Uetersen. Kommunaler Betrieb wird Zwischenhändler, denn Brunnen und Leitungen verbleiben bei Holstein Wasser. Für die Kunden ändert sich wenig.

Nach acht Jahren Verhandlung bekommen die Uetersener einen neuen Wasserversorger. Die etwa 8000 Haushalte in der Stadt bezahlen ihren Verbrauch ab dem 1. Januar 2019 an die Stadtwerke Uetersen. Die wollten ursprünglich die gesamte Wasser-Infrastruktur übernehmen. Jetzt sind es aber doch nur die Wasserzähler. Für die wurden dem alten Versorger Holstein Wasser rund 120.000 Euro gezahlt, und weitere etwa 80.000 Euro kostet die Inbetriebnahme der Geräte. Brunnen, Wasserwerk und Leitungen verbleiben bei Holstein Wasser. Am Preis für den Endverbraucher soll sich nichts ändern.

„Ich bin froh, dass sich die beiden Firmen geeinigt haben, die Stabilität gewährleistet bleibt und es zu keiner Erhöhung der Preise gekommen ist“, sagt Bürgermeisterin Andrea Hansen bei Unterzeichnung der Verträge am Donnerstagmorgen im Rathaus. Auch wenn, wie sie zugibt, die Stadt auf mehr gehofft habe.

Die langen Verhandlungen haben ihren Ursprung in einem acht Jahre alten Beschluss der Politik. Deren Plan war, die Wasserversorgung wieder selbst in die Hand zu nehmen. Dafür war ein Rückkauf nötig, da die Stadt ihre Wasser-, Strom- und Gasnetze in den Siebzigern an die damalige Schleswag verkauft hatte. Doch das Wassernetz vom heutigen Besitzer zurückzukaufen gestaltete sich schwieriger als angenommen. Die im Jahr 2008 gegründeten Uetersener Stadtwerke konnten auch nach acht Jahren Verhandlung mit Holstein Wasser keine Einigung erreichen, was die Wasser-Infrastruktur angeht.

Als gelungenes Geschäft und Vorteil für die Verbraucher sehen die Stadtwerke den Kauf der Zähler trotzdem: „Wir können den Kunden nun Gas, Strom und Wasser aus einer Hand anbieten“, sagt Mathias Wiontzek, einer der Geschäftsführer. Momentan gebe es in der Summe etwa 4000 Verträge mit Uetersenern, die Gas oder Strom von den Stadtwerken beziehen. Die gehören zu 49 Prozent den Elmshorner Stadtwerken und zu 51 Prozent der Stadt Uetersen.

Bei allen Fragen rund um die Wasserversorgung müssen die Uetersener künftig nicht mehr beim Sitz der Holstein Wasser in Neumünster anrufen, sondern können ihren neuen Ansprechpartner direkt in der Rosenstadt aufsuchen.