Quickborn. Die beiden Ex-Fraktionschefs Heinrich F. Kut und Sabine Schaefer-Maniezki greifen einander an. Worum es bei dem Streit geht.

Der politische Streit bei den Grünen in Quickborn schwelt auch nach dem Austritt des ehemaligen Fraktionschefs Heinrich F. Kut aus der Ratsfraktion weiter. Jetzt erhebt Kut schwere Vorwürfe gegen seine Amtsvorgängerin Sabine Schaefer-Maniezki. Sie sei verantwortlich dafür gewesen, dass er 2019 den Fraktionsvorsitz aufgeben musste.

Quickborn: Streit bei den Grünen schwelt weiter

„Grund war, dass sich die Fraktion gegen mich und hinter Sabine Schaefer-Maniezki gestellt hat. Als Fraktionsvorsitzender ohne Fraktion sah ich keine Grundlage für eine sinnvolle Arbeit“, sagt der Grünen-Politiker. Insofern seien die Gespräche in der Fraktion fruchtlos geblieben und die Konflikte unter den Teppich gekehrt worden, so Kut weiter. „Eine Konfliktlösung sieht meiner Meinung nach anders aus.“

Mehr noch: Schaefer-Maniezki habe ihn, als sie 2018 nach fünf Jahren Abwesenheit wieder in die Ratsversammlung gewählt wurde, von Anfang an torpediert, Kut betont: „Bereits bei der konstituierenden Sitzung der Fraktion in 2018 gab es von ihr eine Kampfansage an mich. Bis heute hat sie allerdings nichts Konkretes gegen mich vorgebracht – zumal sie, seit sie Mitglied der Fraktion ist, nicht mit mir spricht.“

Dazu sagt Schaefer-Maniezki, dass sie tatsächlich nur das Nötigste mit Kut in der Fraktion besprochen habe. „Er ist mein Gegner und das schon seit zehn Jahren.“ Als sie 2010 den Fraktionsvorsitz ruhen ließ, um für die Bürgermeisterwahl zu kandidieren, habe Kut die Gunst der Stunde genutzt und sie rausgedrängt und sich zum Fraktionschef wählen lassen. „Das war nicht fair, und das nehme ich ihm bis heute übel. Es gab eine andere Absprache zwischen uns.“ Sie sei es auch, die Kuts E-Mail-Kommunikation für sich blockiert habe. „Ich wollte keinen Kontakt mehr mit ihm, weil er Attacken gegen mich geführt hat, die unter die Gürtellinie gingen, und mich denunziert hat.“

Quickborn: Ex-Fraktionschefs liefern sich öffentliche Schlammschlacht

Das wiederum will Kut nicht auf sich sitzen lassen. Ihn als Denunzianten hinzustellen, wie dies auch der amtierende Fraktionschef Dirk Salewsky tat, „ist leider ein Teil der Schmutzkampagne gegen mich“, ärgert sich Kut. „Diese Behauptung ist durch gar nichts untermauert und ehrabschneidend.“ Juristische Schritte, dagegen vorzugehen, behalte er sich vor. Schließlich laute ein bekannter Spruch: „Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant. Das zeigt, sicher unbeabsichtigt, das Niveau der Kampagne gegen mich.“

Letztendlich sei die Auseinandersetzung in der Fraktion, politisch gesehen, auf die Differenzen zwischen progressiv-kreativen und fundamentalistischen Kräften zurückzuführen, so Kut. „Die Fundamentalisten haben den Kampf für sich entschieden.“ Schaefer-Maniezki kontert: „Kut hat die Fraktion schlecht geführt. Er war nicht aktiv und faul. Sein Rücktritt ist kein Verlust für uns.“