Seestermühe. Expertin Verena Peschko präsentiert ihre Forschungsergebnisse im Gemeindezentrum Seestermühe in einem Vortrag.

Um den steigenden Bedarf regenerativer Energien decken zu können, werden mehr und mehr Offshore-Windparks errichtet. Auch vor Helgoland erzeugen Offshore-Windparks Energie, und das ehrgeizige Projekt „Aquaventus“ verfolgt die Produktion von Wasserstoff auf der Nordseeinsel in großem Umfang.

Offshore-Windparks: Eine Gefahr für Seevögel

Durch den Ausbau kommen Seevögel in ihrem Habitat zunehmend mit diesen von Menschen gemachten Strukturen in Berührung. Referentin, Verena Peschko, Mitarbeiterin des Bundesamtes für Naturschutz, erforscht seit Jahren die Auswirkungen von Offshore-Windparks auf Basstölpel, Trottellumme und Dreizehenmöwe, deren einzige Brutkolonie in deutschen Gewässern auf Helgoland zu finden ist.

„Gerade unter dem Eindruck der Abhängigkeit von Gas- und Öllieferungen aus Russland und dem Wunsch, sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien, ist das Thema hoch brisant“, sagt Edelgard Heim, Leiterin des Elbmarschenhauses, die diesem Vortrag organisiert hat. „Es gibt Stimmen, die verlangen, ohne Rücksicht auf Verluste die Nordsee zum Windkraft-Industriestandort auszubauen. Meiner Meinung nach müssen wir die Nutzung regenerativer Energien mit dem Erhalt der Artenvielfalt in Einklang bringen“. Dazu sei es notwendig, die Reaktionen der Seevögel zu kennen.

Peschko geht den Fragen nach, welche Gebiete die Arten präferieren. Wo suchen sie Nahrung? Wie reagieren sie auf die Präsenz der Windparks? Die Ergebnisse präsentiert sie am Dienstag, 19. April, von 19 Uhr an im Gemeindezentrum Seestermühe, Dorfstraße 54a. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig. Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe anlässlich des Helgoländer Jubiläums- und Gedenkjahres 2022.