Kreis Pinneberg. Das Veranstaltungsprogramm „Kulturlandschaften erleben“ ist wieder da – in alter Frische. Ein Überblick

Die Corona-Pandemie hat die beliebte Veranstaltungsreihe „Kulturlandschaften erleben“ unter die Räder kommen lassen wie so vieles andere. Jetzt geht’s damit aber wieder los, und wer sich dafür interessiert, findet Gelegenheiten, die Besonderheiten der norddeutschen Kulturlandschaften kennen zu lernen.

Über 250 Jahre grüne Wirtschafts-, Sozial- und Regionalgeschichte informiert beispielsweise eine Führung mit Vortrag und begleitender Kaffee-und-Kuchen-Runde am Sonnabend, 4. Juni, 14 bis 17 Uhr in Pinneberg. Baron Caspar Voght war der erste, der einen Engländer beauftragte, auf seinem Gut eine Baumschule anzulegen. Pinneberger Bauern, die nur karge Erträge erzielten, übernahmen die Anzucht von Gehölzen. Heute produzieren 300 Betriebe etwa 200.000 Gehölz-Produkte. (Baumschulmuseum, Halstenbeker Straße 29. Pinneberg. Eintritt zehn Euro, Kinder frei. Anmeldung: www.vhs-halstenbek.de. Kurs-Nr. 221-1204).

Was die Barmstedter Schlossinsel für ein architektonisches und landschaftsgeschichtliches Juwel ist, erschließt eine Führung durch die malerische, baumreiche Gegend, das Museum und dessen Sonderausstellung zum Grafenmord von 1721. Sie findet statt am Sonnabend, 11. Juni, von 15 bis 17 Uhr. Start beim Museum, Rantzau 13, Barmstedt. Eintritt fünf Euro, Kinder frei. Anmeldung bis 8. Juni unter Telefon 04120/7068400.

Das Museum auf der verwunschenen  Schlossinsel Barmstedt.
Das Museum auf der verwunschenen Schlossinsel Barmstedt. © Rainer Adomat | Rainer Adomat

Gesunde Rosen sind der Traum einer jeden Gartenfreundin. Wie das zu erreichen ist, vermittelt am Langen Tag der Stadtnatur eine Führung im Gartenbauzentrum Ellerhoop am Sonnabend, 18. Juni, ab 14 Uhr. Im Mittelpunkt stehen die ADR-Rosen, die streng an diversen deutschen Standorten getestet wurden und deshalb besonders gesund, widerstandsfähig und blühfreudig sind, manche sogar mit schönem Duft. Tipps zur Pflege und die Vorstellung dazu passender weiterer Blütengehölze werden auch gegeben. Eintritt frei, Anmeldung ab 30. Mai unter der Telefonnummer 040/2840 99844.

Da der Lange Tag der Stadtnatur das ganze Wochenende einnimmt, finden auch am Sonntag, 19. Juni, Veranstaltungen dazu statt. Um 14 Uhr etwa findet im Baumschulmuseum, Halstenbeker Straße 29, eine Führung über Bäume, Wälder und den Klimawandel statt, die den Begriff Nachhaltigkeit gründlich durchleuchtet. Eintritt fünf Euro, Kinder frei, Anmeldung ab 30. Mai unter 040/2840 99844.

Zur selben Zeit geben Fachleute im Gartenbauzentrum Tipps vom Pflanzendoktor dazu, wie Blumen und Gehölze frei von Schädlingen und Krankheiten bleiben. Dabei werden Schadbilder erläutert, Tipps zu Vorbeugung und Gegenmaßnahmen gegeben. Teilnehmer dürfen geschädigte Pflanzen mitbringen. (19. Juni 14 bis 15.30 Uhr, Gartenbauzentrum, Thiensen 16, Ellerhoop. Eintritt frei, Anmeldung ab 30. Mai unter 040/2840 99844.)

