Kreis Pinneberg. Im Kreis rege sich die Partei über LNG-Trassen auf – auf Landesebene könne es ihr nicht schnell genug gehen, sagt Thomas Hölck.

Doppelmoral“ wirft der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hölck aus Haseldorf den Grünen im Kreis Pinneberg vor. Anlass für seinen Ärger ist der anhaltende Protest von Umwelt- und Naturschützerinnen und Naturschützern sowie der Kreis-Grünen gegen die geplante Trasse für das Flüssiggas LNG von Brunsbüttel nach Hetlingen.

Flüssiggas: SPD-Politiker wirft Grünen Doppelmoral vor

Die Argumente, dass bei dem Bau der Rohrleitungstrasse Umwelt- und Naturschutz berücksichtigt werden muss, teilt Thomas Hölck zwar, mahnt aber gleichzeitig, dass keine Zeit mehr zu verlieren sei. „Wo ist denn ein Alternativ-Vorschlag der Grünen? Wir können jetzt nicht noch immer neue Trassen suchen, wir müssen die Energie-Versorgungssicherheit für die Menschen und die Wirtschaft schnell gewährleisten und unabhängiger werden von russischem Gas.“

Außerdem, betont der Sozialdemokrat, würden in dem Planungsprozess Umweltbelange berücksichtigt. Ende des kommenden Jahres soll die Leitung stehen, um das Gas von Brunsbüttel in vollem Umfang in das Gasfernleitungsnetz einspeisen zu können.

Kurz vor der Landtagswahl sei noch mal schnell das Planungsrecht geändert worden, damit das LNG-Terminal in Brunsbüttel schneller gebaut werden könne. Mit den Stimmen der Grünen, wie der Landtagsabgeordnete betont. Und plötzlich sei auch der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ganz vorn mit dabei.

Flüssiggas unerlässlich für sichere Gasversorgung in Deutschland

Hölck: „Wenn die Grünen diese Technologie nicht jahrelang blockiert hätten, hätten wir jetzt eine sichere Gasversorgung und niedrige Gaspreise in Deutschland!“ Hier vor Ort regen die Grünen sich auf, aber auf Landesebene kann es ihnen nicht schnell genug gehen. „Dazu passt ja auch die Schlagzeile, dass es für Einwohnerinnen und Einwohner jetzt höhere Hürden bei Bürgerbegehren geben wird“, so der SPD-Mann.

Besonders wichtig ist Hölck, dass Mieterinnen und Mieter noch ihren Lebensunterhalt bezahlen können und im Winter nicht frieren müssen in ihren Wohnungen. „Wer in einer Mietwohnung lebt, kann ja nicht auf erneuerbare Energien umstellen, sondern ist abhängig davon, was der Vermieter macht. Auch Rentnerinnen und Rentner und die Menschen, die sich ihr kleines Häuschen vom Munde abgespart haben, dürfen nicht in die Armut getrieben werden“, fordert Thomas Hölck.

Gleichzeitig müsse aber der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden. Außerdem sollten unbedingt Nahwärme-Versorgungsnetze aufgebaut werden, um solidarisch die Bürger mit Wärme zu versorgen.