Elmshorn. Nahverkehrsbund Schleswig-Holstein und Deutsche Bahn wollen Elmshorner Bahnhof grundlegend erneuern und barrierefrei ausbauen.

Die erste Finanzspritze für den Umbau des Elmshorner Bahnhofs ist bewilligt. In den kommenden sieben Jahren sollen 34 Bahnstationen in Schleswig-Holstein ganz oder zumindest teilweise auf den aktuellen Stand gebracht werden. Zu den Bahnhöfen, die grundlegend erneuert und barrierefrei ausgebaut werden, gehört außer Neumünster, Westerland und Schwarzenbek vor allem auch Elmshorn. Sieben weitere Stationen sollen gebaut werden, wie der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (Nah.SH) mitteilte. Die Gesamtkosten betragen etwa 74 Millionen Euro. Entsprechende Verträge unterzeichneten Vertreter von Nah.SH und der DB Station&Service AG am Mittwoch.

Bürgermeister Volker Hatje begrüßt, dass sich Nah.SH und Deutsche Bahn geeinigt haben. „Dahinter steht die Einsicht, dass der Elmshorner Bahnhof wirklich dringend saniert werden muss“, sagt Bürgermeister Volker Hatje. „Wirklich partizipieren werden wir aber erst in ein paar Jahren.“

Welche Summe dabei für Elmshorn abfällt, steht noch nicht fest. „Mit der am Mittwoch geschlossenen Vereinbarung steht die Finanzierung für die Planungen und für die Umsetzung“, sagt Nah.SH-Sprecher Dennis Fiedel. „Die konkreten Kosten für einzelne Maßnahmen gibt es aber leider erst mit der Planung – ebenso wie Zeitpläne.“

15.000 Reisende

Am Elmshorner Bahnhof treffen die Strecken Hamburg-Altona–Kiel und die Marschbahn aufeinander. Außerdem ist Elmshorn Ausgangspunkt der AKN der Linie A3, die bis Ulzburg Süd führt.

Mit 15.000 Reisenden am Tag ist er der am drittstärksten frequentierte Bahnhof in Schleswig-Holstein. Er zählt auch zu den ältesten. Der Bahnhof wurde am 18. September 1844 gleichzeitig mit der Eröffnung der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen.

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Klar ist aber: Sowohl die Bahnsteige als auch das Bahnhofsgebäude sollen modernisiert werden. Außerdem plant die Stadt, das Bahnhofsumfeld zu erneuern. Der Zentale Omnibusbahnhof (ZOB) wird dichter an den Bahnhof verlegt, die Bushaltestellen werden überdacht und ein Übergang zu den Zügen geschaffen, damit die Fahrgäste trocken bleiben. Eine Radgarage sowie Park & Ride-Parkplätze sollen zudem geschaffen werden.

Wichtig dafür sei eine strikte Trennung zwischen den Bereichen der Bahn und der Stadt. So hatte die Bahn immer wieder betont, nur in einen neuen Ticketschalter investieren zu wollen, wenn sie die Investition über Fremdvermietung an weitere Shops wieder refinanzieren könne. Dies schließt aber öffentliche Förderung aus. Deswegen will die Stadt nun Teile des Bahnhofs der Deutschen Bahn abkaufen, unter anderem die Freiflächen für den Busbahnhof. Der Busverkehr durch die Bahnunterführung soll deutlich verringert werden, und Taxen sollen gar nicht erst vor dem Eingang des Bahnhofs halten.

„Im Herbst werden wir dann hoffentlich die Planung für die verschiedenen einzelnen Module der Politik vorstellen, sodass wir die Planungen 2019 weiter vorantreiben können“, sagt Hatje. Im Herbst soll auch die „Knotenstudie Hamburg“ vorliegen. „Darin wird der Bau eines vierten Bahnsteigs in Elmshorn beleuchtet“, so Hatje. Für ein viertes Gleis müsste die gesamte Weichentechnik neu gestaltet werden. Den Löwenanteil der Kosten wird der Bund zahlen müssen.

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hatte den Verkehrsbetrieb Nah.SH gebeten, in die Vorplanung für eine vierte Bahnsteigkante einzusteigen. Damit tritt das Land in Vorleistung für den Bund. Denn Planung und Bau des länderübergreifenden Infrastrukturausbaus sind Sache des Bundes.