Helgoland. Planung für Transportkette aufs Festland bis nach Hamburg wird fallen gelassen. Menge reicht nicht aus. Wie es weitergeht.
Diese Nachricht ist ein herber Rückschlag für die Zukunft Helgolands als Vorzeigestandort bei der Produktion von grünem Wasserstoff. Das Projekt einer kompletten Transportkette für den durch Elektrolyse von Wasser hergestellten Treibstoff wird nicht weiter verfolgt.
Helgoland: Kurswechsel bei Wasserstoffprojekt
„Während der Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat sich abgezeichnet, dass die ursprünglich geplanten Wasserstoffmengen mit den tatsächlich verfügbaren Mengen nicht synchron sind“, teilte der Förderverein Aquaventus zur Begründung des Kurswechsels mit.
Stattdessen werde nun ein neues Projekt namens „AquaCore“ gestartet, das als „Keimzelle für grünen Wasserstoff auf Helgoland“ die Insel mit Energie versorgen soll, um dort die erdölbasierte Wärmeversorgung klimafreundlich abzulösen.
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Eigentlich war mit dem Projekt „Aquaportus“ geplant, dass Wasserstoff, der in mehreren Elektrolyseanlagen auf der Nordsee produziert wird, auf Helgoland in einer Hydrieranlage in flüssigen Wasserstoffträgern, so genannten LOHC, gespeichert wird. „Über den Hamburger Hafen wäre das mit Wasserstoff „beladene“ LOHC dann auf das Festland transportiert und zur finalen Anwendung wieder freigesetzt worden.“
Helgoland: Das sind die Gründe für den Kurswechsel
Allerdings habe sich jetzt „herausgestellt, dass zunächst nur eine Windenergieanlage mit entsprechender Elektrolyseeinheit statt zwei bis drei im Bereich der Windparks vor Helgoland errichtet wird“, heißt es in der Mitteilung. „Die Wasserstoffmengen, die somit auf Helgoland ankommen werden, haben sich entgegen den ursprünglichen Zielen also stark reduziert, so dass nicht ausreichend H2 für einen Weitertransport in Richtung Festland zur Verfügung stehen würde“, hieß es weiter.
Die grundlegende Idee soll trotz der Aufgabe des Projektes bis 2025 weiter erforscht werden. „Wir sind weiterhin überzeugt, dass die LOHC-Technologie, wie bereits erwiesen, großes Potenzial hat und schon bald einen wichtigen Platz in der Versorgung mit grünem Wasserstoff einnehmen wird“, hieß es. Das Ziel sei weiter „eine reproduzierbare und skalierbare Blaupause für weltweite Standorte.“