Quickborn/Itzehoe. Verfahren gegen KZ-Schreibkraft Irmgard F. (97) aus Quickborn am Landgericht Itzehoe könnte bis November dauern.

Erneut ist der Prozess gegen Irmgard F. (97), die von 1943 bis 1945 als Schreibkraft im Konzentrationslager Stutthof tätig war, ins Stocken geraten. Bisher mussten alle drei Termine, die von der zuständigen Jugendkammer des Landgerichts Itzehoe für Juli angesetzt waren, abgesagt werden.

KZ-Prozess verzögert sich wegen Krankheit weiter

Das betrifft den Doppeltermin am 4. und 5. Juli sowie die Verhandlung am 18. Juli. Nach Auskunft des Gerichtes liegt die Begründung der Ausfälle in der Erkrankung von Prozessbeteiligten, ohne die nicht verhandelt werden kann. Ob es sich dabei um die Angeklagte handelt, verriet Gerichtssprecher Nicolaus Rittgerodt aus Datenschutzgründen nicht. Bereits im April musste das Verfahren mehrere Wochen unterbrochen werden, damals war eine Erkrankung der betagten Angeklagten aus Quickborn schuld.

Im Juni fanden drei Termine statt. Am 7. Juni sagte mit Bruno Dey (95) ein ehemaliger Wachmann aus dem KZ aus, am 14. und 28. Juni wurden zwei Überlebende und Nebenkläger in dem Verfahren per Video zugeschaltet. Die Fortsetzung des Prozesses ist nun für Freitag, 22. Juli, geplant. Dann wäre erneut der historische Sachverständige Stefan Hördler an der Reihe – vorausgesetzt, die Erkrankung des Prozessbeteiligten dauert nicht noch an.

KZ-Prozess dauert wohl noch bis November

Im Anschluss hat die Kammer ohnehin eine Sommerpause geplant, sodass der nächste Prozesstag erst für Freitag, 19. August, vorgesehen ist. In der Folgezeit sind noch neun weitere Verhandlungstage terminiert, der letzte am 4. Oktober. Ob das ausreicht, ist unklar. Selbst Gerichtssprecher Rittgerodt geht davon aus, dass das im September 2021 begonnene Verfahren sich noch in den November zieht. Das Beweisprogramm umfasst noch mindestens eine Nebenklägerin, die Fortsetzung der Vernehmung des SS-Wachmanns sowie mehrere Auftritte des historischen Sachverständigen.