Pinneberg. Wird die Serie halten? Seit 1953 hat hier immer der Kandidat das Direktmandat geholt, dessen Partei später auch den Kanzler stellte.

Der Wahlkreis Pinneberg ist nun wieder rot, zuletzt war das bei Wahl 2002 der Fall. Ralf Stegner (61), langjähriger SPD-Fraktionsvorsitzender im schleswig-holsteinischen Landtag, hat den Wahlkreis mit der Nummer 007 gewonnen.

Und der hat es in sich: Seit 1953 hat hier immer derjenige Kandidat das Direktmandat geholt, dessen Partei später auch den Kanzler oder die Kanzlerin gestellt hat. Das ist einmalig in Deutschland. Ralf Stegner: "Der Wahlkreis Pinneberg ist wirklich ganz besonders. Es ist der einzige Wahlkreis in Deutschland mit einer Hochseeinsel, dem roten Felsen von Helgoland."

Orakel-Wahlkreis 007: Pinneberg geht an die SPD

Ob Statistik oder Aberglaube – was bedeutet der Sieg in Pinneberg für Deutschland? Sollte die Kanzler-Serie halten? Diese Frage ist gerade bei einer offenen Regierungsbildung auf Bundesebene nicht unerheblich. Die Geschichte hat gelehrt: Kanzler muss nicht unbedingt derjenige Kandidat sein, dessen Partei die meisten Stimmen auf sich vereinen kann.

1969 schmiedete Willy Brandt eine sozialliberale Koalition, obwohl Kurt Georg Kiesingers CDU die Wahl, was die Zahl der Stimmen betrifft, gewonnen hatte.

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Ralf Stegner sieht Ergebnis als "großartigen Erfolg"

1976 und 1980 wiederholte sich das Spiel, als Helmut Kohl beziehungsweise Franz Josef Strauß für die Union die meisten Stimmen holten, Kanzler mithilfe der FDP am Ende aber Helmut Schmidt von der SPD blieb.

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Stegner sprach am Wahlabend von einem großartigen Erfolg für die SPD, „wenn man bedenkt dass wir im Juli noch bei 14 Prozent lagen“. Das nach den Hochrechnungen zu erwartende Wahlergebnis sei „ein Desaster für die CDU und ein klarer Auftrag für Olaf Scholz und die SPD“.

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