Uetersen. Das Studium ließ er sausen. Dafür schloss Theo Dobberstein seine Ausbildung mit der Note 1,6 ab – als drittbester im Land.

Bei der landesweiten Freisprechungsfeier hat der schleswig-holsteinische Gartenbau in der Stadthalle Neumünster 157 Nachwuchskräfte ins Berufsleben entlassen. Der ausbildungsstärkste Berufszweig der sieben gärtnerischen Fachrichtungen war einmal mehr der Garten- und Landschaftsbau. 98, und damit 62 Prozent der Absolventen, werden künftig als Landschaftsgärtner oder Werker im Garten- und Landschaftsbau arbeiten.

Uetersener gehört zu den besten Gartenbauern des Landes

Besonders hervorstechen konnte in diesem Jahr Theo Dobberstein, der seine Ausbildung beim Uetersener Fachbetrieb Osbahr GmbH absolvierte. Er ist der drittbeste Absolvent der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau und schloss mit der Note 1,6 ab. „Ich habe nach der Schule zunächst mit einem BWL-Studium begonnen, aber schnell gemerkt, dass es das nicht ist. Ich wollte etwas Handwerkliches machen und habe dann bei der Firma Osbahr ein Praktikum absolviert. Das hat mir so gut gefallen, dass ich dort 2019 gleich mit der Ausbildung begonnen habe“, sagt der 25-Jährige.

Besonders gut gefalle ihm die Vielseitigkeit in der Branche. „Man arbeitet mit vielen Materialien und in ganz unterschiedlichen Arbeitsbereichen. Zum Beispiel pflastern wir Wege oder Terrassen und sorgen anschließend dafür, dass alles begrünt wird und Pflanze und Stein eine harmonische Einheit bilden. Das ist sehr kreativ und erfüllend.“ Nach seiner Ausbildung beginnt er im Oktober ein Landschaftsarchitektur-Studium in Berlin.

Uetersen: Landschaftsgärtnerei bietet gute Berufsaussichten

Landschaftsgärtner pflanzen nicht nur Blumen und Bäume in Privatgärten und öffentlichen Grünflächen, sondern legen Wege und Terrassen an, errichten Mauern, bauen Schwimmteiche und Sportplätze oder gestalten Außenanlagen mit stimmungsvoller Beleuchtung . „Diese Abwechslung und die guten Berufsaussichten sprechen viele Jugendliche an“, sagt Adonis Andresen, Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein.

In Schleswig-Holstein gibt es 780 landschaftsgärtnerische Betriebe, die mit 5400 Beschäftigten jährlich einen Umsatz von etwa 400 Millionen Euro erzielen. Zurzeit werden 561 Jugendliche zu Landschaftsgärtnern ausgebildet. Für den Beruf des Gärtners sollten Auszubildende neben einem grünen Daumen auch Interesse für Technik und mathematische Kenntnisse mitbringen. Landschaftsgärtner, da ist sich Andresen sicher, ist ein Beruf mit Zukunft. „Es gibt bei uns keine arbeitslosen qualifizierten Landschaftsgärtner.“

Nach der Ausbildung und Praxisjahren können sich die Nachwuchskräfte zum staatlich geprüften Techniker, Meister oder zum Fachagrarwirt Baumpflege weiterbilden. oder ein Fachhochschulstudium ranhängen Weitere Informationen unter www.landschaftsgaertner.com.