshaus, für die Klosterkirche der Kantoreisaal an der Moltkestraße. Vor Corona gab es bereits diese Winterkirche, allerdings nur von Anfang Januar bis Ende März.
Es gibt allerdings Ausnahmen: Wenn eine große Zahl von Gottesdienstbesuchern erwartet wird, etwa am Ewigkeitssonntag oder einer Feier einer goldenen Konfirmationen, werden die Kirchensaäle genutzt. Eine Information ist im Internet oder an der Eingangstür der Kirchen zu finden.
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Uetersen: Neubauprojekte legen Fokus auf Energiesparen
Die beiden Gemeindehäuser werden auf 15 bis 19 Grad geheizt. Über die Raumtemperatur in den beiden Kindergärten Noahs Arche und Unterm Kirchturm entscheiden die Kita-Leitungen. „Kinder brauchen eine gewisse Wärme“, betont der Pastor.
Von der Anschaffung von Heizkissen wird in Uetersen abgesehen, weil sie 100 Euro das Stück kosten würden. In Eiderstedt habe eine Gemeinde diese Kissen angeschafft, so Bornholdt. Man beobachte die dortige Entwicklung mit einigem Interesse.
Energiesparen steht bei zwei Neubauprojekten der Uetersener Protestanten im Vordergrund. So wird die Kita unterm Erlöserturm erweitert und bekommt in diesem Zuge eine Fotovoltaikanlage auf das Dach sowie Wärmepumpen. Groß denken die Kirchenfrauen und -männer bei dem Neubau von Noahs Arche. Dort wird mit einem hohen Wärmedämmungsfaktor gearbeitet, es kommen Fotovoltaikanlagen und Wärmepumpen zum Einsatz. „So kann auf fossile Energieträger komplett verzichtet werden“, frohlockt der Pastor. Das Projekt wird nicht von der Kirchengemeinde in Uetersen geplant, sondern vom Kirchenkreis.