Hamburg. Bereich beim Bahnhof wird umgestaltet, Reventlowstraße einspurig, lange Staus drohen. Bauarbeiten dauern noch bis September.

Die monatelange Umgestaltung der Waitzstraße ist weitgehend abgeschlossen, doch von sofort an rattern in ihrer unmittelbaren Nähe wieder die Baumaschinen. Mehr noch: In der Gegend rund um den S-Bahnhof Othmarschen droht ein monatelanges Verkehrschaos.

Denn ab sofort beginnt die Umgestaltung der Reventlowstraße zwischen Statthalterplatz und Dürerstraße. Vor allem die Autofahrer müssen sich vor Ort auf massive Verkehrsbehinderungen einstellen, aber auch Radfahrer und Fußgänger sind gefordert. Zudem fahren die meisten Busse auf anderen Strecken (siehe Beistück).

Reventlowstraße Richtung Norden befahrbar

Der komplette Straßenzug, der auch unter der S-Bahn hindurchführt, wird neu gestaltet. Die aufwendigen Arbeiten sollen nach Angaben des Bezirksamts Altona voraussichtlich bis September dauern. Fast während der gesamten Zeit wird die Reventlowstraße als Einbahnstraße in Fahrtrichtung Norden eingerichtet. Das bedeutet: Alle Autofahrer, die aus Richtung Ebertallee nach Süden (Othmarschen) fahren wollen, müssen schon auf Höhe Kalckreuthweg rechts oder links abbiegen und das Gebiet weiträumig umfahren. Und: Die viel besuchte Waitzstraße ist für Autofahrer monatelang nur aus Richtung Süden zu erreichen.

Schon jetzt warnen Hinweisschilder, beispielsweise an der Bahrenfelder Trabrennbahn, die Autofahrer davor, den Weg in Richtung Reventlowstraße zu wählen. Allerdings gibt es (noch) keine offiziellen Umleitungsempfehlungen. Vereinfacht gesagt: Die Autofahrer müssen sich ihren Weg im Gewirr der kleinen Seitenstraßen selbst suchen. Entsprechend fürchten die Anwohner, aber auch die Einzelhändler an der „Waitze“ ein totales Verkehrschaos – auch und vor allem am Kalckreuthweg und der Groß Flottbeker Straße.

Beschwerde beim Bezirksamt Altona

Die Vorsitzende des Bürgervereins Flottbek-Othmarschen, Ann-Katrin Martiensen, hat sich im Namen des Vereins bereits beim Bezirksamt Altona beschwert. „Ich erwarte, dass ordentliche Umleitungsschilder aufgestellt werden“, so Martiensen. „Man muss vor allem an die älteren Leute denken, die auf das Auto angewiesen sind und dann völlig unvorbereitet im Chaos landen.“

Der Pressesprecher der Interessengemeinschaft (IG) Waitzstraße, An­dreas Frank, kritisiert die schleppende Informationspolitik durch das Bezirksamt. Daten über Ablauf und Dauer der Umgestaltung habe es erst auf Nachfrage gegeben. David Kühl, Geschäftsführer von „Glasmeyer“, ergänzt, dass etliche Kunden, aber auch die Patienten der vielen Arztpraxen vor Ort jetzt „kalt erwischt“ würden.

Verkehrsinseln in Straßenmitte verschwinden

Bei einigen Geschäftsleuten an der Waitzstraße liegen die Nerven blank, weil bei den Kunden einmal mehr der Eindruck entstehen könnte, dass die Einkaufsmeile abgeriegelt sei. Metzger Dirk Hübenbecker macht klar: „Die ,Waitze‘ bleibt die ganze Zeit über geöffnet, und alle Geschäfte sind wie gehabt erreichbar. Sie kann aber eben nur von Süden kommend angefahren werden.“ Hübenbecker ist sicher: „Das gibt jetzt für ein paar Monate Unannehmlich­keiten, aber danach ist hier alles viel schöner als vorher.“

Um die Durchlässigkeit in die Waitzstraße aus Richtung Süden zu gewährleisten, greift jetzt eine ungewöhnliche Maßnahme: Alle Arbeiten, die die Einkaufsstraße direkt betreffen, werden auf die Wochenenden möglichst nach Ladenschluss gelegt. Martin Roehl, Sprecher des Bezirksamts Altona, sagt dazu auf Nachfrage: „Arbeiten im Einmündungsbereich der Waitzstraße werden jeweils von Sonnabend, 16 Uhr, bis Montag, 5 Uhr, ausgeführt.“

Reventlowstraße wird sich total verändern

Die viel frequentierte Reventlowstraße wird ihr Aussehen im Zuge des Umbaus total verändern. Unter anderem werden an der Einmündung zur Waitzstraße zwei Abbiegerampeln (statt bislang einer) gebaut, die durch „intelligente“ Schaltung den Verkehrsfluss besser regulieren sollen. Im Zuge dieser Arbeiten verschwinden die kleinen Verkehrsinseln in der Straßenmitte. Außerdem wird der Radweg, der beim Bahnhof Othmarschen eng an den Fußweg anschließt, auf die Fahrbahn verlegt, sodass sich Radler und Fußgänger nicht mehr in die Quere kommen können.

Außer den verkehrstechnischen sind auch optische Verbesserungen geplant. Der markante rote Straßenbelag wird über die Kreuzung Reventlowstraße hinweg weitergeführt. Dadurch sollen die Geschäfte am Beselerplatz mit denen an der Waitzstraße optisch eine Verbindung eingehen. Der erhoffte Effekt könnte sein, dass Einkaufsbummler die Läden am Beselerplatz noch besser wahrnehmen.

Für die Anwohner werden die Bauarbeiten auch aus einem anderen Grund zur Nervenprobe: Schon jetzt laufen die Arbeiten zur Neugestaltung des Beseler Parks auf Hochtouren. Wie berichtet, wird die in die Jahre gekommene Grünanlage modernisiert. Seit Wochen rumpeln dort die Baumaschinen – nun kommen noch etliche hinzu.

Die wichtigsten Veränderungen:

Mit erheblichen Behin­derungen müssen die Busnutzer im Raum Othmarschen rechnen.

Die Linie 186 wird in beiden Richtungen über Bahren­felder Marktplatz und Friedensallee zum Bahnhof Bahrenfeld geführt, wo sie während der Sperrung auch beginnt und endet.

Die Linie 1 wird in Richtung Schenefelder Holt den normalen Linienweg behalten.
In Richtung Altona wird sie jedoch verschwenkt: über Bahrenfelder Marktplatz, Friedensallee, S-Bahnhof Bahrenfeld, Friesenweg, Griegstraße. Der VHH bittet die Nutzer, mehr Fahrzeit einzuplanen.

Auch die Linie 601 ist betroffen und wird über die Autobahn nur in Richtung Altona verschwenkt. Diese Maßnahme wird etwa
eineinhalb Jahre dauern.

Wegen anderer Bauarbeiten steht für die Linie 3 die Kehre Bahrenfeld, Trabrennbahn nicht mehr zur Verfügung. Dadurch ändern sich die Abfahrtszeiten. Weitere Infos unter: www.vhhbus.de