Baumschulerische Wurzeln verbinden sich in Neumanns Gartenwelt in Tornesch mit modernem Gartenbau. Am Donnerstag, 23. Juni, (17 bis 19 Uhr) führt Gärtnermeister Florian Neumann durch sein Gartencenter, stellt sein Sortiment vor und nennt seine Stauden- und Rosenlieblinge. Auch wie sie schön zu kombinieren sind. Bei einem kleinen Imbiss können sich die Besucher austauschen. Eintritt fünf Euro Anmeldung bis 20. Juni unter 04122/40090.

Das Arboretum hat sich als beliebtester Schaugarten der Region tief in die Herzen der Blumen- und Baumliebhaber eingegraben. Aber wer ist jemals mit dem Fahrrad dort hingefahren? Diese Gelegenheit bietet sich am 22. Juli um 13.30 Uhr, Treffpunkt Baumschulmuseum, Halstenbeker Straße 29. Vom Museum geht es durch den Esinger Wohld bis zum Arboretum nach Ellerhoop, wo ein 30-minütiger Rundgang folgt, ohne extra Eintritt zu zahlen. Im Anschluss geht es durch den Borsteler Wohld zurück. Teilnahme 3,50 Euro. Anmeldung bis 19. Juli unter Telefon 04120/70 68 400.

Das Arborteum ist Endpunkt einer spannenden Radtour.
Das Arborteum ist Endpunkt einer spannenden Radtour. © Klaus Thomas | Klaus Thomas

Wer an diesem Tag keine Zeit hat, kann am Sonnabend, 30. Juli, um zehn Uhr vom selben Ort aus losradeln zum Johann-Rist-Weg nach Wedel. Die Tour geht durch das Tävsmoor nach Heist, über Haselau und Hohenhorst entlang der Elbe zum Wedeler Stadtmuseum. Zurück geht es durch den Klövensteen. Teilnahme 3,50 Euro. Anmeldung bis 19. Juli unter 04120/7068400.

Mit Professor Andreas Roloff kommt am Sonnabend, 13. August, um 15 Uhr einer der renommiertesten Baumexperten Deutschlands ins Baumschulmuseum. Er erklärt, warum und wie potenzielle Uralt-Bäume fortan zu schützen und zu pflegen sind und problematisiert das Kappen und Schneiden alter Bäume im Namen vermeintlicher Sicherheit. Vielmehr spricht er über die hohe Verantwortung gegenüber alten Bäumen in Deutschland, die es nicht eben häufig gebe. Baumschulmuseum, Halstenbeker Straße 29, Pinneberg. Eintritt fünf Euro, Kinder frei. Keine Anmeldung.

Ebenfalls ein Kenner in seinem Bereich ist der Holzbiologe Professor Dirk Duesiefken. Am Sonntag, 4. September, erklärt er von 15 Uhr an, wie Jungbäume richtig geschnitten werden und wie es danach weitergeht (Fit durch Schnitt). Denn ein unterlassener Jungbaumschnitt kann nicht nachgeholt werden und bleibt sichtbar. (Baumschulmuseum, Halstenbeker Straße 29, Eintritt fünf Euro, keine Anmeldung.)

Das Baumschulmuseum bietet eine Führung und einen Vortrag.
Das Baumschulmuseum bietet eine Führung und einen Vortrag. © Deutsches Baumschulmuseum | Deutsches Baumschulmuseum

Familien mit Kindern ab drei Jahren können am Sonntag, 11. September, von 15 bis 17 Uhr ins Baumschulmuseum kommen, wo der Baum als Lebensraum erklärt wird und Besucher mit ihren Kindern einen Nistkasten bauen können. Die Teilnahme kostet fünf Euro pro Familie, keine Anmeldung.

Zu guter Letzt hält Baumpfleger Uwe Thomsen am 25. September, von 15 Uhr an einen Vortrag, in dem er Baumveteranen von Pinneberg und Umgebung vorstellt – mit Geburts- und Keimdaten, Angaben zum Stammumfang und Kronenhöhen. Mit dabei sind die Tilly-Eiche in Pinneberg, die hohle Eiche in Rellingen und die Blitzeiche von Ellerbek. Eintritt fünf Euro, Kinder frei, keine Anmeldung.