Helgoland. Am Ende waren mehr als 12.000 PS doch etwas schneller als 15. Aber es ging ja um einen guten Zweck beim großen Rennen vor Helgoland.
Kurz ging er in Führung, ehe der Katamaran aufholte. Helgolands Bürgermeister Jörg Singer hat sich gut geschlagen – aber am Ende lag der „Halunder Jet“ dann doch vorn. Der Highspeed-Katamaran erreichte nach einer Minute und sechs Sekunden das Ziel. Der Bürgermeister sauste auf seinem Surfboard mit Elektro-Jet-Antrieb hinterher und schaffte die halbe Seemeile (926 Meter) bei einer Minute und 43 Sekunden. Am Ende des Rennens drehte er einige Ehrenrunden um den Halunder Jet und die Börteboote mit Zuschauern.
Dem spektakulären Wettrennen vor Helgoland ging eine Wette zwischen Singer und der Reederei FRS Helgoline voraus – für einen guten Zweck. Mit der Lange-Anna-Challenge zum 70. Jahrestag des Seebäderdienstes soll für weniger Plastik im Meer geworben werden.
Helgoland: Bürgermeister gegen Katamaran – 15 PS gegen 12.182 PS
Singer führte das Ergebnis auf die Wellen von etwa einem halben Meter Höhe zurück. Das Surfbrett müsse immer hoch und runter fahren, der „Halunder Jet“ düse einfach durch, so der 55-Jährige. Das leichte Surfbrett beschleunigt in 4,2 Sekunden von 0 auf 50 Kilometer pro Stunde. Das schwere Schiff kommt trotz seiner starken Motoren weniger schnell in Gang, hat dafür aber später im Rennen Vorteile.
Ganz ausgeglichen waren die Kräfteverhältnisse trotzdem nicht. Während das E-Surfboard mit 15 PS ausgestattet ist, bringt es der „Halunder Jet“ auf 12.182 PS. Damit kommt Heiner Eilers, Kapitän des „Halunder Jets“, auf eine Spitzengeschwindigkeit von 36 Knoten (67 Kilometer pro Stunde). Doch dieser Contest war kein reines Kräftemessen. Es ging um hehre Ziele. Die Aktion habe sich gelohnt für eine gute Sache, sagte Singer.
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Mit der Veranstaltung soll der öffentliche Blick auf das globale Problem der Vermüllung der Meere gelenkt und stärker für das Thema Umweltschutz sensibilisiert werden. Wer wollte, konnte im Vorfeld in Form einer Spende auf den Sieger wetten. FRS Helgoline unterstützt das Projekt „Plastikfreie Häfen“ als einer der Hauptsponsoren mit 5000 Euro. Bisher ist etwa die Hälfte der benötigten 30.000 Euro bereits durch Sponsoren gedeckt. Durch die „Lange Anna Challenge“ sollen weitere Partner mit ins Boot geholt werden.
Helgoland will "Meeresmülleimer" an allen Häfen aufstellen
Ziel ist es, innovative Meeresmülleimer in allen fünf Helgoländer Häfen zu installieren. Der erste Meeresmülleimern steht bereits im Südhafen. Der auf dem Wasser treibende Eimer saugt mit Hilfe einer Pumpe auf dem Wasser schwimmende Abfälle in seinen Sammelbehälter ein. Das Wasser wird anschließend zurück in die Nordsee gepumpt.
Partner des Projektes ist auch das Alfred-Wegener-Institut auf Helgoland, das mit dem Schülerlabor Opensea den Meeresschutz erleb- und begreifbar macht. Die Idee für das Projekt entwickelte der Rotary Club Helgoland. Zur Aktion präsentierten außerdem die Reedereien mit der MS „Helgoland“ (Cassen Eils), der MS „Funny Girl“ (Cassen Eils ) und dem „Halunder Jet“ (FRS Helgoline) bei einem „Open Ship“ ihre Errungenschaften und Zukunftsziele im Bereich Nachhaltigkeit.
Helgoland: Aufmerksamkeit auf Verschmutzung der Meere lenken
„Gemeinsam für Helgoland haben wir dieses Rennen veranstaltet – und wir gehen hier stolz mit dem „Halunder Jet“ als Sieger heraus“, sagte „Halunder Jet“-Kapitän Heiner Eilers. Für den 32-Jährigen stand nicht der Spaßfaktor im Fokus. „Wir wollen in dem Umfeld, welches wir unterstützen wollen, gemeinschaftlich Aufmerksamkeit auf ein sehr wichtiges Thema lenken.“
„Diese Wette unterstreicht, dass wir uns noch sehr viel schneller und mutiger, als bisher unseren Umweltherausforderungen stellen müssen“, sagte Jörg Singer vor dem Rennen. Geschäftsführer der FRS Helgoline, Tim Kunstmann, ergänzte: „Die Verschmutzung der Meere ist ein ernstes Thema, auch die Tierwelt auf Helgoland leidet hierunter. Es ist daher eine Herzensangelegenheit von FRS Helgoline dieses Projekt mit ins Leben zu rufen.“