Kreis Pinneberg. Immobilienpreise und Mieten steigen mittlerweile stärker als in Hamburg. Ein Kauf lohnt sich aber immer noch.
Wohnen im Kreis Pinneberg wird immer teurer. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser, aber auch die Mieten sind hier innerhalb eines Jahres so stark gestiegen, dass es der Zeitschrift „Finanztest“ in ihrer August-Ausgabe eine Erwähnung wert ist. Denn: Beim großen Nachbarn Hamburg, laut „Finanztest“ das für Wohnungskäufer nach München zweitteuerste Pflaster Deutschlands, fallen die Preissteigerungen moderater aus.
So haben sich Eigentumswohnungen im Kreis Pinneberg in der Zeit von Dezember 2017 bis Dezember 2018 im Schnitt um 8,1 Prozent verteuert, in der Hansestadt sind es im selben Zeitraum 7,0 Prozent. Die Mieten bei Neuvermietungen sind nordwestlich der Landesgrenze um 5,4 Prozent binnen eines Jahres gestiegen, in der Großstadt um 4,5 Prozent. Am eklatantesten ist der Unterschied bei zum Kauf angebotenen Einfamilienhäusern, die im Umland 9,2 Prozent teurer geworden sind, in der Metropole 5,3 Prozent. Die Mietpreissteigerung ist in dieser Kategorie nicht ausgewertet worden, weil Häuser zur Miete am Markt keine allzu große Rolle spielen.
Günstiger als Hamburg ist der Kreis Pinneberg absolut betrachtet natürlich dennoch, deutlich günstiger sogar. In der Auswertung der „Finanztest“-Redaktion heißt es: „Die Preise für Eigentumswohnungen sind im Schnitt nicht einmal halb so hoch wie in der Hansestadt.“ So kostet eine Eigentumswohnung im Kreis Pinneberg je nach Lage und Ausstattung 2010 bis 3305 Euro pro Quadratmeter. In Hamburg beginnt die Preisspanne hingegen überhaupt erst bei 4165 Euro für eine einfache Bleibe in mittlerer Lage und endet bei 9090 Euro.
So viel kosten Wohnungen und Häuser
Die Daten hat vdp Research zusammengestellt, das Forschungsinstitut des Verbands deutscher Pfandbriefbanken. Es hat dafür rund 360.000 Immobilienverkäufe ausgewertet, die von 630 Banken finanziert worden sind. Hinter dieser Auswertung steht die Frage, ob – und falls ja, wo – sich ein Immobilienkauf überhaupt noch lohnt.
Eigentumswohnung: Nie mehr als 30 Jahresmieten bezahlen
Grundsätzlich gilt: Wenn in einer Region die Kaufpreise stärker steigen als die Mieten, wie es zurzeit sowohl im Kreis Pinneberg als auch in Hamburg der Fall ist, lohnt sich kaufen zwangsläufig weniger, wird mieten attraktiver. Um zu ermitteln, welche Belastung und welches Risiko für Käufer noch tragbar sind, hat „Finanztest“ durchschnittlichen Kauf- und Mietpreis in Relation gesetzt. Herausgekommen ist das sogenannte Kaufpreis-Miete-Verhältnis. Es entspricht dem durchschnittlichen Kaufpreis in einer Region geteilt durch die Jahreskaltmiete in derselben Region. Das Ergebnis beschreibt, wie viele Jahresmieten ein Käufer für eine Immobilie bezahlen müsste. Die „Finanztest“-Redaktion schreibt dazu: „Früher galten Werte unter 15, in Metropolen unter 20 als günstig. In der aktuellen Niedrigzinsphase gilt ein Wert bis über 25 als akzeptabel.“ Mehr als 30 Jahresmieten, so heißt es weiter, sollten allerdings auch in gefragten Städten nicht bezahlt werden.
Für den Kreis Pinneberg hat das zur Stiftung Warentest gehörende Magazin für Eigentumswohnungen einen Wert von – je nach Lage und Ausstattung – 18,2 bis 24,3 ausgemacht. Fazit: Ein Wohnungskauf ist hier noch eine gute Wahl. In Hamburg liegt der Wert hingegen zwischen 25,1 und 36,3, was bedeutet, dass eine Wohnung zu mieten oft die vernünftigere Alternative ist.
Als besonders gute und entsprechend teure Wohnlagen im Kreis Pinneberg gelten seit jeher Wedel, Schenefeld, Halstenbek und Rellingen, die auch in den regelmäßigen Auswertungen des Gutachterausschusses des Kreises Pinneberg seit Jahren die Spitzenpositionen einnehmen.