Elmshorn. Das Tier verirrte sich in einen Schacht. Ein Jäger schnappte sich den Seehund und brachte ihn in sein angestammtes Gewässer.
Er ist zurück in seinem Heimatgewässer: Der Seehund, der in den vorigen Wochen in der Krückau und im Elmshorner Steindammparksee für Furore gesorgt hat, schwimmt seit Montagnachmittag wieder in der Nordsee. Dafür sorgten Elmshorner Polizisten und der „Seehundjäger“ Hauke Grothusen.
Die Beamten befanden sich gegen 14.30 Uhr zu Fuß auf Streife durch den Steindammpark, als sie den Seehund in einem kleinen Seitenkanal des Steindammparksees wahrnahmen. Nach der Einschätzung der Polizisten war das Tier aus dem See in den Seitenkanal geraten und offenbar nicht mehr in der Lage, den Rückweg anzutreten. Der Seehund robbte schließlich durch einen verrohrten Kanal, an dessen Ende sich ein Kinderspielplatz befand.
Mit Vierbeinern unterschiedlichster Art haben die Beamten zwar regelmäßig zu tun, mit Meeressäugetieren eher weniger. Die für eine Hilfestellung angefunkte Leitstelle schaltete daraufhin die Seehundstation Friedrichskoog ein. Parallel dazu eilte ein Mitarbeiter des städtischen Bauhofs zur Einsatzstelle, um den Bereich für Schaulustige abzusperren, damit das Tier nicht unnötig gestresst wird. Währenddessen setzte die Robbe unbeirrt ihren Weg in Richtung Spielplatz fort.
Robbe in Elmshorn: Seehund ist zurück in der Nordsee
In Zusammenarbeit mit weiteren Helfern von Stadt und Feuerwehr gelang es den Polizisten, das pelzige Raubtier bis zum Eintreffen des zuständigen Seehundfängers in dem Kanal festzusetzen und an der weiteren Flucht zu hindern. Gegen 16 Uhr gelang es Hauke Grothusen, den Seehund einzufangen. „Aus Mangel an Haftgründen“, so die Polizei weiter, sei das Tier in der Obhut des erfahrenen Experten verblieben.
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„Dem Tier geht es gut“, sagt Henning Jürgens, wie sein Kollege ehrenamtliche Seehundfänger in Schleswig-Holstein. Es habe die Zeit in der Krückau und zuletzt im Steindammparksee sehr gut überstanden. Es sei nicht krank gewesen und habe sich erheblich gegen seine vorübergehende Festsetzung gewehrt. „Wir haben immer gesagt, dass ein Einfangen des Tieres nicht nötig ist, solange es sich dort wohlfühlt und nicht groß an Land geht“, sagt Jürgens. Durch den Ausflug in den verrohrten Kanal sei die Gelegenheit günstig gewesen, dem Seehund stressfrei habhaft zu werden.
Sein Kollege habe das Tier direkt anschließend im Speicherkoog ins Meer ausgewildert. An dieser Stelle zwischen Büsum und Friedrichskoog unweit eines militärischen Geländes würde auch die Seehundstation die von ihr aufgepäppelten Heuler wieder in die Nordsee entlassen.