Helgoland. Die Pläne werden vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges immer wichtiger. Wie Helgoland zur Energie-Insel werden soll.
Als emissionsfreie Alternative zu Erdöl ist grüner Wasserstoff zentral für die Energiewende. Das Projekt zur Produktion von grünem Wasserstoff auf Helgoland zieht daher immer mehr Unternehmen an. Der Förderverein Aquaventus, der sich dem Projekt verschrieben hat, ist inzwischen auf fast 90 Mitglieder gewachsen, darunter Unternehmen wie RWE, Vattenfall, Shell oder Eon. Das Ziel: Zehn Gigawatt Erzeugungsleistung für grünen Wasserstoff aus Offshore-Windenergie bis 2035 sowie dessen Transport an Land.
„Das Interesse an Aquaventus und der Vision von einer Million Tonnen grünem Wasserstoff aus der Nordsee ist ungebrochen groß“, sagt der Aquaventus-Vorsitzende, Helgolands Bürgermeister Jörg Singer. „Damit sind wir einerseits ein Schaufenster für neue Technologien und bieten andererseits der deutschen und europäischen Politik ein konkretes Umsetzungsvorhaben zur Erzeugung großer Mengen grünen Wasserstoffs bis 2035.“ Firmen wie Siemens gehörten zu den Pionieren und würden bald demonstrieren, wie Wasserstoff auch auf einer Windanlage im Meer produziert werden könne, so Singer.
„Helgoland ist als Plattform zu klein und fein. Gerade wächst die Idee, gemeinsam mit Cuxhaven eine Deutsche Energieinsel zu bauen.“ Das Helgoländer Projekt sieht eine komplette Kette von der Wasserstoffherstellung über den Transport per Pipeline und über die Häfen zum Festland bis zum Einsatz auf Helgoland und als Schiffsantrieb vor. Die Initiative macht sich auch für den Aufbau zusätzlicher Windanlagen eigens für die Wasserstoffproduktion stark.
Wasserstoff, der ausschließlich mit erneuerbarer Energie gewonnen wird, gilt als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel. Er kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen.
Der Aufbau von Produktionsstätten ist – auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges – dringend nötig, denn grüner Wasserstoff wird noch für viele Jahre nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen.