Elmshorn. Stadt Elmshorn begrüßt den Erhalt der historischen Bausubstanz an der Straße Vormstegen 15

Das Haus Vormstegen 15 in der Elmshorner Innenstadt, das sich bislang in städtischem Eigentum befand, hat einen neuen Eigentümer. Ulf und Susanne Semmelhaack wollen das historische Gründerzeithaus nach den von der Stadt Elmshorn formulierten Sanierungszielen erhalten – und ausbauen. Die Unternehmer investieren mehr als 500.000 Euro in das Gebäude.

Mit seiner schlichten Gründerzeitfassade hat das in den 1890er-Jahren errichtete Haus, Vormstegen 15, etliche Epochen der Elmshorner Stadtgeschichte erlebt. Einst Schuhmacherei, dann Putzgeschäft, bis 1987 Hutladen und bis zu seinem mehrjährigen Leerstand ein Fachhandel für Angelzubehör soll das Haus jetzt wieder mit Leben erfüllt werden. Dafür haben Ulf und Susanne Semmelhaack, die das Gebäude im Juni erwarben, bereits konkrete Pläne.

Zusätzlich entstehen zwei Wohnungen in dem Haus

Im Erdgeschoss des derzeit noch baufällig anmutenden Hauses wird das „Café Vormstegen“ eröffnen. „Wir wollen ein ehrliches und ,supernormales’ Café betreiben“, sagt Susanne Semmelhaack. „Das machen wir für Elmshorn.“ Für diesen Zweck sollen auch die dahinterliegenden Gebäude genutzt und dann um einen Wintergarten erweitert werden.

Auch in den Obergeschossen möchten die neuen Eigentümer Veränderungen vornehmen: „Wir wollen das Haus um eine Etage aufstocken und die Höhe der Nachbarbebauung erreichen“, sagt Ulf Semmelhaack. So sollen im ersten und zweiten Obergeschoss zwei Wohnungen mit jeweils 70 Quadratmeter Fläche entstehen.

Die Umbaumaßnahmen sollen in enger Absprache mit der Stadt Elmshorn realisiert werden. Letztere hatte das Haus 2014 gemeinsam mit den Kremer-Hallen erworben. Bereits im Verkaufsverfahren forderte die Stadt Elmshorn von potenziellen Neueigentümern ein Konzept für die Sanierung und künftige Nutzung des Gebäudes.

„Auf diesem Wege konnten wir sicherstellen, dass das Sanierungsgebiet optimal entwickelt wird“, sagt Stadtrat Dirk Moritz. Rolf Hohnsbehn, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, ist sicher, die richtigen Eigentümer gefunden zu haben: „Mit Ulf Semmelhaack ist ein Verfechter der alten Gebäudesubstanz am Zug“, sagt Hohnsbehn, „das Haus wird ein Höhepunkt der Straße.“

„Der Stil um die Jahrhundertwende und die hohen Decken sind klasse“, schwärmt Ulf Semmelhaack, der vom Erhalt der historischen Bebauung auf Vormstegen überzeugt ist: „Das sind todschicke Gebäude – und Vormstegen 15 wird ein weiteres Schmuckstück.“ Auch die Lage im Sanierungsgebiet sei „klasse“, betont der Unternehmer.

Im Sommer 2019 wird der erste Kaffee ausgeschenkt

Die ersten vorbereitenden Maßnahmen für die Renovierung von Gebäude und Areal haben bereits begonnen. Unter anderem wurde das Haus vom Efeu befreit. Sowie die Baugenehmigung erteilt ist, sollen die Fassaden- und Dacharbeiten folgen – und schon im Sommer 2019 will Susanne Semmelhaack dann ihren ersten Kaffee im neuen Café ausschenken.

„Als erste große Investition auf Vormstegen ist das ein klasse Einstieg“, sagt Stadtrat Moritz, „so kann es weitergehen. Die Straße mit ihrer historischen Bebauung ist ein tolles Stück Elmshorner Geschichte, deren aufregende Zukunft mit diesem Bauvorhaben beginnt.“

19 Hektar groß ist das Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen. Es schließt sich ein weiteres, zwei Hektar großes Sanierungsgebiet rund um den Bahnhof der Stadt an. Beide lässt die Stadt neu entwickeln.

Besonders der Bereich Krückau-Vormstegen bietet ein enormes Entwicklungspotenzial für die Stadt. Riesige Industriebrachen sowie leerstehende Häuser und Geschäfte prägen das Stadtbild. Sie sollen einem attraktiven, lebendigen Stadtteil weichen.

Ziel ist es, Highlights der StadtElmshorn wie den Hafen, die Krückau, den Buttermarkt und die alte Bausub-stanz mehr in den Vordergrund zu rücken. Erste Schritte sind bereits mit dem Kibek-Quartier erfolgt, wo die Baufirma Semmelhaack das Kibek-Hochhaus zu Wohnzwecken umbaute und daneben weitere Wohngebäude errichtete.

In dem Sanierungsgebiet entsteht auch das neue Rathaus der Krückaustadt. Baubeginn soll Ende 2020 sein.