Schenefeld. Nach dem Rückzieher der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein beim Busbetriebshof erschließt und vermarktet die Stadt die Fläche selbst.

Vier Hektar ist die Fläche am Osterbrooksweg groß, die sich im Besitz Schenefelds befindet. Nach dem Rückzieher der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), die das Areal ursprünglich für einen neuen Busbetriebshof kaufen wollten, will die Stadt das Gewerbe-Filetstück nun selbst vermarkten. Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss am Donnerstagabend zwei mögliche Erschließungsvarianten.

„Beide bieten die Möglichkeit einer kleinteiligen Erschließung“, sagt Stadtplaner Ulf Dallmann. Aktuell lägen der Stadt diverse Anfragen von Firmen vor, die Interesse an Grundstücken mit einer Größe zwischen 1000 und 2000 Quadratmetern haben. „Es wird bereits eine Interessentenliste geführt“, so Dallmann weiter. Er rechnet damit, dass abzüglich der Erschließungsstraße sowie Grün- und Lärmschutzflächen etwa 15 kleinere mittelständische Betriebe dort Platz finden können.

Gewerbegebiet Süd ist der B-Plan 16 überschrieben, den die Stadt im Jahr 2019 aufstellen will. Nächste Schritte sind nach den Sommerferien die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung sowie die Einbeziehung der Träger öffentlicher Belange. Ihnen werden laut dem Ausschussvotum zwei Erschließungsvarianten vorgestellt – eine Ringstraße sowie alternativ eine Stichstraße mit Wendehammer. Sicher ist, dass die Erschließung nicht vom Osterbrooksweg aus erfolgt, sondern von der rückwärtigen Seite über eine neue Erschließungsstraße aus, die vom Hasselbinnen abzweigen wird.

Laut Dallmann wird sich im Herbst erneut der Stadtentwicklungsausschuss mit dem Vorhaben befassen. Nach Abschluss des B-Plan-Verfahrens könnte im Jahr 2020 das Areal erschlossen, könnten erste Flächen verkauft werden. Während der Planungen sei es möglich, die Größen der Grundstücke variabel zu gestalten, um den Flächenwünschen der Interessenten entgegenkommen zu können.

Bei der neuen Gewerbefläche handelt es sich um den ehemaligen Parkplatz der Spar-Handels AG, die 2005 von Edeka übernommen wurde und in mehreren Schritten bis April 2011 Schenefeld den Rücken kehrte. 2015 erwarb die Stadt die Fläche für 1,9 Millionen Euro. Damit fiel auch ein Bürogebäude an die Stadt, das inzwischen außer mehreren Mietern auch die Volkshochschule beherbergt. Dieses Gebäude ist nicht Bestandteil des neuen B-Plans 16.

Die Asylbewerbergroßunterkunft, die im Spätsommer 2016 am Osterbrooksweg ihren Betrieb aufnahm, dagegen schon. Dort sind 136 Containermodule aufgestellt, die maximal 260 Flüchtlingen Platz bieten können. Der Standort ist für drei Jahre bis 2019 genehmigt, eine Verlängerung möglich. „Die Anlage bleibt so lange bestehen, wie sie gebraucht wird“, sagt Stadtplaner Dallmann. Im Falle eines Abbaus sei es kein Problem, die Fläche in das neue Gewerbegebiet zu integrieren.

Wie es bei den VHH nach der Absage an die Stadt weitergeht, ist noch nicht entschieden. Der bestehende Betriebshof am Osterbrooksweg ist zu klein, weil künftig platzintensivere Elektrobusse eingesetzt werden. Ob das Unternehmen Erweiterungsflächen in der Nähe zukaufen kann oder Schenefeld ganz verlässt, soll sich Ende Juli entscheiden.